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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Ortungsoffizier der FLAMME DES GLAUBENS ignorierte es.
    »Glückwunsch zur Beförderung zum Kommandanten einer großen Schlachtflottille«, hörte Gor-Gan den Ersten Offizier zu seiner Rechten sagen.
    Fast war ihm, als ob er aus dem Tonfall seines Ersten Offiziers blanken Neid heraushören konnte.
    »Die Tage des Ruhmes sind gezählt«, fuhr der Erste Offizier fort. Sein Name war Eek-Eel. Er war als Ehrgeizling bekannt und hatte die Tanjaj-Offiziersschule mit Bestnoten verlassen. Allerdings wurde er von den Tugendwächtern für nur bedingt glaubensfest gehalten, was eine noch schnellere Karriere und vor allem einen Einsatz in einer verantwortungsvollen Kommandoposition bisher verhindert hatte.
    Die Tage des Ruhmes sind gezählt – das war unter Tanjaj inzwischen zu einem geflügelten Wort geworden. Der Raisa war alt geworden. Die durchschnittliche Lebensspanne eines Kridan hatte er längst überschritten. Es lag auf der Hand, dass der Schöpfer des Universums ihn bald schon zu sich nehmen würde.
    Aus diesem Grund forcierten die Tanjaj den Krieg. Der Krieg sicherte den Gotteskriegern ihre herausragende Bedeutung in der kridanischen Gesellschaft. Aber sobald der Raisa starb und es zu einem Interregnum kam, bis die Priesterschaft einen Nachfolger bestimmt hatte, musste der Heilige Krieg sofort eingestellt werden. Und manchmal ließen sich die Priester bei der Bestimmung des nachfolgenden Raisa mehrere Kridania-Jahrzehnte Zeit, denn die Zeit des Friedens bedeutete für sie einen Machtzuwachs gegenüber den ansonsten dominierenden Tanjaj.
    »Warten wir ab«, sagte Gor-Gan. »Und wünschen wir dem Raisa eine gute Gesundheit.«
    »Wer täte das nicht?«
    Die Sorge, sich nicht mehr innerhalb des laufenden Krieges auszeichnen zu können, plagte viele Tanjaj-Offiziere in den mittleren Rängen, die darauf warteten, endlich aufsteigen zu können. Eek-Eel gehörte sicherlich auch in diese Kategorie.
    Der Funkoffizier meldete sich. »Wir bekommen verschlüsselte Zwischenraum-Signale mehrerer Einheiten, die auf dem Weg hierher sind!«
     
     
    Gregor Rudenko lag in einer sargähnlichen Rettungskapsel, die längst in die Atmosphäre von Rendezvous IV eingetaucht war. Zu über achtzig Prozent bestand die Atmosphäre aus Methan. Außerdem gab es noch Ammoniak, Kohlendioxid, verschiedene Edelgase und Helium.
    Rudenko war in Tiefschlaf versetzt worden. Sein Stoffwechsel arbeitete auf dem niedrigsten, gerade noch vertretbaren Level. Ein Antigravaggregat, das eigentlich dazu gedacht war, den Fall auf eine Planetenoberfläche abzubremsen und damit eine einigermaßen weiche Landung zu ermöglichen, sofern die Schwerkraft auf dem betreffenden Himmelskörper nicht zu groß war, kämpfte nun gegen den Druck der mörderischen Gravitationskräfte, die auf die kleine Kapsel einwirkten.
    Die Kapsel wurde dermaßen beschleunigt, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann die eingebauten Andruckabsorber ausfielen. Außerdem wurde die Reibungshitze beim Fall in die dichte Atmosphäre des Gasriesen immer bedrohlicher. Die interne Kühlung würde nur noch für kurze Zeit verhindern können, dass der Inhalt der Kapsel schlicht und ergreifend verdampfte.
    Die Außenhaut glühte bereits an mehreren Stellen.
    Gregor Rudenko bekam von alledem nichts mit. Er war bewusstlos. Aber es sah so aus, als würde es für ihn kein Erwachen mehr geben. Die Messwerte wurden immer bedrohlicher, je tiefer die Kapsel eintauchte. Ihrem Ende entgegen. Nicht einmal molekülgroße Spuren würden von ihr bleiben, wenn sie erst einmal die Oberfläche des Metallkerns erreicht hatte, der sich tief unter dieser Hunderttausende von Kilometer durchmessenden Schicht aus gepresstem Gas befand und von einem Ozean aus Wasserstoff umspült wurde. Wasserstoff, gemischt mit Helium – und beide wegen des ungeheuren Drucks in flüssigem Aggregatzustand und mit teilweise metallischen Eigenschaften ausgestattet.
    Dann änderte die Kapsel plötzlich die Richtung. Sie wurde von einer unbekannten Kraft fortgerissen. Die Sensoren der Rettungskapsel zeigten das Nahen eines festen Körpers an.
    Ein Gesteinsbrocken von der Größe der Erde schwebte als unsichtbarer Trabant innerhalb der Atmosphäre. Die widerstreitenden Gravitationskräfte des Riesenmondes und seines verborgenen Trabanten konkurrierten miteinander darum, die Kapsel einfangen. Sie schlingerte durch die Methanatmosphäre. Etwa sechzig Prozent der Außenbeschichtung glühten bereits.
    Dann schlug die Kapsel auf dem von der

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