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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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uns jetzt einfach in den Set begeben und diese Farce so schnell wie möglich hinter uns bringen.«
    Zelda sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, und ich schenke ihr ein Lächeln. Ich habe Luke Brandon noch nie so nervös gesehen.
    »Gut«, sagt Zelda, als wir zwei doppelte Schwingtüren erreichen. »Hier sind wir. Sprechen Sie bitte leise, wenn wir da reingehen.«
    Sie drückt die Türen auf und schiebt uns hinein. Einen kurzen Moment versagt meine gebluffte Coolness. Ich fange an zu zittern und bin total eingeschüchtert. Denn da ist er, wirklich und wahrhaftig: Der Morning-Coffee-S-Qi. Mit Sofas und Pflanzen - von den hellsten, blendendsten Scheinwerfern illuminiert, die ich je gesehen habe.
    Das hier ist total unwirklich. Wie oft habe ich zu Hause vorm Fernseher gesessen und mir diese Show angesehen? Und jetzt trete ich selbst darin auf. Ich kann es nicht glauben.
    »Wir haben noch zwei Minuten bis zur Werbepause«, informiert Zelda uns. Sie stakst uns voran über den Kabelsalat auf dem Boden. »Rory und Emma sind noch mit Elisabeth in der Bücherecke.«
    Sie bedeutet uns, auf gegenüberliegenden Sofas Platz zu nehmen, und ich komme ihrer Aufforderung schwungvoll nach. Das Sofa ist viel härter, als ich erwartet hatte, und irgendwie... anders. Alles ist anders. Die Lichter scheinen mir so grell ins Gesicht, dass ich fast nichts sehe, und ich bin mir auch gar nicht sicher, wie genau ich auf dem Sofa sitzen soll. Da kommt eine Dame vom Ton, wurschtelt ein Kabel unter meiner Bluse hindurch und klemmt mir das daran hängende Mikrofon an den Kragen. Ziemlich unbeholfen hebe ich die Hand und streiche mir ein paar Haare aus dem Gesicht, als Zelda auch schon angerannt kommt.
    »Bitte bewegen Sie sich nicht allzu viel, Rebecca, ja?«, sagt sie. »Das raschelt sonst so furchtbar.«
    »Gut«, sage ich. »Tut mir Leid.«
    Auf einmal habe ich das Gefühl, dass meine Stimme gar nicht mehr richtig funktioniert. Mir ist, als hätte man mir einen Klumpen Watte in den Hals gestopft. Ich blicke zu einer Kamera in meiner Nähe auf und stelle mit Entsetzen fest, dass sie auf mich zukommt.
    »Ach, Rebecca«, sagt Zelda, die noch einmal zu mir geeilt kommt, »noch eine goldene Regel: Nicht in die Kamera gucken, okay? Geben Sie sich ganz natürlich.«
    »Gut«, krächze ich.
    Ganz natürlich. Nichts einfacher als das.
    »Noch dreißig Sekunden bis zu den Kurznachrichten«, sagt sie mit einem Blick auf die Uhr. »Alles in Ordnung, Luke?«
    »Alles in Ordnung«, sagt Luke ganz ruhig. Er sitzt auf seinem Sofa, als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes getan. Typisch. Männer haben kein Problem mit Kameras, denen ist es ganz egal, wie sie aussehen.
    Ich rutsche auf meinem Sofa herum, zupfe nervös an meinem Rock und streiche meine Jacke glatt. Ich habe mal gehört, im Fernsehen wirkt man immer mindestens fünf Kilo schwerer - das heißt, meine Beine müssen so richtig fett aussehen. Vielleicht sollte ich sie in die andere Richtung übereinander schlagen. Oder sie gar nicht übereinander schlagen? Aber dann sehen sie vielleicht noch fetter aus.
    »Hallo!«, unterbricht eine helle Stimme meine Überlegungen, bevor ich zu einer Entscheidung gelangt bin. Ich blicke überrascht auf und spüre ein aufgeregtes Ziehen im Bauch. Emma March! Leibhaftig! Sie trägt ein pinkfarbenes Kostüm und eilt auf uns zu, dicht gefolgt von Rory, dessen Kiefer in natura noch kantiger aussieht als im Fernsehen. Es ist schon ein seltsames Gefühl, solchen Berühmtheiten im echten Leben zu begegnen. Aber so richtig echt sehen sie gar nicht aus.
    »Hü«, sagt Emma fröhlich und lässt sich auf dem Sofa nieder. »Sie sind also die Finanzleute, ja? Mann, ich müsste mal ganz dringend.« Mit zusammengekniffenen Augen sieht sie in Richtung Scheinwerfer. »Wie lange haben wir noch, Zelda?«
    »Hallo«, sagt Rory und schüttelt mir die Hand. »Roberta.«
    »Rebecca!«, korrigiert Emma ihn und verdreht die Augen. »Er ist wirklich unmöglich.« Sie zappelt auf dem Sofa herum. »Ich muss wirklich dringend.«
    »Zu spät«, sagt Rory.
    »Aber das soll doch furchtbar ungesund sein, nicht zu ge_ hen, wenn man muss, oder?« Emma runzelt besorgt die Stirn. »War das nicht neulich unser Thema am Zuschauertelefon? Wo dieses durchgeknallte Mädchen anrief und erzählte, dass sie nur einmal am Tag geht. Und Dr. James hat gesagt... was hat er doch gleich gesagt?«
    »Frag mich nicht«, sagt Rory fröhlich. »Beim Zuschauertelefon schalte ich immer auf Durchzug. Jetzt muss

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