Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
sogar noch weniger. Scheinbar war die Machete das einzige, was der alte Mann in seinem Haus noch aufbewahrt hatte.
Schließlich gaben sie es auf, in weitere Ecken zu schauen und auf Geheimsfächer mit magischen Artefakten zu hoffen und gesellten sich zu Tom und Colton.
Diese hatten inzwischen so etwas wie ein Maschinengewehr auf einer Lafette aufgebaut, nur dass statt des Maschinengewehrs dort ein langer, aus zahlreichen hellsilbernen Teilen zusammengesetzter Stab befestigt war. Er sah exotisch aus, geradezu, als sei er einem Fantasyroman entsprungen.
»Hab ihr etwas brauchbares gefunden ?« , wollte Tom wissen.
Alex schüttelte den Kopf. »Vielleicht haben wir die Zaubersprüche für die Machete. Aber Seile oder etwas ähnliches haben wir nicht entdeckt .«
»Wir müssen ihn möglichst schnell auf die Erde bringen. Zur Zeit sieht es so aus, dass wir ihn möglichst dicht an uns heran locken müssen. Und dann sollten wir ihm die Flügel kaputt schlagen .«
»Das ist kein besonders toller Plan .«
»Ich weiß. Vor allem, wenn seine Fähigkeit zu fliegen magischer Natur ist und die Flügel nur Beiwerk sind. Dann ist die ganze Sache sowieso nutzlos .«
»Mir machen eher seine Bolzen Angst. Wie sollen wir uns gegen die schützen ?«
Tom grinste etwas bitter. »Ausweichen. Etwas anderes fällt mir auch nicht ein. Wir sind zu viert. Da haben wir zumindest eine gute Chance, dass wir ihn immer wieder ablenken können. Nimmst du die Machete ?«
Alex nickte.
»Es wird bald hell .« , fuhr Tom fort. »Ich habe Colton eine unserer Armbrüste gegeben .« Er wandte sich an Melissa. »Du kannst auch eine haben .«
»Sind das alle eure Waffen ?« , fragte Melissa.
Tom lachte leise. »Es ist gar nicht so einfach, Waffen zu bekommen, die gegen Dämonen helfen. Wir haben zehn Jahre gebraucht, um unseren kleinen Schatz zusammenzusammeln. Du hast ja zum Glück deine Doppelklingen. Aber natürlich brauchst du auch eine Fernwaffe. Pistolen werden uns hier nicht helfen. Deshalb halte ich eine Armbrust für das günstigste. Wo hast du deine Doppelklingen ?«
»Ich habe sie auf den Wohnzimmertisch gelegt .«
»Das ist keine besonders gute Idee. Du solltest diese Waffen nie herumliegen lassen. Wenn es magische Waffen sind, würden sie einen normalen Menschen sofort versklaven. Und wenn du sie behalten willst, würde ich sie immer wegsperren. Jetzt solltest du sie holen, denn du brauchst sie wahrscheinlich in fünf Minuten. Narubo ist schon ganz nah .«
Melissa fühlte sich von dem Tadel Toms unangenehm berührt. Sie wusste, dass er recht hatte, wollte es sich aber im Moment wirklich eingestehen. Statt seiner Aufforderung sofort Folge zu leisten, fragte sie: »Woher weißt du, dass er hierherkommt ?«
»Ich habe ihn gesehen. Mit dem Nachtsichtgerät.« Er wies auf einen Helm hin, an dessen Vorderseite eine Art Brille mit einem technischen Vorbau befestigt war.
Melissa seufzte. »Tut mir leid. Ich bin völlig nervös .«
»Ist schon gut. Das sind wir wohl alle .«
»Was ist das dort ?« Melissa deutete auf eine Art langen Stab, der hinten so etwas wie einen Gewehrsmechanismus aufwies.
»Das ist eine Harpune. Eine magische. Sie kann sehr effektiv sein, aber ich werde sie erst einsetzen, wenn Narubo am Boden ist. Für kleinere fliegende Dämonen wäre sie ideal. Aber Narubo ist einfach zu groß. Wir werden ihn damit nicht vom Himmel holen können. Außerdem ist das Seil zu schwach. Es ist zwar dreißig Meter lang, aber wir könnten ihn gar nicht festhalten .«
Die junge Frau ging in den Wohnturm und holte ihre Waffen. Sie hob sie auf und überlegte, wie sie diese bei sich tragen könnte, ohne dass sie sie behinderten. Solange Melissa sie in den Händen hielt, waren sie perfekt. Aber jetzt erschienen ihr die Klingen unhandlich.
Draußen begann es zu dämmern. Der Himmel hatte sich zugezogen. Es war noch keine dichte Wolkendecke, aber sie ließ den Regen ahnen, den sie mit sich brachten. Außerdem frischte der Wind auf und es war weiterhin eisig kalt.
Melissa trug immer noch die Jacke von Alex. Dieser hatte sich mittlerweile einen Pullover übergezogen. Und auch Tom hatte sich wärmer gekleidet. Nur Colton trug weiterhin seine grobe, verdreckte Stoffhosen und sein Hemd. Ihm schien das Wetter nichts auszumachen.
»Ist mit dir alles in Ordnung ?« , wandte er sich an Melissa. Sein Gesicht wirkte besorgt.
Sie nickte. »Sofern man das in einer solchen Situation sagen kann. Wie geht es dir ?« Dabei trat sie an den Transporter
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