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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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linke Hände, sondern kannst richtig mit zufassen.«
    »Danke, aber ich bin Forscher.«
    »Das ist nichts, worauf man stolz sein kann.«
    »Nein, aber etwas, das mich erfüllt, auch wenn es mir in jungen Jahren sehr schwerfiel, den Gedanken an eine Karriere in der Kriegsflotte aufgeben zu müssen.«
    »Ja, ich weiß, da gibt es diese Zugangsbeschränkungen. Wie gesagt, mein Angebot gilt, und ich denke ohnehin seit einiger Zeit ernsthaft darüber nach, einige Helfer anzustellen. Finanziell gesehen wäre es sicherlich einträglicher für dich, mit mir zusammenzuarbeiten, als irgendwelche haarspalterischen Forschungen zu betreiben, die am Ende doch niemand benötigt.«
    »Tut mir leid, aber meine Entscheidung steht fest.«
    »Vielleicht denkst du noch mal darüber nach.«
     
     
    Der Große Quader erhob sich aus einer Sanddüne, die ihn halb bedeckte. Die Düne bewegte sich mehr als dreißig Meter in jedem Planetenumlauf Tarabans.
    Die Kshagir hatten den Quader, der insgesamt die Ausmaße eines großen Gebäudes aufwies, vorgefunden, als sie nach Taraban emigrierten. Zunächst hatten sie sich gefreut, allen voran die Generalität der Kriegsflotte und der Ältestenrat.
    Schließlich wusste man von den Xabong, dass sie nach Artefakten einer uralten Rasse suchten, die vor unvorstellbar langer Zeit diesen Teil der Galaxis besiedelt hatte und zum Teil imposante technische Anlagen zurückgelassen hatte. Anlagen, die nicht immer auf den ersten Blick erkennbar waren, da sie häufig mit solcher Perfektion in die umgebende Natur integriert waren, dass ein Fremder gar nicht bemerkte, es mit einem künstlichen Gebilde zu tun zu haben.
    Für diesen Quader galt dies nicht, und so war von vornherein fraglich gewesen, ob er tatsächlich eine Hinterlassenschaft jener geheimnisvollen, uralten und vermutlich ausgestorbenen Wesen darstellte, deren Artefakten die Xabong nachjagten.
    Der Hoch-General der Kshagir war zu der Ansicht gelangt, dass es angesichts der verzweifelten Lage, in der sich der Stamm Sarta'rons befand, vielleicht lohnend sein konnte, ebenfalls nach Waffen aus uralter Zeit zu suchen.
    Der Gleiter landete neben dem Großen Quader.
    Normalerweise hätte Bidra'an einen Fußmarsch von drei Quaronen einplanen müssen. Da er ungefähr eine Quarone lang beim Beladen des Gleiters geholfen hatte und der Flug zum Großen Quader nur ein paar Centiquaronen dauerte, hatte Bidra'an fast zwei Quaronen gewonnen.
    »Wie gesagt, lass dir meinen Vorschlag noch einmal durch den Bauch gehen!«, forderte Zetu'an. In der Bauchhöhle befand sich bei den Kshagir der Hauptteil des Gehirns, und daher galt dieser Körperteil traditionellerweise als Heimat von Gedanken und Gefühlen.
    Bidra'an kreuzte zum Abschied die beiden zierlicheren Arme. Eine Geste, die man gegenüber Angehörigen ranghöherer Kasten vollführte.
    Der Gleiter flog davon.
    Bidra'an sah ihm einige Augenblicke lang nach. Das Gewitter hatte sich inzwischen verzogen. Aber in der Ferne war wieder Donnergrollen zu hören. Die Gleiter der Energiemelker würden wohl nicht lange auf sich warten lassen, vermutete Bidra'an.
    Er wandte sich dem Quader zu.
    Es gab ein Außenschott, das sich durch leichten Druck öffnen ließ. Bidra'an trat ein. Innen herrschte vollkommene Dunkelheit, aber das bemerkte der Kshagir nur ganz am Rande. Das Ultraschall-Sonar ermöglichte perfekte Orientierung.
    Bidra'an ging den lang gestreckten Korridor bis zum Ende. Dort öffnete sich selbsttätig ein Schott vor ihm. Das Erste, das ihn überraschte, war das Licht. Es war ungewohnt grell. Eine getönte Schutzmembran legte sich über seine Augen.
    Er trat in einen Raum, der die Form eines gleichmäßigen Siebenecks besaß.
    Überall blinkten Kontrollleuchten auf. Es gab mehrere Konsolen, deren Schaltflächen ebenfalls durch siebeneckige Flächen gebildet wurden. Auf Anzeigefeldern leuchteten Kolonnen unbekannter Schriftzeichen auf.
    Yambu'an – jener Kollege, der hier die Stellung gehalten hatte, bemerkte Bidra'an erst nach einer ganzen Weile. »Du bist schon hier?«, wunderte er sich. »Da frage ich mich, wie du auf das angemessene Schlafquantum kommen willst, um geistige Höchstleistungen zu vollbringen!«
    Die körperliche Robustheit der Kshagir war zwar enorm, doch sie ermüdeten rasch, wenn sie überwiegend geistigen Tätigkeiten nachgingen. Ein Kshagir konnte viele tarabanische Tage durchmarschieren, ohne zu atmen und Nahrungsmittel oder Flüssigkeit aufzunehmen, geschweige denn schlafen zu müssen.

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