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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Trolls drang dennoch laut durch den Wald und ließ Sten zusammenzucken.
    »Dann machen wir sie fertig«, erwiderte Pard grimmig.
    »Oh. Gut.«
    Kerr klang nicht überzeugt, aber er schwieg zu Stens Erleichterung. Wenn es Anda ist, dann nehmen wir drei die Beine in die Hand, dachte der Wlachake bei sich. Und warnen die Garnison in Teremi.
    Aber zunächst fanden sie im Wald keinerlei Hinweise, bis Pard endlich vorsichtig schnüffelte.
    »Trolle«, stellte er fest und wies in Richtung Westen. Mit dem Schwert in der Hand folgte Sten dem großen Troll, während Kerr die Nachhut bildete. Leider waren die Trolle nicht wirklich geübt darin, sich leise im Wald zu bewegen, sodass Stens Bemühungen, sich unbemerkt zu bewegen, sinnlos waren. Die mächtigen Kreaturen waren zu groß und zu schwer, um sich anzuschleichen. Andererseits sind die Sinne der Trolle viel schärfer als meine. Wenn Pard sie riechen kann, dann wissen sie umgekehrt wohl auch, dass wir in ihrer Nähe sind.
    Der Gedanke bereitete Sten Unbehagen, und mit einem Mal erschien ihm die Idee, vor dem Suchtrupp der Wlachaken aufzubrechen, im Nachhinein nicht mehr so vernünftig. Vor den Kriegern an Ort und Stelle zu sein, um ein unnötiges Blutvergießen zu verhindern, würde nur funktionieren, wenn es sich um Pards Trolle handelte. Sollte Anda tatsächlich einen Weg gefunden haben, bei Teremi aus den Tiefen der Erde zu steigen, dann waren sie drei in großer Gefahr. Wenn Anda Zdams Tod rächen will, muss sie es hier tun, gingen Kerrs warnende Worte Sten noch einmal durch den Kopf, und der Wlachake wusste, dass der junge Troll recht hatte. Vielen ihrer Feinde waren die Kraft und der Zorn der Trolle zum Verhängnis geworden. Wenn Anda nun noch wilder und stärker war, rechnete sich der junge Wlachake keine großen Chancen aus, gegen sie zu bestehen. Pard konnte Menschen mit einem Schlag seiner gewaltigen Fäuste töten. Schilde brachen, Rüstungen schützten kaum, wenn die Trolle in Kampfeswut gerieten.
    Wie sagte Natiole immer? Wer nicht getroffen wird, braucht auch keine Rüstung, erinnerte sich Sten an die Worte seines alten Freundes und Waffenbruders, der den Freiheitskampf nicht überlebt hatte.
    Unvermittelt hörte Sten vor sich ein Knacken. Seine Sinne arbeiteten fieberhaft, er lauschte in die Dunkelheit hinein, seine Augen suchten den Wald ab, und dann sah er sie: große, dunkle Schemen, die zwischen den Bäumen umherschlichen.
    »Das ist doch …«, murmelte Pard, dann brüllte er laut: »Vrok!«
    »Ja?«, antwortete der Angesprochene und trat auf sie zu. Hinter ihm ging ein gutes Dutzend Trolle. Eine ungeheure Anspannung wich von Sten, und er schob seine Klinge zurück in ihre Scheide.
    »Du verfluchter, dummer Zwergenbastard«, rief Pard zornig. »Was tut ihr hier?«
    »Jagen.«
    »Jagen? Was ist mit den Viechern, die ihr fressen solltet? Sind die alle schon weg?«, erkundigte sich Pard ungläubig.
    »Nein. Aber wir wollten …«
    »Was? Ist dein Schädel eigentlich völlig leer? Wollt ihr gegen die Menschen kämpfen?«
    »Was? Wieso?«
    »In der Stadt machen sich gerade Krieger bereit, euch zu erledigen.«
    »Menschen? Aber warum …«, hub Vrok an, doch Pard fuhr ihn an: »Schnauze, du verfluchter Rattenfresser!«
    Mit dem Handrücken verpasste Pard dem anderen Troll einen schweren Schlag, der dessen Kopf herumwarf. Vrok bleckte die Hauer, und für einen Moment dachte Sten, dass er Pard angreifen würde. Aber dann richtete er seinen Blick zu Boden und schwieg still. Auch seine Begleiter sagten kein Wort; offensichtlich hatte keiner vor, Pard herauszufordern und so seinen Zorn auf sich zu lenken. Der massige Troll schritt auf und ab, fluchte leise und bedachte die anderen mit finsteren Blicken. Selbst Kerr schien von Pard eingeschüchtert zu sein, denn er blieb abseits stehen und sagte kein Wort.
    »Ich sollte dir eine Lektion erteilen«, fauchte Pard schließlich.
    »Ihr solltet verschwinden«, schlug Sten schnell vor, bevor es zu weiteren Handgreiflichkeiten kommen konnte. »Geht zurück zum Hof und in den Keller.«
    »Und du?«
    »Ich bleibe hier und versuche, die Sache zu klären. Es ist besser, wenn die Krieger meines Volkes nicht auf euch treffen.«
    »Sollte ich nicht auch hier bleiben?«, fragte Pard, aber Sten schüttelte den Kopf.
    »Nein. Wir wollen nicht, dass es ein Missverständnis gibt, oder? Die Krieger werden nervös sein; und du bist wütend. Keine guten Voraussetzungen für eine Begegnung.«
    »Gut. Wir gehen«, brummte Pard und knurrte

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