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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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paar vereinzelte Feuerjäger, die noch keinen Stromschlag absorbiert hatten und daher noch mobil, unruhig und hungrig waren, schnellten über die Fläche, scharrten unruhig im Sand und befürchteten wohl, dass das Gewitter bereits vorbei war, ehe auch sie ihren Hunger nach Elektrizität gestillt hatten.
    Griff diese Unruhe vermehrt um sich, so war dies ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die elektrischen Felder tatsächlich abgeschwächt hatten und mit einem baldigen Ende der Entladungen zu rechnen war. In dieser Hinsicht lieferten die Feuerläufer zuverlässigere Daten als die Ortungstaster der Gleiter, die zumeist veraltete und sehr einfache Systeme verwendeten. Schließlich hatte sich seit langer Zeit niemand mehr darum bemüht, sie zu optimieren.
    Dazu hätte es der Anstrengung von Forschern bedurft! , ging es Bidra'an durch den Kopf. Aber solange unser Status derart gering ist, bedeutet das auch, dass es immer zu wenige von uns geben wird.
    Junge Kshagir träumten davon, Krieger zu werden und sich im Kampf gegen die Feinde des Stamms hervorzutun. Und wenn das schon nicht möglich war, weil eine Friedensperiode unverhältnismäßig lange anhielt, so hatten sie immerhin noch die Möglichkeit, ihren Status in Schaukämpfen zu verbessern. Diese Kämpfe wurden nach festen Regeln durchgeführt und hatten gegenüber dem Kriegsdienst einen entscheidenden Vorteil. Es kam so gut wie niemals ein Kshagir dabei ums Leben – aber der Ruhm, der sich damit erringen ließ, kam insbesondere in Friedenszeiten dem der tatsächlichen Kriegshelden sehr nahe.
    »Fangen wir an«, rief Zetu'an dröhnend. »Aber ich will nur markierte Tiere, nicht diese Schwachstromkriecher!«
    »Schon klar.«
    Ein Kshagir-Forscher – sein Name war nie über den Kreis seiner engeren Kollegen hinaus bekannt geworden – hatte durch ein Verfahren zur gentechnischen Veränderung der Feuerjäger deren energetisches Melken erst wirtschaftlich gemacht. Die veränderten Exemplare besaßen einen Speicher, der in der Lage war, Energiemengen aufzunehmen, die vom Feuerjäger selbst gar nicht verarbeitet werden konnten und früher oder später abgegeben werden mussten, um nicht eine Überladung zu bewirken.
    Die genveränderte Feuerjäger-Population betrug inzwischen bereits fast ein Drittel aller Exemplare dieser Spezies. Zu erkennen war sie an einer für das Ultraschallsonar deutlich sichtbaren, erhabenen Struktur auf den Metallpanzern, die die Form einer Sichel aufwies.
    Bidra'an nahm mit den prankenartigen Händen seiner drei Arme jeweils einen Feuerjäger und schleuderte ihn auf die Ladefläche des Gleiters. Ein Antigravkissen fing sie auf und sorgte dafür, dass sie weich landeten. Die Feuerjäger versuchten gar nicht erst zu flüchten – abgesehen von jenen, die nichts von den Entladungen mitbekommen hatten und noch hungrig und unruhig umherirrten.
    Bidra'an wühlte wie ein Berserker in den Massen der Feuerjäger zu seinen Füßen.
    Exemplare, die nicht gentechnisch angepasst waren, trat er grob zur Seite, die anderen wanderten auf die Ladefläche zu den anderen.
    Zetu'an würde sie später zu der großen Entladestation am Rande der Siedlung bringen. Die in den Speichern der Feuerjäger enthaltene Elektrizität wurde anschließend in Energiezellen umgeladen, die bei sachgemäßer Lagerung über Jahre hinweg aufbewahrt werden konnten, ohne Schaden zu nehmen. Der Energiespeicher eines einzigen Feuerjägers war in der Lage, einen kleinen Gleiter ein ganzes Jahr lang fliegen zu lassen.
    Zetu'an war ebenso unermüdlich wie sein Helfer damit beschäftigt, geeignete Exemplare auf die Ladefläche zu schleudern.
    Bidra'an kannte diese Arbeit von frühester Jugend an. Schon bevor sich der dritte Arm gebildet hatte, was für Kshagir den Beginn des Erwachsenenalters bezeichnete, hatte er mitgeholfen.
    Eine Neigung zum Kriegshandwerk hatte Bidra'an nie gehabt. Darin hatte er sich stets von seinen Altergenossen unterschieden, die den Krieg in erster Linie unter dem Aspekt betrachteten, dass man sich dabei auszeichnen und als Held feiern lassen konnte.
    Bidra'an war in dieser Hinsicht immer schon wesentlich zurückhaltender gewesen. Bevor ihn das Forschungsfieber gepackt und nicht mehr losgelassen hatte, hätte er sich auch eine Existenz als Energiemelker denken können. Aber nachdem bei Bidra'an der dritte Arm auf der falschen Seite gewachsen war, hatten sich alle diese Fragen ohnehin erübrigt.
    Die Tatsache, dass sein rechter Arm immer schon sehr viel

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