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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Dunkelheit herab. Die drei rannten mit nachlassenden Kräften darauf zu. Hinter ihnen dröhnten Rufe durch die Korridore, irgendwo ratterte ein Sturmgewehr, und unweit von ihnen klatschten Geschosse gegen die Wände, schrillten als Querschläger durch die Luft.
    Und dann waren sie draußen in den Ruinen. Rannten eine verlassene Straße entlang und retteten sich in das Gewirr geschmolzener Mauerreste.
     
    Kolp tobte. Zorn und erbitterte Enttäuschung verzerrten sein teigiges Gesicht. Er beschimpfte die glücklosen Gruppenführer der Sicherheitskräfte. Er bellte und brüllte wie ein verwundeter Stier. Er stampfe in Mendez' Befehlszentrale auf und ab und überschüttete seinen Stellvertreter mit Schmähungen. Er ließ seine Wut an jedem aus, der ihm in die Quere kam.
    »Sie hatten annähernd hundert bewaffnete Männer!« brüllte er. »Sie kennen diese Korridore bis in den hintersten Winkel. Und doch sind sie entkommen! Ihr schwachsinnigen Troglodyten! Ihr Nachtwächter! Ihr habt sie entkommen lassen!«
    Der Leiter der Sicherheitsstreitkräfte war genauso von Narben entstellt wie seine Leute. Er blickte nervös in die Runde, dann sagte er: »Sie waren schnell, Sir. Und schlau, besonders der Schimpanse überraschte uns, Sir. Er fand einen neuen Ausgang.«
    »Ach was!« rief Kolp ärgerlich. »Er ist bloß ein Tier, und ihr wart nicht imstande, ihn am Verlassen der Tunnels zu hindern.«
    »Nein, Sir«, widersprach Mendez. »Er ist mehr als ein Tier. Sie wissen es selbst. Er ist gewiß nicht dümmer als jeder von uns hier.«
    »Ha!« rief Kolp. »Daß einer sprechen kann, macht ihn noch nicht zum Menschen!«
    »Die Sprache macht diese Affen intelligent«, beharrte Mendez. »Sie gibt ihnen die Fähigkeit, mit Ideen zu arbeiten. Vielleicht macht die Intelligenz sie nicht zu Menschen, aber sie könnte sie menschlich machen. Vielleicht kamen sie mit friedlichen Absichten.«
    »Unsinn! Wenn man friedliche Absichten hat, kommt man nicht mit Maschinenpistolen!«
    »Vielleicht hatten sie die Waffen nur zur Selbstverteidigung.«
    »Was wollen Sie eigentlich, Mendez?« sagte Kolp wütend. »Sie haben die Vorgänge wie ich auf dem Bildschirm verfolgt. Sah das vielleicht nach Selbstverteidigung aus?«
    »Ja, das denke ich«, erwiderte Mendez unerschrocken. »Sie sahen sich plötzlich von einer Übermacht überrascht und angegriffen und eröffneten das Feuer.«
    »Sie sind ein Einfaltspinsel, Mendez«, sagte Kolp. »Sie haben damit angefangen, daß sie eine unserer Kameras zerschossen. Sind das friedliche Absichten? Ich sage, das ist eine Kriegshandlung! Und Sie selbst haben gesehen, wie diese Verbrecher unsere fliehenden Männer in den Rücken geschossen haben! Und solches Gesindel nehmen Sie in Schutz, Mendez! Von Ihnen hatte ich mehr Verstand erwartet.«
    »Trotzdem sage ich, daß wir sie in Frieden lassen sollten.«
    »Damit sie das nächste Mal eine Streitmacht mitbringen und uns überfallen?« Kolp schüttelte den Kopf. »Nein. Diese Leute müssen irgendwo leben. Die Frage ist nur, wo? Wir sollten es in Erfahrung bringen. Das ist nichts weiter als aktive Selbstverteidigung, Mendez. Nun, da sie wissen, daß wir hier und noch am Leben sind, könnten sie versuchen, uns auszurotten und an sich zu bringen, was wir haben.«
    »Sie hatten nicht viel bei sich«, warf Alma ein. »Also können sie nicht allzuweit von hier leben.«
    »In welche Richtung sind sie geflohen?« fragte Kolp.
    Der Leiter der Sicherheitsstreitkräfte war erleichtert, daß Kolp nicht länger gegen ihn wütete. »Nach Nordwesten, Sir«, sagte er schnell.
    »Ah, ja. Sehr gut. Organisieren Sie Kundschaftertrupps. Nehmen Sie, was Sie an betriebsbereiten Fahrzeugen haben. Folgen Sie ihnen und fangen oder töten Sie sie. Und machen Sie ihren Schlupfwinkel ausfindig.«
    »Jawohl, Sir. Sofort, Sir!« Der Hauptmann salutierte, machte auf dem Absatz kehrt und eilte hinaus.
    Mendez sah Kolp an. »Warum?« fragte er.
    »Dumme Frage«, grunzte Kolp. »Um unseren Freunden dort draußen zuvorzukommen. Wenn wir sie ausrotten, können sie es nicht mit uns machen, verstehen Sie?« Er rieb sich die Hände, und zum erstenmal seit dem Ende der gescheiterten Aktion breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus.
     

 
5.
     
    Aldo stand auf der Anhöhe und blickte in die Wüste hinaus. Irgendwo dort draußen lag die tote, die verbotene Stadt. Eines Tages ... Er hob den Kopf und schnüffelte den heißen Wind, dann spitzte er genießerisch die Lippen. Eines Tages würde er eine

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