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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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unglaublich gut, dass wir uns gedacht haben - hätten Sie wohl Lust, nachher die Expertin am Zuschauertelefon zu sein?«
    »Wie bitte? Aber... das kann ich nicht! Ich bin doch überhaupt keine Expertin!«
    »Hahaha, sehr gut!« Zelda lacht verständnisvoll. »Was an Ihnen so faszinierend ist, Rebecca, ist, dass Sie so normal sind. Sie sind Finanzguru und Mädchen von nebenan in einer Person. Sie sind informiert, aber umgänglich. Sie sind intelligent, aber nicht abgehoben. Sie sind die Finanzexpertin, mit der die Leute reden wollen. Oder was meinen Sie, Luke?«
    »Ich glaube, Rebecca eignet sich hervorragend dafür«, sagt Luke. »Ich wüsste niemanden, der besser geeignet wäre. So, und jetzt räume ich wohl besser das Feld.« Er steht auf und lächelt mich an. »Bis später, Rebecca. Wiedersehen, Zelda.«
    Leicht benommen sehe ich ihm auf seinem Weg über die Kabelmassen zum Ausgang nach und wünschte, er würde sich noch einmal umdrehen.
    »Sehr schön«, sagt Zelda und drückt mir die Hand. »Dann wollen wir Sie mal vorbereiten.«

22
    Das Fernsehen ist meine Bestimmung. Wirklich. Das Fernsehen ist meine Bestimmung.
    Wir sitzen wieder auf den Sofas. Rory, Emma und ich. Und Anne aus Leeds gibt stockend zu, dass sie noch nie in ihrem Leben eine Steuererklärung abgegeben hat.
    Ich sehe zu Emma und lächele, und Emma zwinkert mir zu. Jetzt gehöre ich zum Team. Ich bin eine von ihnen. Mir ist wohligwarm, und ich fühle mich einfach glücklich.
    Es ist total verrückt: Als ich vorhin interviewt wurde, war ich furchtbar nervös und habe kaum ein Wort herausbekommen. Aber jetzt sitze ich auf der anderen Seite des Sofas und bin in meinem Element. Ich könnte den ganzen Tag hier sitzen. Selbst die grellen Lichter machen mir nichts mehr aus. Sind doch ganz normal. In der Zwischenzeit habe ich auch vor dem Spiegel die vorteilhafteste Sitzposition ausprobiert (Knie zusammen, Füße an den Gelenken gekreuzt) und halte mich jetzt brav daran.
    »Ich gehe ab und zu putzen«, sagt Anne, »und bin nie daraufgekommen, dass ich... Aber jetzt hat mich mein Arbeitgeber gefragt, ob ich denn eigentlich Steuern abführe. Ich meine, daran habe ich nie gedacht.«
    »Oje«, sagt Emma und sieht zu mir. »Anne steckt offenbar ziemlich in der Klemme.«
    »Hört sich ganz so an«, sage ich mitfühlend. »Also, als Erstes sollten Sie wissen, Anne, dass Sie möglicherweise gar keine Steuern zahlen müssen, das kommt ganz darauf an, wie viel Sie tatsächlich verdient haben. Und das Zweite ist - Sie haben immer noch genug Zeit, eine Steuererklärung abzugeben und alles zu regeln.«
    Das ist auch total verrückt: Gott weiß, wie ich dazu komme - aber ich kann alle Fragen beantworten. Ich weiß über Hypotheken Bescheid, über Lebensversicherungen, über Renten. Ich kenne mich aus mit dem Kram! Vor ein paar Minuten fragte Kenneth aus St. Austeil, wie hoch der Steuerfreibetrag bei Guthaben auf normalen Sparkonten ist - und ich habe »5000 Pfund« geantwortet, ohne überhaupt darüber nachdenken zu müssen! Es ist, als wenn ein Teil meines Gehirns jede Information, die ich je bei Successful Saving verwendet habe, sorgfältig abgespeichert hätte - und jetzt, wo ich sie brauche, ist sie wie auf Knopfdruck da. Fragen Sie mich! Fragen Sie mich... nach den Regeln für die Kapitalertragssteuer für Eigenheimbesitzer! Na los, fragen Sie schon!
    »Ich an Ihrer Stelle«, rate ich Anne, »würde mich mit dem für Sie zuständigen Finanzamt in Verbindung setzen und die Leute dort um Rat fragen. Die reißen Ihnen schon nicht den Kopf ab, keine Angst.«
    »Danke«, hören wir Annes knisternde Stimme. »Vielen Dank, Rebecca.«
    »Wir hoffen, dass Ihnen das weiterhilft, Anne«, sagt Emma und lächelt in die Kamera. »Jetzt geben wir erst mal weiter an Davina mit den Nachrichten und dem Wetter. Da “aber so viele von Ihnen anrufen, machen wir danach noch eine Weile weiter mit unserem Zuschauertelefon zum Thema >Geld-Management<.«
    »Damit scheinen ja etliche Leute Probleme zu haben«, unterstreicht Rory.
    »Allerdings«, sagt Emma. »Und wir möchten Ihnen heifen. Bitte rufen Sie weiter an, ganz egal, wie groß oder klein Ihr Problem sein mag, und fragen Sie Rebecca Bloomwood. Unsere Nummer lautet: 0333 4567.« Sie verharrt einen Moment lächelnd vor der Kamera, und als das rote Lämpchen ausgeht, lehnt sie sich entspannt zurück. »Mann, das läuft ja wie am Schnürchen!«, freut sie sich, während eine Maskenbildnerin ihr das Gesicht frisch pudert. »Oder was

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