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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Alma«, sagte Kolp, »sollten wir von den Affen besiegt werden, so werde ich mich diesen Tieren niemals ergeben.« Er drückte ihre Hand. »Und ich weiß, daß auch meine Soldaten lieber sterben, als sich einer Horde schnatternder Affen zu ergeben. Sollte ein Rückzug unumgänglich werden, so werde ich Ihnen ein verschlüsseltes Radiosignal senden. Fünfzehn Minuten nach dem Empfang dieses Signals werden Sie die Rakete von meinem Pult aus zünden; ich werde Ihnen die Bedienungsinstrumente noch zeigen. Natürlich werde ich vorher auch die Zieleinstellung vornehmen. Wenn Sie die Waffe zünden, wird sie automatisch ihr Ziel finden und zerstören.«
    Alma schnaufte vor Erregung. »Ja, Mr. Kolp, ich weiß Bescheid. Ich werde es tun. Was für ein Signal wird das sein?«
    Kolp blickte sie aufmerksam an, und als er sah, daß sie bei klarem Verstand war, sagte er langsam und mit Betonung: »Alpha und Omega.«
    »Alpha und Omega«, wiederholte Alma.
    Er nickte. »Sie sind ein gutes Mädchen, Alma.«
    Sie blickte voll Verehrung zu ihm auf.
    »Und ein hübsches Mädchen dazu«, sagte er.
    Noch immer streichelten sie das Geschoß. Ihre Hände glitten zusammen über die stählerne Haut. Aber keiner der beiden schien es noch zu bemerken. Kolp beugte, sich näher und näher zu ihr und küßte sie. Sie erwiderte den Kuß hingebungsvoll. Sie legte ihre Arme um seinen breiten Rücken.
    Erst jetzt nahm Kolp seine Rechte von der Metalloberfläche. Er zog Alma an sich und küßte sie wieder und wieder.
     

 
6.
     
    Im Dorf wurden die Verteidigungsvorbereitungen mit Nachdruck vorangetrieben. Aldo ließ seine Soldaten zum Appell antreten. Sie waren groß und kräftig und furchterregend, aber sie waren auch schmutzig und von nachlässiger Haltung und standen in langen, unregelmäßigen Reihen. Der Gestank, der von ihnen ausging, war unglaublich. Aber Aldo war glücklich. Sie waren gute, starke und tapfere Kämpfer. Es war an der Zeit, daß sie Waffen zur Schießausbildung erhielten.
    Cäsar unterwies die weniger kampftauglichen Mitglieder der Dorfgemeinschaft im Anlegen von Verteidigungsstellungen und Verbindungslinien. Sie schritten die Umgebung des Dorfes ab und versuchten, die geeigneten Plätze für eine erfolgreiche Verteidigungsstrategie zu bestimmen. Sie sicherten den Ostrand des Dorfes mit einem Schutzwall aus Holzpfählen und ineinandergeflochtenen Ästen und Zweigen.
    Unterdessen bildete Aldo seine Soldaten aus. Sie verwendeten Säbel und hölzerne Schilde, aber sie taten, als ob sie Gewehre hätten; sie übten Bajonettangriffe mit Stöcken und führten komplizierte taktische Manöver aus. Sie marschierten und klopften Griffe. Sie übten Kavallerieattacken und Stellungskrieg. Aber Cäsar weigerte sich beharrlich, Schußwaffen auszugeben, solange keine wirkliche Gefahr bestand.
    Virgil organisierte einen Arbeitstrupp, der Fallen grub und sie mit Zweigen und Gras bedeckte. Dann flochten sie Netze und hängten sie in die Bäume, so daß sie mit einem Ruck an der Zugleine ausgelöst und auf den Zufahrtsweg abgeworfen werden konnten, um den Feind einzufangen.
    Aldo ließ seine Truppe wieder zum Appell antreten. Sie war stärker und besser denn je. Und sie war sauberer. Die Haltung der Soldaten war jetzt straffer, und ihre Reihen waren wie mit dem Lineal gezogen. Ihre schwarzen Uniformen waren gebürstet, ihre Stiefel glänzten. Ihre Säbel, zum Salut erhoben, blitzten im Sonnenlicht. Und sie verlangten Waffen.
    Lisa beobachtete all diese Vorbereitungen und weinte. Sie war zornig und bekümmert, hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe zu Cäsar und ihrem Abscheu vor allem, was im Dorf geschah.
    Jeden Abend, wenn Cäsar von seinen Vorbereitungen zurückkehrte, bat und beschwor sie ihn.
    »Als wir mitten im Aufstand waren und die Kämpfe tobten«, sagte sie, »legtest du einen Eid ab, daß die entwickelten Affen und Menschen der Zukunft in Freundschaft und Frieden zusammenleben sollten. Du sprachst vom Aufbau einer neuen Weltordnung, einer Weltordnung ohne Kriege. Und doch erlaubst du den Gorillas jetzt, den Krieg zu spielen, nach dem sie immer verlangten. Begreifst du nicht, wie gefährlich das ist?«
    Cäsar antwortete nicht. Er verschränkte die Arme und preßte die Lippen zusammen.
    Lisa versuchte ihm gut zuzureden: »Cäsar, hast du nicht gesehen, wie Aldo seine Truppen ausbildet? Es ist erschreckend! Und es ist eine Gefahr für uns alle! Begreifst du denn nicht? Wenn du ihnen die Mittel gibst, Krieg zu führen, werden sie diese

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