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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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hierbleiben?«
    »Nee, wir können nichts tun, außer Hilfe zu holen«, erklärte das Mädchen. »Weightman hat ein Telefon. Wahrscheinlich ist er schon auf dem Rückweg. Bleib einfach hier liegen und atme weiter.«
    Die letzten Worte waren an Arthur gerichtet. Er nickte schwach und winkte mit der Hand, dass sie ruhig gehen sollten. Jetzt, nachdem sein Gehirn wenigstens teilweise wieder funktionierte, war ihm die ganze Sache schrecklich peinlich. Der erste Tag an der neuen Schule, und er hatte es nicht einmal bis zum Mittagessen gepackt. Und es würde noch schlimmer sein, nach einem Monat zurückzukommen. Er würde wie ein totaler Verlierer dastehen und keine Chance haben, den Stoff leicht aufzuholen oder Freunde zu finden.
    Immerhin bin ich noch am Leben, sagte sich Arthur, und dafür musste er dankbar sein. Er konnte immer noch nicht richtig Luft holen, und er war unglaublich schwach, aber er schaffte es, sich auf einen Ellbogen zu stützen und sich umzuschauen.
    Die beiden schwarzgekleideten Kinder zeigten, dass sie laufen konnten, wenn sie es wollten. Arthur beobachtete, wie das Mädchen durch die schnatternde Schar der Spaziergänger stob wie eine Krähe, die sich im Sturzflug auf einen Schwarm Spatzen warf, und hinter den Bäumen am Rand des Parks verschwand. Als er in die andere Richtung blickte, sah er Ed, der gerade um die hohe, weiße Backsteinmauer der Sporthalle bog, die den Rest der Schule seinen Blicken entzog.
    Bald würde Hilfe eintreffen. Arthur zwang sich zur Ruhe. Er richtete sich mühsam ein wenig auf und konzentrierte sich darauf, langsam und so tief wie möglich zu atmen. Mit ein wenig Glück würde er bei Bewusstsein bleiben; das Wichtigste war, nicht in Panik zu geraten. Er hatte das schon einmal mitgemacht, und er hatte es durchgestanden. Er hatte den Inhalator in der Hand; er würde einfach ruhig und gelassen bleiben und Furcht oder Panik gar nicht erst aufkommen lassen.
    Ein Lichtblitz lenkte Arthur plötzlich von seinen langsamen, mitgezählten Atemzügen ab. Er erkannte ihn aus dem Augenwinkel und drehte sich schnell um, um zu sehen, was es damit auf sich hatte. Einen Moment lang glaubte er, wieder ohnmächtig zu werden und beim Umkippen in die Sonne zu sehen. Dann erkannte er durch die halbgeschlossenen Augen, dass dieses blendende Licht auf dem Erdboden und sehr nahe war.
     
     

     
    Tatsächlich bewegte es sich und glitt über das Gras auf ihn zu, wobei das Licht an Intensität verlor. Arthur beobachtete in fassungslosem Erstaunen, wie in dem Licht ein dunkler Umriss sichtbar wurde. Dann erlosch es vollständig und enthüllte einen seltsam gekleideten Mann in einer äußerst merkwürdigen Art von Rollstuhl, der von einem ebenso ungewöhnlich aussehenden Diener über den Rasen geschoben wurde.
    Der Rollstuhl war lang und schmal, wie eine Badewanne, und er war aus Weidenruten geflochten. Er hatte ein kleines Rad vorne und zwei große hinten; alle drei Räder hatten Metallfelgen, auf denen allerdings keine Gummireifen oder überhaupt irgendwelche Reifen saßen, sodass der Rollstuhl – oder die Rollwanne oder der Badestuhl oder um was auch immer es sich handelte – tief ins Gras einsank.
    Der Mann, der zurückgelehnt in dem Badestuhl saß, war dünn und bleich, seine Haut wie Seidenpapier. Er wirkte trotzdem ziemlich jung, nicht älter als zwanzig, und war sehr gut aussehend, mit regelmäßigen Gesichtszügen und blauen Augen, die allerdings dunkle Ringe hatten, als ob er sehr müde wäre. Auf seinem blonden Kopf saß ein seltsamer runder Hut mit einer Troddel, und er trug etwas aus roter Seide, das für Arthur wie eine Kung-Fu-Robe aussah und über und über mit blauen Drachen bestickt war. Über seine Beine hatte er eine Decke mit Schottenmuster gebreitet, aber unten sahen seine Pantoffeln heraus. Auch sie waren aus roter Seide und glänzten in der Sonne mit einem Muster, auf das Arthur sich nicht richtig konzentrieren konnte.
    Der Mann, der den Stuhl schob, wirkte sogar noch mehr fehl am Platz. Oder fehl in der Zeit. Er sah irgendwie aus wie ein Butler aus einem alten Film oder wie Nestor aus den Tim-und-Struppi-Comics, obwohl er nicht annähernd so tadellos gekleidet war. Er trug einen überdimensionierten schwarzen Rock mit lächerlich langen Schößen, die beinahe den Boden berührten, und die weiße Vorderseite seines Hemdes war steif und sehr fest, als ob sie aus Kunststoff gemacht sei. Er hatte fingerlose Strickhandschuhe an, die auf dem Handrücken ausfransten, und etwas lose

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