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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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das eigentliche Haus gelangt sein würde.
    »Ich muss zurück«, sagte der Inspektor zu sich selbst. »Das Vermächtnis wird Hilfe brauchen. Die Transferplatte ist weg, dann wird es wohl der lange Weg sein müssen.«
    Er langte in seinen Mantel und zog zwei zerknitterte Flügel heraus, die fast so groß wie er selbst waren. Der Inspektor hatte sie schon sehr lange nicht mehr benutzt und war überrascht, in welchem Zustand sie waren. Die Federn waren ganz gelb und saßen schief, und die Haltekrampen sahen ganz und gar nicht verlässlich aus. Er befestigte die Flügel auf seinem Rücken und vollführte ein paar Probeschläge, um sicherzugehen, dass sie noch funktionierten.
    Abgelenkt von seinen Flügeln, entging dem Inspektor der plötzliche Lichtblitz auf dem Zifferblatt, und auch die beiden Gestalten, die damit auftauchten, bemerkte er nicht. Auch sie waren menschlicher Gestalt, wie es im Haus gerade modern war. Aber diese zwei waren größer, schlanker und schöner. Sie trugen tadellose schwarze Gehröcke über steifen weißen Hemden mit akkurat gebügelten Kragen und ausgesprochen elegante tiefrote Krawatten, die einen Ton heller waren als ihre seidenen ärmellosen Jacken. Ihre Zylinder waren glänzend schwarz, und jeder hielt einen reich verzierten Ebenholzstock in der Hand, dessen Knauf mit Silber überzogen war.
    »Was glauben Sie, wo Sie hingehen, Inspektor?«, fragte der größere der beiden Neuankömmlinge.
    Der Inspektor drehte sich erschrocken um, und seine Flügel ließen die Federn noch etwas mehr hängen.
    »Zum Rapport, Sir!«, sagte er schwach. »Wie Sie sehen können. Zu … meinen unmittelbaren Vorgesetzten … und zu … Montags Morgengrauen, oder sogar zu Herrn Mon tag, wenn er es wünscht …«
    »Herr Montag wird früh genug Bescheid wissen«, meinte der große Gentleman. »Sie wissen, wer wir sind?«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. Dass sie sehr hohe Stellungen in der Firma bekleideten, war wegen ihrer Kleidung und der Macht, die sie ausstrahlten, offensichtlich. Aber er kannte sie nicht, weder ihren Namen noch ihren Rang.
    »Sind Sie vom sechstausendsten Stockwerk? Herrn Montags Exekutivbüro?«
    Der größere Gentleman lächelte und zog ein Papier aus der Jackentasche. Als er es hoch hielt, entfaltete es sich, und das Siegel darauf leuchtete so hell, dass der Inspektor das Gesicht mit dem Arm abschirmen und den Kopf senken musste.
    »Wie Sie sehen, dienen wir einem höheren Herrn als Montag«, erklärte der Gentleman. »Sie werden uns begleiten.«
    Der Inspektor schluckte und schlurfte vor. Einer der Gentlemen zog rasch ein Paar schneeweiße Handschuhe an und ließ die Verschlüsse an des Inspektors Flügeln aufschnappen. Sie schrumpften, bis sie nur noch so groß wie Taubenflügel waren, und er steckte sie in einen gelbbraunen Umschlag, der aus dem Nichts auftauchte. Diesen versiegelte er mit einem zischenden Druck seines Daumens; dann händigte er den Umschlag dem Inspektor aus. Das Wort BEWEISMATERIAL erschien darauf, als der Inspektor ihn fest an seine Brust drückte und seinen Begleitern nervöse Blicke zuwarf.
    Gemeinsam zeichneten die beiden Gentlemen mit ihren Stöcken ein Rechteck in die Luft. Als sie fertig waren, schimmerte die Stelle einen Moment lang und verfestigte sich dann zu einer Aufzugstür mit Metallgitter und bronzenem Rufknopf. Einer der Gentlemen betätigte den Knopf, und eine Kabine erschien plötzlich aus dem Nichts hinter dem Gitter.
    »Ich bin weder autorisiert, in einen Aufzug der Exekutive zu steigen, noch darf ich auf irgendeine Weise höher als Dokumente, sei es mittels Treppen, Fahrstühlen oder unnatürlichen Wegen«, leierte der Inspektor herunter. »Und ganz bestimmt bin ich nicht … nicht autorisiert, weiter hinunterzugehen als zu den Druckerkellern!«
    Die zwei Gentlemen drückten die Tür auf und bedeuteten dem Inspektor, in das Aufzugsinnere zu treten. Dieses war mit dunkelgrünem Samt ausgekleidet, und eine Seitenwand war völlig von kleinen Bronzeknöpfen bedeckt.
    »Wir fahren doch nicht abwärts, oder?«, fragte der Inspektor kleinlaut.
    Der größere Gentleman lächelte – ein kaltes Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. Er langte nach oben, und sein Arm knackte fürchterlich, als er ihn ausstreckte, wobei er um ein paar Extrazentimeter wuchs, sodass er einen Knopf drücken konnte, der ganz oben rechts im Aufzug war.
    »Dorthin?«, fragte der Inspektor, und trotz seiner Angst wurde er von Ehrfurcht ergriffen. Er konnte spüren, wie der

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