Die schlafende Stadt
war es doch intensiver, verstörender als in den Vorstellungen, mit denen sie versucht hatte, sich zu wappnen. Und Claudine war ungestümer, direkter gewesen, als sie es für möglich gehalten hätte. Die Lage war ihr völlig entglitten.
„Es ist gut“, sagte sie schwer atmend, „es ist schon gut.“
Claudines Augen waren voller Angst.
„Es tut mir auch leid. Ich ... ich bin noch nicht so weit“, sagte Sophia.
Sie nahm jetzt wieder die sich sanft wiegenden Gräser war, das tiefe türkisblau des kleinen Sees und das Zirpen der Grillen. Den Duft des Sommers. Sie ließ sich wieder neben Claudine nieder. Sie ließ es zu, dass Claudine zaghaft ihre Hand ergriff.
Claudine küsste sie auf den Handrücken.
„Es ist nur, weil ich dich so sehr liebe“, flüsterte sie. „Ich war nicht mehr bei Sinnen. Du bist so unglaublich schön ... so wundervoll!“ Sie schluchzte.
Sophia strich ihr betreten über das Haar.
„Lass uns nach Hause fahren“, sagte sie sanft. „Ich möchte gerne einen schönen Abend mit dir verbringen.“
Claudine tat alles, um den Tag noch zu retten. Sie verlor am Abend kein Wort mehr über den Vorfall, sondern zauberte in ihrer geräumigen Küche eine delikate Zwiebelsuppe. Dazu aßen sie frisches Brot, es gab einen zarten, mageren Schinken und eine exquisite Flasche Champagner, zu der es auch noch frische Erdbeeren gab, nach denen sie François extra geschickt hatte.
Der Champagner brachte wieder Ruhe und Hoffnung in ihr Herz. Großzügig genehmigte sie sich Glas um Glas. Sophia dagegen war zurückhaltend, obgleich die Entspannung auch ihr guttat. Sie wurde ebenfalls etwas entspannter, und somit konnte sie auch das vorzügliche Essen würdigen, das Claudines liebevolle Hände zubereitet hatten. Ein kurzer, sehnsuchtsvoller Gedanke an einen Mann an ihrer Seite tauchte auf. Sie versuchte, es sich vorzustellen, wie dies wohl wäre ... Gedankenverloren blickte sie in die Ferne.
Es fiel Claudine schwer, von Sophia zu lassen. Ihr Herz schlug begehrlich, wenn sie an Sophias jugendlichen Körper dachte. Dennoch tat sie alles, um Sophia in Sicherheit zu wiegen, dass nichts gegen ihren Willen geschehen werde. Wehmütig verabschiedete sie die Geliebte für die Nacht.
Claudine konnte nicht schlafen und wälzte sich unruhig hin und her. In Gedanken küsste und streichelte sie das geliebte Wesen, das nur wenige Meter neben ihr schlief, getrennt nur durch eine steinerne Wand. Lüstern malte sie es sich aus, wie der Liebesakt am Waldsee weitergegangen wäre. Ihre Hand fand ihren Weg, sie spreizte weit ihre Beine. Immer intensiver rieb sie die nasse Stelle in ihrem Schritt und drückte ihre Brüste. Unter unterdrücktem Stöhnen schüttelte es sie vor Lust, bis sie endlich kam.
Sie wusste nicht, dass dies dennoch ihre letzte Nacht unter einem Dach sein würde. Doch der Grund für den Weggang von Sophia war nicht der, von dem sie es dachte.
Sophia quälte ein schlechtes Gewissen. Sie wusste um die Enttäuschung, die sie Claudine heute zugefügt hatte. Andererseits war sie auch abgestoßen von Claudines Übergriff. Verwirrt fiel sie endlich in einen unruhigen Schlaf, der immer wieder von Unterbrechungen begleitet war.
Dann hatte sie einen Traum.
Ein Mann beugte sich über sie während sie noch schlief. Er war ihr nicht böse gesonnen, dies war von Anfang an klar, auch wenn sie nicht wusste, warum. Er war schlank und hatte nackenlange dunkle, fast schwarze Haare. Sein Gesicht war männlich und markant mit einer geraden Nase, dunklen Augen und hoher Stirn.
Sophia spürte ohne aufzuwachen seine zärtliche Hand auf ihrem Körper. Überrascht stellte sie fest, dass sie erregt war und wünschte, er käme zu ihr.
Der Mann schien sie zu verstehen. Er fing an, sie an ihrem ganzen Körper zu berühren, und Sophia stöhnte entzückt, als er sie an ihren geheimsten Stellen streichelte. Sie öffnete wollüstig ihren Mund und schmeckte alsbald den seinen. Ihre Zungen liebkosten einander und endlich umschlangen sie sich gegenseitig, ohne dass etwas noch zwischen ihnen wäre. Sophia öffnete weit ihre Beine, um ihn in sich aufzunehmen. Sein Glied war stark erregt und groß, und kraftvoll spürte Sophia, wie er in sie eindrang. Erregt genoss sie die rhythmischen Stöße der Lust.
Sie öffnete die Augen.
„Wie ist dein Name?“ fragte sie.
„Darius!“ erwiderte der Fremde. „Mein Name ist Darius!“
„Bleibe bei mir, Darius!“ flüsterte Sophia. „Gehe nie wieder weg von mir!“
„Nein!“ hauchte der
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