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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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würden von seinen Plänen erfahren. Nein, das war keine gute Idee. Er mußte sich etwas einfallen lassen.
    Nicht lange, und er hatte die Lösung. Er holte mit dem Säbel aus und hieb die Klinge in den Ast, an den Cornelius sich klammerte. Der Ast, kaum dicker als ein Unterarm, erzitterte heftig, als die scharfe Klinge hineinschnitt. Wieder schlug Aldo zu, und diesmal ging ein heilverkündendes Knistern durch den Ast.
    »Vater!« winselte Cornelius. »Vater!« Er war vor Angst gelähmt.
    Unten am Lagerfeuer standen die anderen und sahen zu. Ihre Gesichter spiegelten Zweifel und Ungewißheit, aber keiner versuchte Aldo von seinem Tun abzubringen.
    Plötzlich brach der Ast. »Vater!« kreischte Cornelius. »Vater!«
    Lisa wachte plötzlich auf und fuhr hoch. »Was ist ...?«
    »Hmh?« machte Cäsar schlaftrunken.
    »Ich dachte, ich hätte was gehört«, sagte sie. »Cornelius?«
    Stille. Sie mußte geträumt haben. Sie ließ sich in die Hängematte zurücksinken.
    Im nächsten Augenblick hörte sie einen fernen, spitzen Schrei, der jäh abbrach.
    Diesmal hatte auch Cäsar ihn gehört. Beide waren jetzt hellwach. »Mir war, als hätte jemand ›Vater‹ gerufen«, sagte Lisa. Sie verließ die Hängematte und ging hinüber zu Cornelius' Schlafecke. Cäsar folgte ihr.
    Sie keuchte. Die Hängematte war leer. Auch das Eichhörnchen war nicht da. »Cornelius!«
    Kopflos rannte sie zum Ausgang und schwang sich vom Baumhaus hinab, gefolgt von Cäsar. »Das war Cornelius!« rief sie, als sie gemeinsam durch das Gehölz liefen. Ein Stück voraus war eine brennende Fackel zu sehen, die sich in der gleichen Richtung durch die Dunkelheit bewegte. Der Fackelträger war MacDonald, und die Ärztin begleitete ihn.
    »Wir hörten einen lauten Schrei«, rief MacDonald herüber. »Hörte sich wie ein Schmerzensschrei an.«
    Cäsar blieb bei ihnen stehen. »Wir vermissen Cornelius«, keuchte er. Lisa ließ sich nicht aufhalten. Sie rannte blindlings, vom Mutterinstinkt geleitet, bis zum Ende des Gehölzes. Cäsar, MacDonald und die Ärztin folgten ihr in einigem Abstand, während Cäsar einen Wust von Befürchtungen und Spekulationen von sich gab. »Der Käfig des Eichhörnchens war offen. Es muß entkommen sein ...«
    Dann hörten sie einen furchtbaren Schrei, ein langgezogenes Kreischen.
    »Lisa!« Cäsar vergaß alles und rannte durch die Baumgruppe in die Richtung, aus der das Kreischen gekommen war, bis er ins Freie kam und Lisa am Boden sitzen sah, ihr Kind in den Armen.
    Sie blickte mit tränenüberströmtem Gesicht zu Cäsar auf und konnte kaum sprechen. »Er ist verletzt, Cäsar«, schluchzte sie. »Furchtbar verletzt.«
    Cäsar fühlte die Knie unter sich nachgeben. Er sank neben seiner Frau zu Boden. Er fühlte sich schwach, und in seinem Magen war ein eisiges, verkrampftes Gefühl, und die Welt schien sich in kleine Fetzen aufzulösen.
    Langsam streckte er die Hand aus und berührte sanft seinen Sohn, versuchte festzustellen, wie schwer er verletzt war. Die Ärztin kniete neben ihnen nieder und fragte zögernd: »Darf ich?« Lisa nickte fast unmerklich.
    Zuerst berührte die Ärztin den Kleinen nicht; sie mußte bestimmen, was die Verletzungen verursacht hatten. Dann sah sie den abgebrochenen Ast und blickte in den Baum hinauf. Die frische Bruchstelle in der Mitte des Astes zeigte sich als eine klauenartige Silhouette vor den mondhellen Wolken.
    Die Ärztin schätzte die Höhe und biß sich auf die Lippen. Mit behutsamen Fingern tastete sie den kleinen Körper ab. Nach einer Weile sagte sie mit leiser Stimme: »Ich denke, wir sollten eine Bahre machen und ihn vorsichtig nach Hause tragen.«
    Als sie aufstand und sich abwandte, stand Hoffnungslosigkeit in ihrem Gesicht. Cäsar und Lisa sahen es nicht, und als die Ärztin sich zurückwandte, hatte sie sich unter Kontrolle. »Ich brauche ein paar Zweige und Hemden«, sagte sie und beugte sich wieder über Cornelius.
    MacDonald begann Zweige zu sammeln. Besonders einer interessierte ihn; er untersuchte ihn eingehend.
    Seine Augen wurden schmal. Die Bruchstelle war zu glatt, zu scharf. Es sah aus, als sei der Ast zur Hälfte von einer Axt durchschlagen worden, bevor er gebrochen war.
    Unweit der Stelle, wo sie standen, war die glühende Asche eines Lagerfeuers. MacDonald betrachtete sie sinnend, dann blickte er wieder zum Baum auf und runzelte die Stirn. Hinter ihm trugen die anderen Cornelius nach Hause.
     

 
7.
     
    Lisa saß wie in Trance neben Cornelius' Krankenlager. Cäsar

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