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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einsatzfähig zu sein. Denn insbesondere bei der diplomatischen Kontaktaufnahme mit den Xabong war Patricks diplomatisches Geschick unter Umständen von entscheidender Wichtigkeit.
    »Schalten Sie die Phase frei, Fähnrich Marceau«, befahl Commander Leslie.
    »Hier spricht Commander Richard J. Leslie, Kommandant des Leichten Kreuzers STERNENFAUST im Dienste des Star Corps of Space Defence. Wir sind zurzeit unterwegs zu Ihrem System und freuen uns auf die Kontaktaufnahme.«
    Der Xabong antwortete zunächst nicht. Die Hautwülste über seinen Augen zogen sich zusammen, was seinem Gesicht einen leicht skeptischen Ausdruck verlieh.
    Aber Commander Leslie wusste nur zu gut, dass man derartige Regungen nicht überinterpretieren durfte. Schließlich war über Gestik und Mimik der Xabong so gut wie nichts bekannt. Immerhin wurde die Kontaktaufnahme dadurch erleichtert, dass einigermaßen umfangreiche Sprachdaten zur Speisung des Translatorsystems vorhanden waren.
    »Mein Name ist Karanklongaran«, erklärte der Xabong. »Dies ist zumindest der Name, den ich in der Öffentlichkeit benutze und der damit auch die angemessene Anrede Ihrerseits ist. Ich regiere das neue Reich der Xabong im Rang eines Alpha-Dominanten und freue mich darauf, Sie als Entsatzarmee unserer Verbündeten zu empfangen.«
    Entsatzarmee. Davon war nie die Rede.
    Aber der Alpha-Dominante der Xabong schien eine eigene Interpretation der bisher zwischen den Solaren Welten und dem neuen Reich der Xabong getroffenen Abmachungen zu vertreten. »Wir haben mächtige Feinde, die wir allenfalls gemeinsam besiegen können, und ich freue mich, dass diese Erkenntnis inzwischen auch auf Ihrer Seite gewachsen ist. Wann ist mit Ihrem Eintreffen zu rechnen?«
    Darüber ist er mit Sicherheit von Admiral Rudenko längst informiert worden. Die Absicht, die dahinter stand, diese Informationen ungeschützt über Bergstrom-Funk zu verbreiten, lag auf der Hand. Karanklongaran war daran gelegen, die Kridan in Kenntnis zu setzen, dass sie im Fall eines Angriffs auch mit der Anwesenheit von Einheiten des Space Corps zu rechnen hatten.
    Der Christophorer-Mönch ergriff nun das Wort. »Unsere Bergstrom-Aggregate sind nach dem fünfdimensionalen Blitz etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir können daher den Zeitpunkt unserer Ankunft nicht genau festlegen, da wir nicht mit Sicherheit ausschließen können, dass es noch zu Komplikationen kommt.«
    »Ich verstehe«, erwiderte der Xabong.
    »Hatten auch Ihre Schiffe unter diesem Phänomen zu leiden?«
    »Wir haben alles unter Kontrolle«, erwiderte der Alpha-Dominante. »Wir sehen uns dann auf Xabonga. Sie sind herzlich eingeladen, unsere Gäste zu sein.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Leslie wandte sich an Bruder Patrick. »Was denken Sie? Wissen die Xabong mehr über die 5-D-Resonanz?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Unser Verhandlungspartner versuchte zwar den Eindruck zu erwecken, alles unter Kontrolle zu haben, aber ich glaube nicht, dass er uns die Wahrheit gesagt hat.«
     
     
    Ein Gleiter brachte Karanklongaran zum Gästehaus der Xabong-Regierung. Es lag am Hang eines 30 km hohen Berges, dessen Spitze in die Stratosphäre von Xabonga eintauchte. Das Gästehaus selbst lag auf einer Höhe von ungefähr 10.000 Metern und war so in die Natur eingepasst, dass man es auf den ersten Blick gar nicht erkennen konnte.
    Das einzige auch aus der Ferne hervorstechende Merkmal war die frei schwebende Gleiterplattform, die durch eine schlauchartige Gangway mit dem Gästehaus verbunden war. Diese Gleiterplattform war groß genug, dass auch kleinere Raumschiffe hier landen konnten. Sie war durch Antigravaggregate stabilisiert worden und stellte ein weiteres Beispiel für das die Schwerkraft verhöhnende Element in der Architektur der Xabong dar.
    Der 30 km hohe Berg der Ahnen war nicht das höchste Massiv auf Xabonga. Mancherorts ragten die Gebirge bis zu 40 km hoch empor, während es andererseits Schluchten gab, die sich bis zu 20 km tief in die planetare Kruste hineingegraben hatten. Was genau zu diesen enormen Verwerfungen geführt hatte, hatte bislang noch kein Xabong-Wissenschaftler genauer erforscht. Anzunehmen war, dass der Planet über eine sehr aktive Plattentektonik verfügte.
    Karanklongaran nutzte die Gelegenheit, einen weiten Bogen über das schroffe, nur spärlich bewachsene Hochland zu ziehen. Immer wieder fielen sowohl an den Hängen der Bergmassive als auch in den Tälern Siedlungen auf. Der Hang zur Dezentralisierung,

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