Die Schlacht um den Planet der Affen
könnten.
Die Morgensonne sah sie über kahle Hügelausläufer in ein Gebiet spärlich bewachsener Halbwüste absteigen. Der anfangs dunkelblaue Himmel wurde immer leuchtender und heller, bis er schließlich zu dunstiger, weißlicher Glut verblaßte. Die Schatten hinter den Wanderern wurden kürzer, die angenehme Morgenfrische verwandelte sich in schweißtreibende Vormittagshitze. MacDonald zog seine Jacke aus, dann das Hemd. Die beiden Affen begannen unter der Hitze zu leiden, konnten aber nichts gegen sie tun.
Trockenes Gras und vereinzelte Kakteen bedeckten den steinigen Boden. Hier und dort lagen mächtige Felsblöcke halb vergraben im rötlichen Sand. Einmal sahen sie eine Schlange, die sich auf einem solchen Block in der Sonne wärmte. Ein anderes Mal sahen sie ein Kaninchen, aber bis MacDonald den Revolver gezogen und geladen hatte, war das Tier verschwunden.
An einem brackigen Wasserloch machten sie Rast und kauten einige der getrockneten Früchte und Nüsse, die sie als Proviant mitgebracht hatte. Cäsar schöpfte etwas Wasser mit der Hand, roch daran und verzog angeekelt das Gesicht. Statt aus dem Wasserloch zu trinken, bedienten sie sich aus ihren Feldflaschen. Im spärlichen Schatten eines überhängenden Felsblocks verbrachten sie die heißesten Mittagsstunden, dann zogen sie weiter.
Am Abend mühten sie sich noch immer durch die Wüste. Hinter ihnen hing die Sonne wie ein riesiges rotes Auge über den fernen Höhenzügen. Die Vegetation war noch spärlicher, der Boden sandiger geworden, und das Vorankommen war mühsam, aber sie marschierten weiter, bis es Nacht geworden war. Erst dann gab Cäsar das Zeichen zum Halten.
Die Sterne waren scharfe, kalte Nadelspitzen aus Licht, hoch und fern. Das ungeheure Dach der Welt war von ihnen erfüllt. Auf dem Rücken im Sand liegend, umgeben von Dunkelheit und Stille und Sternen, fühlte MacDonald ein Frösteln durch seinen Körper gehen, das nicht von der kalten Nachtbrise herrührte. Er blickte hinüber zu Cäsar und Virgil; sie lagen still und reglos. Er fragte sich, ob sie wie er fühlen mochten, wenn sie zum Nachthimmel aufblickten. Sie schienen unbewegt.
Was für Gefühle hatten sie? Sicherlich waren sie direkter und ursprünglicher als die Gefühle von Menschen. Sie waren der Natur näher. Aber zuweilen hatte es den Anschein, als seien sie vernünftiger als Menschen, stünden mehr über dem Leben als in ihm. Und oft waren ihre Gemütsbewegungen in den nicht ganz menschlichen Gesichtszügen nicht zu deuten.
MacDonald schlief ein, während er über diese Dinge nachdachte. Er schlief leicht und unruhig, wachte immer wieder auf und dämmerte bald danach von neuem ein. Er wälzte sich in seiner dünnen Decke bald auf die eine, bald auf die andere Seite. Der Boden war kalt, und MacDonalds Geist wurde von Vorstellungsbildern beunruhigt, die er nicht identifizieren konnte, Schemen und unwirklichen Geschehnissen, die nicht deutlich genug waren, um Träume genannt zu werden.
Als er erwachte, waren die beiden anderen bereits auf den Beinen, rollten ihre Decken zusammen und bereiteten sich auf den Weitermarsch vor. MacDonald frühstückte leicht und unbefriedigend mit getrockneten Früchten und Nüssen und schloß sich wortlos seinen Gefährten an, als sie aufbrachen. Sein Kopf schmerzte von der unbequemen, ruhelosen Nacht.
Wieder trotteten sie dem Sonnenaufgang entgegen, Cäsar an der Spitze, gefolgt von Virgil und dem erste Spuren von Erschöpfung zeigenden MacDonald. Der Boden wurde allmählich felsiger, uneben und zerklüftet. Loses Geröll, aus dem scharfkantige Gesteinsformationen ragten, löste nach und nach den Sand ab. Erst als er rostige und verbogene Stahlträger sah, begriff MacDonald, daß er nicht durch eine natürliche Felswildnis stolperte; es war zertrümmerter Beton.
Nun blickte er umher und sah im Licht dieser neuen Erkenntnis, daß sie seit einiger Zeit durch ein Ruinenfeld gegangen waren. Als sie wenig später einen niedrigen Hügel erstiegen, blickte er zurück und sah das von Schutt und Sandanwehungen bereits verwischte Schachbrettmuster der zerstörten Stadt sich zum fernen Horizont erstrecken. Er hatte es beim Durchwandern nicht einmal bemerkt. Das Trümmerfeld ging so allmählich in die Wüste über, daß von ihm wissen mußte, um es zu sehen.
Sie erreichten die Anhöhe und blieben stehen. Keiner sagte etwas. Sie standen beieinander und starrten in einer Mischung von Ehrfurcht und Grauen nach vorn.
»Da ist es«, murmelte Cäsar
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