Die Schlacht um Tripple Sun
dir im Jenseits danken und der amtierende Raisa im Hier und Jetzt.«
»Zu gütig, Mar-Tanjaj.«
»Für dich ist eine Ehrung in Matlanor vorgesehen, sobald dieser Sektor dem Heiligen Imperium einverleibt wurde. Wer weiß, es wird hier viele freie Posten für das Amt eines planetaren Gouverneurs geben.«
»Mein Platz ist an der Graserkanone eines Kampfschiffs«, erwiderte Gor-Gan mit einer traditionellen Formel, die sich vor allem unter Tanjaj-Kommandanten eingebürgert hatte.
»Du magst dir später Gedanken darüber machen. Im Augenblick habe ich lediglich neue Befehle für dich.«
Gor-Gan hoffte, dass diese Befehle den Vorstoß in das System der drei Sonnen beinhalteten. Die ekelhaft riechenden Barbaren, die sich Xabong nannten und für einen kridanischen Betrachter große Ähnlichkeit mit den anderen Säugetierabkömmlingen wie zum Beispiel den Menschen hatten, wurden von den Kriegern des Imperiums schon seit Langem vor sich hergetrieben. Sie hatten im System der drei Sonnen ein neues Reich errichtet – oder das, was sie dafür hielten.
Für Gor-Gan war es nichts anderes als der Unterschlupf einer Rotte von Heiden, die sich der göttlichen, unter der Führung des auserwählten Volkes stehenden Ordnung entziehen wollten.
Normalerweise bevorzugten es die Kridan, die industrielle Potenz der eroberten Planeten möglichst rasch für die Fortsetzung des Krieges zu nutzen, um der Gefahr einer Überdehnung der eigenen Kräfte zu begegnen, die bei einer dermaßen raschen Expansion stets gegenwärtig war. Das bedeutete auch, dass die Bevölkerung der dem Imperium eingegliederten Welten den Kridan als Arbeitskräfte zu dienen hatten, sofern sie dazu in der Lage waren.
Die meisten Völker, die zum interstellaren Raumflug in der Lage waren, zogen es jedoch vor zu fliehen, sofern sie dazu die nötigen Transportkapazitäten besaßen, was nur selten der Fall war.
Jenen, die nicht fliehen konnten, blieb nur eine Rolle als untergeordnete Hilfskräfte in der Kriegsmaschinerie des Imperiums.
Was die Xabong anging, so war ihr Widerstand allerdings von besonderer Hartnäckigkeit. Langfristig stellte sich die Frage, ob nicht drastischere Maßnahmen ergriffen werden mussten, zumal sie anderen eroberten Völkern immer wieder ein schlechtes Beispiel für unbotmäßiges Verhalten gaben.
»Höre die Befehle des Raisa, der der Stellvertreter Gottes in dem von ihm erwählen Volk ist«, krächzte der Mar-Tanjaj mit feierlichen Obertönen. »Warte auf weitere Verbände, die sich bei der gegenwärtigen Position deines Schiffes einfinden werden. Wenn der Verband stark genug ist, um das System der Heiden anzugreifen, wirst du ein entsprechendes Signal empfangen. Auf Grund deiner Verdienste, die du dir in der Schlacht erworben hast, wirst du der Befehlshaber dieser Operation sein.«
»Gepriesen sei der Herr und sein Raisa. Gepriesen sei die Ordnung des Imperiums.«
»Ein Erkundungsschiff, das zu den Kshagir-Barbaren unterwegs war, ist von den Xabong abgefangen und vernichtet worden«, fuhr der Mar-Tanjaj fort. »Die Aufgabe der Besatzung bestand darin, den diplomatischen Kontakt zu den Dreiarmigen zu intensivieren und ein Bündnis zu schmieden.«
»Ein Bündnis mit Heiden? Unzivilisierten Wesen, für die nichts heilig ist, was den Wert von Gottes kosmischer Schöpfung ausmacht?«
»Den Erkenntnissen unseres Geheimdienstes nach besteht die Möglichkeit, dass die Kshagir Zugang zu den technischen Errungenschaften einer uralten Rasse bekommen haben. Die Priesterschaft glaubt sogar, dass es sich um ein Artefakt der Gambana handeln könnte.«
Die Gambana – Hüter der Ordnung – waren ein Volk, das in den Überlieferungen des Ersten Raisa erwähnt wurde. Demnach hatte Gott zunächst einem anderen Volk den Auftrag gegeben, die göttliche Ordnung zu errichten. Er hatte dieses Volk mit einem Verständnis der Naturgesetze ausgestattet, das die Fähigkeiten aller anderen Spezies weit überstieg, sodass sie eine Technik entwickelten, die, gemessen am derzeitigen Stand der Kridan, wie Magie wirkte.
Doch diese Überlegenheit hatte die Gambana hochmütig gemacht. Sie hatten angefangen zu glauben, sich selbst an Gottes Stelle setzen und das Universum statt seiner beherrschen zu können. In seinem grenzenlosen Zorn hatte Gott sie vom Antlitz des Universums getilgt und den Auftrag an ein viel einfacheres und daher demütigeres Volk weitergegeben.
Die Kridan.
Darum siehe, dass der Glaube wichtiger ist, denn die Macht oder die Stärke der Waffen ,
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