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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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verächtlich und gab seinen Männern das Zeichen, auf ihren Posten zurückzukehren. Keiner von ihnen bemerkte die drei menschlichen Kundschafter aus der Stadt, die Cäsar und seinen Begleitern ungesehen durch die Wüste gefolgt waren. Nun warteten die Späher, bis die massigen schwarzen Gestalten auf dem Rücken des Höhenzugs außer Sicht gekommen waren, bevor sie ihren nichtsahnenden Führern zum Dorf folgten.
     
    Der Ältestenrat des Dorfes bestand aus drei Gruppen mit je zehn Vertreter einer jeden Spezies. Cäsar eröffnete die Sitzung, indem er aufstand, auf die Tischplatte klopfte und sagte: »Meine Freunde, ich habe diese außerordentliche Sitzung einberufen, um über ein Unternehmen zu berichten, das ich für notwendig hielt: eine Erkundungsexpedition zur verbotenen Stadt ...«
    Die meisten hatten inzwischen die Neuigkeit gehört, mißbilligten jedoch das eigenmächtige Unternehmen, und so löste die Erklärung Unruhe und Kundgebungen des Mißfallens aus. Cornelius, der bis dahin auf dem Schoß seines Vaters gesessen hatte, kroch unter den Tisch.
    »Ich nahm Virgil und MacDonald als Helfer mit«, sagte Cäsar in einem neuen Anlauf.
    »Warum MacDonald?« unterbrach ihn Aldo. »Warum keinen von uns?«
    »Du wirst es gleich hören«, sagte Cäsar. »Wenn eines Tages unsere Geschichte geschrieben wird, dann soll sie auf Tatsachen und nicht auf Legenden beruhen. Wir suchten in der Stadt nach Unterlagen und Aufzeichnungen, die solche Tatsachen liefern sollten.«
    »Habt ihr welche gefunden?« fragte jemand.
    »Ja«, antwortete Cäsar.
    »Und habt ihr das Material mitgebracht?« fragte der andere.
    »Nein«, sagte Cäsar.
    »Warum nicht?«
    »Wir gingen mit friedlichen Absichten in eine vermeintlich tote Stadt. MacDonald war dabei, weil er die unterirdischen Archive von früher kannte und wußte, wo wir zu suchen hatten. Nun, die Antwort auf die Frage ist, daß wir das Material an Ort und Stelle zurückließen, weil es auf Videoband aufgenommen ist. Wir könnten hier nichts damit anfangen, doch spielten wir es dort ab. Unglücklicherweise mußten wir unseren Aufenthalt vorzeitig abbrechen. Es stellte sich nämlich heraus, daß es im Untergrund der Stadt Überlebende gibt.«
    Die Unruhe verstärkte sich zu allgemeinem Stimmengewirr. Cäsar wartete geduldig, bis es sich gelegt hatte, dann fuhr er fort: »Ja, ihr habt recht gehört. Überlebende. Verkrüppelte, halb verrückte, feindselige Bewohner der Stadt. Menschen.«
    Ein vielstimmiges entsetztes Keuchen war die Antwort.
    »Sie griffen uns an«, sagte Cäsar. »Wir mußten fliehen und entkamen ihnen mit knapper Not.«
    »Ich werde meine Soldaten gegen sie führen!« grollte Aldo.
    »General Aldo«, sagte Cäsar, »diese Leute haben Maschinenwaffen wie wir; außerdem scheinen sie uns an Zahl und Organisation überlegen zu sein. Und schließlich ist die radioaktive Strahlung in der Stadt noch immer so, daß sie jeden von uns, der sich länger als ein paar Stunden darin aufhielte, verkrüppeln oder töten würde. Und die Überlebenden würden die Strahlungsschäden an ihre Kinder und Enkel weitervererben.«
    Die Ratsversammlung schwieg bestürzt. Endlich sagte Aldo verdrießlich: »Sind die Menschen euch gefolgt?«
    »Wir sahen keine Anzeichen von Verfolgern. Aber du hast recht, besorgt zu sein. Es kann ihnen nicht schwerfallen, unserer Fährte durch die Wüste zu folgen. Wir müssen für den Fall Vorsorge treffen, daß sie aus der Stadt kommen und uns angreifen.«
    »Ist das wirklich notwendig, Cäsar?« fragte der alte Mandemus. »Ist es nicht möglich, daß die Menschen in ihrer unterirdischen Stadt bleiben und uns in Frieden lassen werden?«
    »Ja, das ist möglich«, antwortete Cäsar. »Aber das Gegenteil ist auch möglich. Wenn wir wollen, daß der Friede Bestand hat, müssen wir bereit sein, für ihn zu kämpfen. General Aldos Soldaten werden ihre Wachsamkeit verdoppeln und Patrouillen einrichten. Alle anderen werden bei der Errichtung von Verteidigungsanlagen mithelfen. Und wir sollten über die Aufstellung und Ausbildung einer Miliztruppe sprechen.«
    Mehrere in der Runde wandten sich erwartungsvoll zu Virgil, der von allen im Dorf wegen seiner Weisheit respektiert wurde. Als Virgil erkannte, daß die Mehrheit sich dem anschließen würde, was immer er vorschlüge, zögerte er nachdenklich, bevor er schließlich sagte: »Wenn Licht möglich ist, so ist auch Dunkelheit möglich. Wenn Friede möglich ist, so ist auch Krieg möglich.«
    »Es ist keine leichte

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