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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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dann Vrok an: »Wir unterhalten uns noch, du dämlicher Arsch …«
    Zerknirscht reihten die Trolle sich hinter Pard ein, der zielsicher die Richtung zum Hof einschlug. Kurz fragte sich Sten, woher der Troll genau wusste, wo ihr Lager war, aber dann drehte er sich um und lief zurück in Richtung Stadt.
    Bald erreichte er die Straße, doch von Kriegern sah er weit und breit keine Spur. Hoffentlich sind sie nicht schon vorbei und treffen noch auf die Trolle. Im dunklen Wald könnte das zu einer Katastrophe führen!
    In diesem Augenblick bemerkte Sten Lichter auf der Straße, die sich näherten. Als die Reiter ein wenig näher gekommen waren, sah der Wlachake, dass Neagaş umsichtig einen sehr großen Trupp zusammengestellt hatte. Auch der Veteran kannte die Kampfkraft der Trolle und hatte gesehen, wie ihre Linien sogar gegen die schwere Kavallerie der Masriden standgehalten hatten.
    Der ältere Krieger ritt an der Spitze und hob die Hand, als er Sten bemerkte und erkannte. Mit stampfenden Hufen und unter lautem Schnauben kamen die Pferde der Kolonne zum Stehen.
    »Neagas!«, rief der junge Adlige. »Es droht keine Gefahr!«
    Verblüfft sah der Krieger Sten an. Auch seine Gefolgsleute tauschten fragende Blicke.
    »Es waren nur … unsere Gäste. Pards Trolle.«
    »Sollten die nicht im Hof bleiben?«
    »Sie haben ein wenig frische Luft geschnappt.«
    »Die wollten mich umbringen und fressen!«, warf der junge Krieger ein, dessen Ankunft den ganzen Aufruhr ausgelöst hatte. »Ich habe mit meinen eigenen Ohren gehört, wie sie das sagten!«
    »Vermutlich ein Missverständnis«, beruhigte Sten den Mann, während er innerlich fluchte. Wie dämlich kann man bloß sein? Vrok wollte doch nicht wirklich einen Menschen angreifen, oder?
    »Sten«, begann Neagas ruhig. »Die Trolle sollten in dem Hof bleiben. Es ist sicherer. Für sie, aber auch für uns.«
    »Ich weiß, ich weiß. Es war dumm von ihnen, aber sie kehren gerade zurück.«
    Der Veteran schüttelte den Kopf, ehe er seinen Soldaten befahl: »Zurück nach Teremi! Der Spaß ist vorbei.«
    Während die Reiter ihre Pferde wendeten, beugte sich Neagas nach vorn.
    »Die Voivodin möchte dich noch einmal unter vier Augen sprechen. Willst du aufsitzen?«
    »Nein danke. Ich laufe lieber. Sag ihr, dass ich bald in Teremi sein werde.«
    Mit einem Nicken wandte Neagas sich ab und kehrte mit seinem Trupp um, während Sten sich zu Fuß auf den Weg machte. Hoffentlich hat diese kleine Episode nicht Ionnas Unmut erregt. Wenn sie dem Ansinnen der Trolle ablehnend gegenübersteht, sehe ich schwarz für Pard und die seinen.
    Nach Jahrhunderten der Trennung zwischen Menschen und Trollen spielten bei ihren jüngsten Begegnungen nun immer Furcht und Unwissen eine Rolle. In den Geschichten und Legenden der Wlachaken waren die Trolle Bösewichte, Ungetüme, die kleine Kinder fraßen und dumm und gefährlich waren. Es fiel den Menschen schwer, die Anwesenheit der Trolle an der Oberfläche zu tolerieren; und die gewaltigen Wesen fühlten sich hier unsicher und waren durch das Licht des Tages bedroht. Bislang waren die Missverständnisse immer glimpflich ausgegangen, aber die Gefahr eines Kampfes schwebte immer in der Luft.
    Der Fußmarsch in die Stadt bot dem jungen Krieger eine willkommene Gelegenheit, sich seinen eigenen Gedanken zu widmen. Für den Moment musste er sich weder um die Trolle noch um irgendetwas anderes kümmern. Über ihm funkelten die Sterne, und er ließ seinen Geist nach Osten wandern, in Richtung Turduj und zu Viçinia. Ob es ihr schon gelungen ist, Marczeg Gyula zu überzeugen? Obwohl Sten froh war, zumindest seine Schwester und eine Eskorte aus Kriegern bei seiner Frau zu wissen, beunruhigte ihn der Gedanke immer noch, dass sie freiwillig in die Feste eines Masriden gereist war. Sie wird damit schon fertig, versuchte er sich selbst zu beruhigen. Hatte der Marczeg nicht einen Sohn? Vermutlich ein verweichlichter Bengel, der sich mittlerweile in sie verliebt hat und permanent an ihren Rockschößen hängt … Der Gedanke ließ ihn grinsen.
    Obwohl er den nächtlichen Spaziergang ausgiebig genoss, gelangte er schließlich doch mit leichtem Bedauern wieder an die Tore der Feste Remis. Bis auf ein einzelnes waren die Feuer alle gelöscht worden, und auch die Wachen waren bis auf die Rumpfbesatzung wieder verschwunden. Sten nickte den Soldaten zu, trat in das Hauptgebäude und ging in den Thronsaal. Dort standen Ionna und Istran zwischen zwei Säulen und unterhielten sich

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