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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Werbung berichten wir über die Rückkehr der Hot Pants auf den Laufsteg...«
    »...und über Cellulite-Cremes und was sie wirklich können«, fügt Rory hinzu.
    »Außerdem stellen unsere Stargäste - Heaven Sent 7 -ihren neuen Song live hier im Studio vor.«
    Die Erkennungsmelodie plärrt aus den Lautsprechern, und Emma und Rory springen auf.
    »Tolle Diskussion«, sagt Emma und stürzt davon. »Tut mir Leid, aber jetzt muss ich wirklich...«
    »Spitzenklasse«, befindet auch Rory ganz ernst. »Habe zwar kein Wort verstanden - aber das war richtig gutes Fernsehen.« Er klopft Luke auf die Schulter, winkt mir zu und eilt dann ebenfalls davon.
    Und mit einem Mal ist alles vorbei. Aus und vorbei. Jetzt sitzen nur noch Luke und ich einander gegenüber auf den Sofas, werden weiter von den Scheinwerfern geblendet und haben immer noch die Mikrofone am Kragen klemmen. Ich bin wie vom Donner gerührt. Mir ist ein wenig schwindelig.
    Ist das eben wirklich alles passiert?
    »Tja«, sage ich schließlich und räuspere mich.
    »Tja«, wiederholt Luke und lächelt ein klein wenig. »Gut gemacht.«
    »Danke«, sage ich und beiße mir verlegen auf die Unterlippe.
    Im nun folgenden Schweigen frage ich mich, ob er jetzt wohl Schwierigkeiten bekommt. Ob scharfe Kritik an einem PR-Klienten im Live-Fernsehen dem Verstecken von Kleidungsstücken vor Kunden im Einzelhandel gleichkommt.
    Ob er wirklich nur wegen meines Artikels seine Meinung geändert hat. Nur wegen mir.
    Aber das kann ich ihn wohl schlecht fragen. Oder?
    Das Schweigen wird immer unerträglicher. Schließlich hole ich tief Luft.
    »Haben Sie -«
    »Ich wollte -«
    Sagen wir gleichzeitig.
    »Nein«, sage ich und laufe rot an. »Sagen Sie. Ich dachte nur... Was wollten Sie sagen?«
    »Gut«, sagt Luke und zuckt mit den Schultern. »Ich wollte Sie nur fragen, ob ich Sie heute zum Abendessen einladen darf?«
    Verblüfft sehe ich ihn an.
    Was meint er denn jetzt damit? Meint er etwa »Um ein paar geschäftliche Sachen zu besprechen«, erklärt er. »Mir hat Ihre Idee von der Bewerbung von Investmentfonds nach dem Prinzip des Winterschlussverkaufs sehr gut gefallen.«
    Meine was?
    Was für eine Idee? Wovon redet er...
    Ach, Gott, das. Meint er das im Ernst? Das war doch nur einer meiner dummen Momente, in denen ich das Gehirn nicht eingeschaltet und völlig ins Unreine gesprochen hatte.
    »Ich glaube, das wäre eine gute Werbeidee für einen ganz bestimmten Klienten«, sagt er, »und ich wollte Sie fragen, ob Sie Lust hätten, beratend an dem Projekt mitzuarbeiten. Auf Honorarbasis, versteht sich.«
    Beraten. Honorarbasis. Projekt.
    Das glaube ich einfach nicht. Er meint das ernst.
    »Oh«, sage ich und schlucke meine unerklärliche Enttäuschung hinunter. »Verstehe. Ja, also, ich... ich glaube nicht, dass ich heute Abend schon etwas vor habe.«
    »Gut«, sagt Luke. »Sagen wir, im Ritz?«
    »Wenn Sie meinen«, sage ich ganz lässig, als würde ich dort täglich speisen.
    »Gut«, sagt Luke noch einmal. Um seine Augen bilden sich Lachfältchen. »Ich freue mich.«
    Und dann - oh, Gott! Zu meinem eigenen Entsetzen, und ohne, dass ich etwas dagegen tun kann, höre ich mich bissig sagen: »Und was ist mit Sacha? Hat die Sie für heute Abend gar nicht verplant?«
    Ich habe die Worte kaum ausgesprochen, da merke ich schon, wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Verdammter Mist. Warum habe ich das denn jetzt gesagt?
    Es folgt ein ziemlich langes Schweigen, während dessen ich am liebsten im Erdboden versinken würde.
    »Sacha hat mich letztes Wochenende verlassen«, sagt Luke schließlich. Ich sehe auf.
    »Oh«, sage ich leise. »Oje.«
    »Ohne Vorwarnung. Hat ihren Koffer gepackt und ist gegangen.« Luke sieht auf. »Aber na ja. Es hätte schlimmer kommen können.« Er zuckt ausdruckslos mit den Schultern. »Gut, dass ich nicht auch noch die passende Reisetasche gekauft hatte.«
    Oh, Gott, ich muss grinsen! Ich darf nicht grinsen. Ich darf nicht.
    »Das tut mir Leid«, schaffe ich schließlich zu sagen.
    »Mir nicht«, sagt Luke und sieht mich ernst an. Mein Bedürfnis zu grinsen erstirbt. Völlig nervös erwidere ich seinen Blick und merke, wie mein Herz wieder anfängt, wild zu pochen.
    »Rebecca! Luke!«
    Wir drehen uns beide um und sehen Zelda mit einem Klemmbrett bewaffnet auf uns zukommen.
    »Phantastisch!«, ruft sie. »Genau das, was wir wollten! Luke, Sie waren spitze. Und Rebecca...« Sie setzt sich neben mich auf das Sofa und tätschelt mir die Schulter. »Sie waren so

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