Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
kaum die Geschwindigkeit drosselte.
Über das Gerumpel und Geklapper hinweg schrie Tom: »Als erstes werden wir den Flammenwerfer aufbauen. Außerdem sollten wir nach Aufzeichnungen bei Finlay suchen, die die Machete betreffen. Wenn sie Zauberkraft hat, dann kann sie vielleicht noch andere Sachen, die uns nützlich sein könnten. Und dann ist mir noch unser Netzwerfer eingefallen. Vielleicht können wir eine ähnliche Vorrichtung bauen, die den Dämon vom Himmel holt .«
»Das werden wir nicht schaffen !« , entgegnete Alex. »Das letzte Mal haben wir anderthalb Tage gebraucht, um die Falle zu bauen .«
»Das ist mir schon klar. Aber vielleicht finden wir ja passende Materialien, mit denen das schneller geht .«
Alex sagte so etwas wie »Optimist«, doch sein Satz ging im allgemeinen Lärm unter, als der Wagen durch ein besonders tiefes Schlagloch rumpelte und im hinteren Teil festgezurrten Waffen geräuschvoll gegen die Wände schlugen.
Tom bog erneut ab, diesmal in den Weg zu Finlays und Coltons Haus. Kaum eine halbe Minute später machte er auf dem kleinen Vorplatz vor dem Turm eine Vollbremsung.
* * *
Die nächsten fünfzehn Minuten gestalteten sich hektisch. Während Colton zusammen mit Tom den Flammenwerfer aus dem Wagen holten und aufbauten, gingen Melissa und Alex ins Haus, um nach nützlichen Informationen und Gegenständen zu suchen.
Melissa hatte Alex ziemlich rasch ins Herz geschlossen. Sie fand sein ständiges „wow“ niedlich.
Vor allem aber interessierte sie sich für seine Arbeit. Zwar fand sie es seltsam, dass die Regierung die Existenz fremder Wesen geheimhalten wollte. Aber sie wunderte sich nicht, jedenfalls nicht mehr, dass es sie gab. Während sie die alten Bücher, die Finlay besaß, durchgingen, fragte sie Alex Löcher in den Bauch. Er gab bereitwillig Antwort.
Sie erfuhr von verschiedenen Dämonen, die aus verschiedenen Welten auf die Erde gekommen war und dass fast jede Dämonenart andere Absichten hatte. Manche waren sogar friedlich. Alex erklärte ihr auch, dass man Engel und Dämonen eher danach einteilte, welche Kultur sie hatten, als nach ihrer Herkunft oder ihrem Wesen. Demnach gründeten Engel Staaten und entwickelten individuelle Kunst, während Dämonen in Verbänden oder Familiengruppen lebten und nur kollektive Kunstwerke kannten. Was kollektive Kunstwerke seien, wollte Melissa wissen.
»Alles, was sich einem breiten und gefälligen Ausdruck anpasst. Ich denke, die meisten Liebesromane gehören dazu und viele Kinofilme. Sie erschaffen wenig Neues, sondern bestätigen das bereits Bekannte .«
»Aber du willst jetzt nicht damit sagen, dass Dämonen Liebesromane schreiben, oder ?«
Alex kicherte. »Nein, natürlich nicht. Auch religiöse Malereien oder der Schmuck auf Werkzeugen und Waffen gehört zur kollektiven Kunst. Oder Modeströmungen.«
»Dann gibt es also keinen wirklichen Unterschied zwischen Dämonen und Engeln ?«
»Ja und Nein. Sie sind teilweise untereinander so unterschiedlich, dass man sie ebenfalls kaum vergleichen kann. Manche dieser Dämonen leben in ihren Welten so, wie bei uns die Naturvölker. Und andere sind gewalttätig, zerstörerisch und eroberungslustig .«
Melissa unterbrach ihr Gespräch. »Hier steht etwas über eine Machete. Jedenfalls ist ein Bild davon hier drinnen. Der Text scheint auf Portugiesisch zu sein. Spanisch jedenfalls ist es nicht .«
Alex schaute ihr über die Schulter und in das Buch, das die junge Frau gerade durchgeblättert hatte. »Das ist eine äußerst alte Form des Spanisch. Spätes Mittelalter, würde ich sagen. Das Buch ist auf jeden Fall wesentlich jünger. Frühestens Anfang des 19. Jahrhunderts.«
»Was steht dort ?«
»Ganz genau kann ich dir das nicht sagen. Aber hier erklärt der Autor, dass diese Waffe ein Geschenk Gottes sei und dem Schwerte Michaels vergleichbar. Es komme mit Feuer seine Feinde herab, wenn man die heiligen Worte ausspräche .«
»Steht dort auch, wie diese heiligen Worte lauten ?«
»Finlay hat zumindest zwei aramäische Wörter an die Seite geschrieben, hier, ganz klein, mit Bleistift. Hat er nicht von zwei Zaubern geredet ?«
»Nicht vor mir. Hilft uns das weiter ?«
»Keine Ahnung. Aber ich merke mir auf jeden Fall die aramäischen Wörter .«
Sie suchten noch einige Zeit weiter, fanden aber wenig brauchbares. Ähnlich wie bei Parter John schienen alle Bücher durcheinander zu stehen und wiesen überhaupt keine Ordnung auf. An weiteren Waffen oder Hilfsmitteln fanden sie
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