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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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den Kopf. »Ihre Stimme werde ich nie vergessen. Jedes einzelne Wort war wie ein Messerstich.«
    »Das tut mir Leid«, sagt Luke schließlich und sieht mich dann an. »Rebecca -«
    »Luke, hier sind die neuesten Zahlen!« Alicia kommt herein und reicht ihm ein Blatt Papier. Sie lässt sich zu einem »Hallo, Rebecca« herab und sieht mich abfällig an. »Gut vorbereitet?«
    »Ja, allerdings«, sage ich und zerknülle meine Notizen. »Sehr gut sogar.«
    »Wie schön«, sagt Alicia mit hochgezogenen Augenbrauen. »Das wird sicher eine interessante Diskussion.«
    »Ja«, sage ich trotzig. »Das glaube ich auch.«
    Blöde Kuh.
    »Ich habe eben mit John von Flagstaff telefoniert«, berichtet Alicia Luke mit gedämpfter Stimme. »Er legt großen Wert darauf, dass du die neuen >Weitsicht-Investmentfonds< erwähnst. Ich habe ihm natürlich gesagt, dass -«
    »Das, was wir hier heute für ihn tun, der Versuch einer Schadensbegrenzung ist«, sagt Luke schroff. »Wir sind verdammt noch mal nicht hier, um in irgendeiner Weise Werbung zu machen. Er kann von Glück sagen, wenn...« Er sieht zu mir, und ich wende den Blick ab, als wäre ich nicht im Geringsten interessiert an dem, was er zu sagen hat. Ich werfe einen Blick auf die Uhr und bekomme den nächsten Panikanfall. Zehn Minuten. Noch zehn Minuten.
    »Okay«, sagt Zelda, die in das Grüne Zimmer gerauscht kommt. »Sie sind dann dran, Elisabeth.«
    »Wunderbar«, sagt Elisabeth und stopft sich das letzte Stück Schokocroissant in den Mund. »Sehe ich gut aus?« Sie steht auf und entlässt eine Krümellawine von ihrem Rock.
    »Sie haben da ein Stückchen Croissant im Haar«, sagt Zelda und entfernt es. »Aber abgesehen davon - was soll ich sagen?« Sie sieht mich an und möchte am liebsten hysterisch anfangen zu kichern.
    »Luke!« Das Babyface kommt mit einem Handy hereingerannt. »John Bateson ist dran. Und außerdem sind zwei Päckchen angekommen...«
    »Danke, Tim«, sagt Alicia, nimmt ihm die Päckchen ab und reißt sie auf. Sie holt einige Papierstapel heraus und fängt an, sie zu überfliegen, wobei sie hin und wieder etwas mit Bleistift anstreicht. In der Zwischenzeit hat Tim sich hingesetzt, ein Laptop aufgeklappt und tippt jetzt fleißig.
    »Ja, John, ich verstehe durchaus, was Sie meinen«, sagt Luke leise und nicht besonders freundlich ins Telefon. »Aber wenn Sie wohl die Güte hätten, mir mal einen Moment zuzuhören -«
    »Tim?« Alicia blickt zu ihm auf. »Könntest du eben überprüfen, wie hoch die Rückzahlungen aus dem Flagstaff Premium Rentenfonds in den letzten drei, fünf und zehn Jahren waren?«
    »Gerne«, sagt Tim und tippt etwas in seinen Computer.
    »Tim«, sagt Luke, der sein Telefonat kurz unterbricht. »Drucken Sie mir bitte so bald wie möglich den Entwurf der Pressemitteilung für den Flagstaff Weitsicht-Investmentfonds aus, ja? Danke.«
    Das glaube ich einfach nicht. Luke Brandon und Co. haben hier, im Grünen Zimmer der Morning-Coffee-Studios, praktisch ein eigenes kleines Büro installiert. Ein komplettes Büro, mit Personal, Computern, Modems und Telefonen ... Und damit treten sie gegen mich und mein zerknülltes Blatt Papier an.
    Tims Laptop spuckt in Windeseile eine Seite nach der anderen aus, die Alicia prompt an Luke weiterreicht. Mir wird ganz kalt. Vielleicht sollte ich mich den Tatsachen stellen. Gegen diese Bande habe ich doch keine Chance, oder? Nicht die geringste Chance. Ich sollte besser jetzt schon aufgeben. Sagen, dass ich krank bin oder so. Und mich nach Hause unter meine Bettdecke flüchten.
    Zelda steckt den Kopf zur Tür herein. »Alles in Ordnung hier?«, erkundigt sie sich. »Noch sieben Minuten.«
    »Gut«, sagt Luke.
    »Gut«, piepse ich.
    »Ach, Rebecca, hier ist übrigens ein Päckchen für Sie«, sagt Zelda und kommt mit einem ziemlich großen, würfelförmigen Paket herein. »Bin gleich wieder da.«
    »Danke, Zelda«, sage ich völlig überrascht. Dann reiße ich in freudiger Erregung das Paket auf. Ich habe keine Ahnung, was oder von wem es sein könnte - aber es wird mir bestimmt helfen, oder? Vielleicht wichtige Last-Minute-Infofmationen von Eric Foreman. Ein Diagramm oder ein paar Zahlen, mit denen ich im Notfall auftrumpfen kann. Oder vielleicht irgendein geheimes Dokument, von dem Luke nichts weiß.
    Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass die Brandonisten ihre Tätigkeiten unterbrochen haben und mich beobachten. Ha, jetzt werde ich es ihnen zeigen. Ihr seid nicht die Einzigen, die Päckchen in das Grüne Zimmer

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