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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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sage ich und muss mich räuspern. »Ahm, na ja, also, die erste...« Ich verstumme und reibe mir die Nase. Oh, Gott, mir fällt nichts ein.
    »Tut mir Leid, Rebecca«, sagt Chloe. »Ich muss eben unterbrechen.« Gott sei Dank. »Für Ihre Lippen hatte ich an Himbeerrot gedacht. Sind Sie damit einverstanden?«
    Über die ganze Plauderei habe ich gar nicht mehr darauf geachtet, was sie mit meinem Gesicht macht. Ich sehe in den Spiegel und kann es kaum glauben. Meine Augen sind riesig. Meine Wangenknochen so hoch... Ich sehe ja aus wie ein anderer Mensch! Warum zum Teufel trage ich eigentlich nicht jeden Tag so ein Makeup?
    »Wow!«, keuche ich. »Das sieht ja super aus!«
    »Es hilft, dass Sie so ruhig sind«, stellt Chloe fest und fasst in einen schwarzen Kosmetikkoffer. »Wir haben manchmal Leute hier sitzen, das sind die reinsten Nervenbündel. Sogar die Promis. Da ist es fast unmöglich, ein ordentliches Makeup hinzukriegen.«
    »Wirklich?« Ich lehne mich nach vorne, um kein Fitzelchen von diesem Insider-Tratsch zu verpassen. Aber da unterbricht uns Zeldas Stimme.
    »Tut mir wirklich Leid, Rebecca!«, ruft sie. »Okay, gut, wie sieht es aus? Das Makeup ist gut. Was ist mit den Haaren?«
    »Sind gut geschnitten«, sagt Chloe, nimmt ein paar meiner Strähnen zwischen die Finger und lässt sie wieder los, ganz wie der Starfriseur Nicky Clarke vor einer Typ-Veränderung. »Ich werde sie nur ein bisschen in Form föhnen.«
    »Gut«, sagt Zelda. »Und danach gehen wir in den Fundus.« Sie wirft einen Blick auf ihr Klemmbrett und setzt sich dann auf einen der Drehstühle neben mir. »Also, Rebecca, wir müssen eben über Ihren Auftritt reden.«
    »Gerne«, sage ich genau so geschäftsmäßig wie sie. »Ich habe mich genau so vorbereitet, wie Sie wollten. Ganz schlicht und leicht verständlich.«
    »Jep«, sagt Zelda. »Und das ist genau der Punkt. Wir haben gestern bei unserem Meeting noch einmal darüber geredet, und Sie werden sich sicher freuen zu hören, dass sie das Niveau nun doch nicht ganz so weit herunterschrauben müssen.« Sie lächelt. »Sie dürfen so kompliziert werden, wie Sie wollen. Diagramme... Zahlen...«
    »Aha«, sage ich perplex. »Ja... gut. Hervorragend! Ich schätze, ich werde das Ganze aber dennoch nicht allzu schwer verständlich -«
    »Wir möchten es vermeiden, in irgendeiner Weise herablassend auf unsere Zuschauer zu wirken. Ich meine, das sind schließlich keine Idioten.« Sie spricht etwas leiser weiter. »Wir haben nämlich das Ergebnis einer neuen Zuschauerumfrage reinbekommen. So, wie es aussieht, fühlen sich 80 % unserer Zuschauer von Teilen oder gar dem gesamten Inhalt der Show geistig völlig unterfordert. Wir müssen also unbedingt das Gleichgewicht wiederherstellen. Und darum haben wir Ihren Auftritt ganz neu gestaltet!« Sie strahlt mich an. »Wir haben uns nämlich gedacht, dass wir statt eines einfachen Interviews lieber ein richtig kontroverses Expertengespräch bringen.«
    »Ein kontroverses Expertengespräch?«, wiederhole ich und versuche dabei nicht ganz so entsetzt zu klingen, wie ich bin.
    »Ganz genau!«, sagt Zelda. »Wir wollen ein richtig fetziges Streitgespräch! Wo man sich gegenseitig Dinge an den Kopf wirft und lautstark seine Meinung vertritt. So in der Art.«
    Seine Meinung? Aber ich habe doch gar keine.
    »Ist das okay?«, fragt Zelda mit gerunzelter Stirn. »Sie sehen ein bisschen -«
    »Gar kein Problem!« Ich zwinge mich zu einem strahlenden Lächeln. »Ich... freue mich schon drauf! Eine lebhafte, fachkundige Diskussion. Super!« Ich räuspere mich. »Und... und mit wem diskutiere ich?«
    »Mit einem Vertreter von Flagstaff Life«, trumpft Zelda auf. »Auge in Auge mit dem Feind. Das ist richtig gutes Fernsehen!«
    »Zelda!«, erklingt eine Stimme vom Flur. »Bella schon wieder!«
    »Herrgott noch mal!«, flucht Zelda und springt auf. »Rebecca, ich bin gleich zurück.«
    »Schön«, murmele ich. »Bis gleich.«
    »Gut«, sagt Chloe beschwingt. »Dann werde ich mal schnell den Lippenstift auftragen, so lange sie weg ist.«
    Sie nimmt sich einen langen Pinsel und beginnt, meine Lippen anzumalen. Ich starre mein Spiegelbild an und versuche, Ruhe zu bewahren, nicht in Panik auszubrechen. Aber mein Herz rast und meine Kehle ist wie zugeschnürt - ich kann nicht mal mehr schlucken. Ich habe noch nie in meinem Leben so eine Angst gehabt.
    Ich kann doch kein kontroverses Expertengespräch führen! Das kann ich einfach nicht! Ich habe keine fundierte, eigene

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