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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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vor.«
    »Hier ergeht es uns ähnlich. Wir dachten, es läge an unserem Bündnis mit den Trollen während der Schlacht. Immerhin haben die Zwerge Zorpad unterstützt und wurden besiegt. Aber wieso sollten sie deswegen den Handel mit dem Imperium einstellen?«, fragte Viçinia.
    »Vielleicht haben die Zwerge von Sargans Anteil an unserem Sieg Wind bekommen?«, vermutete Flores. »Immerhin behauptet Sten steif und fest, dass wir die Schlacht ohne sein Eingreifen nicht hätten gewinnen können.«
    »Ach«, winkte Sargan gespielt bescheiden ab. »Der junge Mann übertreibt wie üblich. Ich habe wenig mehr getan, als euren Pfad zu ebnen.«
    Diesmal lachte Flores laut auf. »Ob deinen Herren bewusst ist, dass ihr Problem vielleicht von dir verursacht wurde?«
    »Nein, meine Herren wissen lediglich, dass ich fleißig meine Kenntnisse über das Land zwischen den Bergen erweitert habe. Sonst hätten sie mich wohl kaum in eine solche Position erhoben und mich hierher gesandt, oder? Außer es wäre als eine Strafe gedacht …«, erklärte Sargan und wirkte mit einem Mal sehr nachdenklich.
    »Wussten sie von deiner Hilfe für uns während der Schlacht?«, bohrte Flores weiter, während Viçinia den Dyrier interessiert ansah.
    »Nun, um ganz ehrlich zu sein, da mir ja auch das Prahlerische fremd ist und ich der Protzerei nicht fröne, könnte es sein, dass ich meinen Anteil möglicherweise zugunsten der nun wirklich außergewöhnlich heldenhaften Taten eures Volkes kleiner dargestellt habe, als es vielleicht gerechtfertigt gewesen wäre.«
    »Hast du es überhaupt erwähnt?«
    »Jetzt, da du mich so fragst, könnte es sein, dass ich es glatt vergessen habe«, entgegnete der Dyrier mit unschuldiger Miene.
    Die beiden Wlachakinnen wechselten bedeutsame Blicke.
    »Aber vielleicht können wir das Gespräch auf ein anderes Thema lenken«, fuhr Sargan mit einem Blick auf seine Wachen fort, die einige Schritt Abstand hielten und sich wachsam umsahen. Auch sie trugen ungeachtet der Hitze ihre komplette Rüstung, deren goldenes Metall spiegelblank poliert war.
    »Wird denen nicht heiß?«, fragte Flores spöttisch.
    »Was? Ach so. Nein, keine Sorge. Das sind Sylken, Pferdemenschen aus dem Osten. In ihrer Heimat brennt die Sonne immer heiß vom Himmel. Die empfinden es hier schon als zu kühl. Sie sind großartige Krieger, vor allem aber sind sie eines: verschwiegen.«
    »Eine beneidenswerte Eigenschaft«, scherzte Viçinia. »Gerade für Wachleute.«
    »Auf jeden Fall. Aber ich hörte, dass Ihr uns bald verlassen werdet, Dame Viçinia?«
    »Das ist wahr. Ich werde Teremi in den nächsten Tagen verlassen.«
    »Zurück nach Dabrân? Wie ich höre, kann sich dieses beschauliche Fleckchen Erde jetzt mit Euch als Herrin schmücken?«
    Viçinia lachte. »Ja, tatsächlich, da ich den dortigen Bojaren geheiratet habe. Aber leider führt mich mein Weg nicht nach Hause, sondern nach Osten.«
    »Und Euer Gatte ist zweifelsohne der bewundernswerte Sten? Meine Glückwünsche, auch wenn ich Euren Entschluss als Mann natürlich nur bedauern kann … Also muss ich ihm einen Boten mit meinen Grüßen senden. Hält er sich in Dabrân auf?«, erkundigte sich Sargan.
    »Ja. Er hat eine Menge Arbeit mit dem Lehen, das ihm meine Schwester verliehen hat.«
    »Aber er ist bestimmt sehr glücklich. Er hat immer von dem Ort geschwärmt. Und, hat er einige Trolle davon überzeugen können, sich vor einen Pflug spannen zu lassen?«
    Bei dieser Vorstellung prustete Flores lauthals los. »Sicher, und ein paar andere hüten jetzt die Schafe!«
    Obwohl die Vorstellung auch sie zum Lachen reizte, fiel Viçinia auf, dass Sargan sie fest ins Auge gefasst hatte. Hinter seiner scheinbar unschuldigen Frage steckte vielleicht mehr, als es den Anschein hatte. »Die Trolle sind wieder unter die Erde gegangen«, sagte sie. »Wir haben seit langer Zeit keinen Kontakt mehr zu ihnen.«
    Wieder ernst, entgegnete Sargan beiläufig: »Die Oberfläche ist einfach nicht ihre Welt, nicht wahr? Aber jetzt müsst Ihr mich entschuldigen, ich muss überprüfen, ob mein Bad gerichtet ist und ob es meinen Ansprüchen genügt.«
    Mit einer kleinen Verbeugung entfernte sich der Dyrier, und Viçinia dachte: Was das Dyrische Imperium wohl damit bezwecken mag, seine Spione nun aufgeputzt wie Pfauen zu uns schicken?
     
    Immer noch hatte kein Regen das Land erreicht, auch wenn die drückende Hitze ein wenig nachgelassen hatte. Möglicherweise erschien es aber auch nur auf dem Fluss so, wo das kühle

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