Die-Schnaeppchenjaegerin
geliefert bekommen! Ihr seid nicht die Einzigen, die Unterstützung genießen! Endlich ist das Klebeband ab, und ich klappe den Karton auf.
Und dann sehen alle zu, wie ein großer, roter, mit Gas gefüllter und dem Schriftzug Viel Glück verzierter Luftballon zur Decke steigt. An der Schnur hängt eine Karte, die ich - ohne die anderen eines Blickes zu würdigen - neugierig aufreiße.
Im gleichen Moment wünschte ich, ich hätte das nicht getan.
»Toi toi toi und recht viel Glück, schau voraus und nicht zurück«, singt ein blechernes, elektronisches Stimmchen.
Hektisch klappe ich die Karte wieder zu und laufe feuerrot an. Gott, wie peinlich. Von der anderen Seite des Zimmers höre ich unterdrücktes Kichern, und als ich aufblicke, sehe ich Alicia affektiert grinsen. Sie flüstert Luke etwas ins Ohr, das ihm ein amüsiertes Schmunzeln aufs Gesicht zaubert.
Er lacht mich aus. Sie alle lachen Rebecca Bloomwood und ihren singenden Ballon aus. Ich bin einige Sekunden wie gelähmt vor Demütigung. Mein Kopf ist hochrot, meine Kehle wie zugeschnürt - ich bin mir noch nie im Leben so dämlich vorgekommen wie in diesem Augenblick.
Dann höre ich Alicia einen bösartigen kleinen Kommentar murmeln und gehässig lachen - und in dem Moment macht bei mir irgendetwas >Klick<. Vergiss sie, sage ich mir. Vergiss die ganze Bande. Sind wahrscheinlich nur neidisch. Wahrscheinlich hätten sie selbst gern einen Ballon.
Trotzig klappe ich die Karte wieder auf:
»Ob es regnet oder schneit, glaub an dich, du bist bereit«, singt die Blechstimme sofort weiter. »Kopf hoch und frischauf zur Tat, glücklich ist, wer Ziele hat.«
Für Becky, lese ich. Vielen, vielen Dank für deine Hilfe. Wir sind stolz, dich zu kennen. Alles Liebe und Gute, deine Freunde Janice und Martin.
Ich starre auf die Karte und lese die wenigen Sätze immer wieder. Meine Augen fangen an zu brennen. Janice und Martin sind wirklich gute alte Freunde. Auch wenn ihr Sohn ein bisschen bescheuert ist. Sie sind immer nett zu mir gewesen - sogar, nachdem ich ihnen einen so folgenschweren, schlechten Rat gegeben hatte. Ich schulde ihnen was. Ich schulde ihnen das hier - und ich werde sie verdammt noch mal nicht enttäuschen!
Ich blinzele ein paar Mal, atme tief durch und sehe auf. Luke Brandon beobachtet mich aus dunklen, ausdruckslosen Augen.
»Freunde«, sage ich ganz cool. »Wünschen mir viel Glück.«
Gerührt stelle ich die Karte auf den Tisch und sorge dafür, dass sie nicht zuklappt. Sie soll weiter singen. Dann hole ich meinen Ballon von der Decke und binde ihn an die Rückenlehne meines Stuhls.
»Okay«, hören wir Zeldas Stimme aus dem Flur. »Luke und Rebecca. Sind Sie bereit?«
»Allerdings«, sage ich ruhig und gehe an Luke vorbei zur Tür.
21
Auf unserem Weg durch die Flure ins eigentliche Studio sagen weder Luke noch ich ein Wort. Ich sehe ihn kurz an, als wir um eine Ecke biegen - und sein Gesichtsausdruck ist noch stählerner als vorher im Grünen Zimmer.
Von mir aus - gerne. Ich kann auch stählern sein. Ich kann auch hart und geschäftsmäßig sein. Entschlossen hebe ich das Kinn und mache größere Schritte. Ganz wie Alexis Carrington im Denver Clan.
»Sie beiden kennen sich also schon?«, fragt die zwischen uns laufende Zelda.
»Ja, wie der Zufall das so will«, gibt Luke etwas barsch zurück.
»Rein geschäftlich«, sage ich nicht minder barsch. »Mr. Brandon versucht immer wieder, für irgendwelche tollen Finanzprodukte zu werben. Und ich versuche immer wieder, seinen Anrufen aus dem Weg zu gehen.«
Zelda lacht, und ich sehe, wie Lukes Augen zornig aufblitzen. Aber das ist mir komplett egal. Es ist mir so was von egal, wie sauer er wird. Denn je saurer er wird, desto besser fühle ich mich.
»Tja, Luke, Sie müssen ja ziemlich wütend gewesen sein, als Sie Rebeccas Artikel in der Daily World gelesen haben?«, sagt Zelda.
»Ich war nicht gerade erfreut«, entgegnet Luke.
»Er hat mich angerufen, um sich zu beschweren, können Sie sich das vorstellen?«, spöttele ich. »Als könnte er die Wahrheit nicht vertragen, unser lieber Mr. Brandon. Der Blick hinter die glänzende PR-Fassade bekommt Ihnen wohl nicht, was? Wissen Sie, vielleicht sollten Sie sich einen anderen Job suchen.«
Da von ihm keine Antwort kommt, sehe ich zu Luke herüber. Er sieht so fuchsteufelswild aus, dass ich einen Moment lang glaube, er wird mich schlagen. Dann verändert sich seine Miene, und er sagt mit eiskalter, ruhiger Stimme:
»Ich finde, wir sollten
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