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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Gedanken. »Mag sein, dass Flagstaff Life nicht gegen das Gesetz verstoßen hat. Mag sein, dass auch sonst keine Regeln verletzt wurden. Aber es gibt so eine Art natürliche Gerechtigkeit in dieser Welt, und gegen die hat Flagstaff nicht nur verstoßen - Flagstaff hat sie mit Füßen getreten! Diese Kunden, von denen ich spreche, hatten die Gewinnauszahlung verdient. Sie waren langjährige, treue Kunden, und sie hatten sie verdient. Und wenn Sie ganz ehrlich sind, Mr. Brandon, dann wissen Sie, dass das stimmt!«
    Völlig außer Atem beende ich meine kleine Ansprache und sehe zu Luke. Er starrt mich mit einem undefinierbarem Gesichtsausdruck an, und ich merke, wie mein Magen wieder nervös zuckt. Ich schlucke und versuche, seinem Blick auszuweichen, aber mein Kopf will sich keinen Millimeter bewegen. Es ist, als würden unsere Blicke aneinander festkleben.
    »Mr. Brandon?«, sagt Emma. »Haben Sie darauf etwas zu erwidern?«
    Luke erwidert gar nichts. Er starrt mich an, ich starre ihn an, und mein Herz klopft wie wild.
    »Mr. Brandon?«, wiederholt Emma etwas ungeduldig. »Haben Sie darauf -«
    »Ja«, sagt Luke. »Ja, das habe ich. Ms. Bloomwood...« Er schüttelt den Kopf, lächelt kaum merklich in sich hinein und sieht mich dann wieder an. »Sie haben Recht, Ms. Bloomwood.«
    Im Studio herrscht Totenstille.
    Ich mache den Mund auf, bringe aber keinen Ton heraus.
    Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Rory und Emma sich verwundert ansehen.
    »Entschuldigen Sie, Mr. Brandon«, sagt Emma. »Wollen Sie damit sagen -«
    »Sie hat Recht«, sagt Luke schulterzuckend. »Ms. Bloomwood hat vollkommen Recht.« Er greift nach seinem Glas Wasser, lehnt sich auf dem Sofa zurück und trinkt einen Schluck. »Ich finde auch, dass diese Kunden die Gewinnauszahlung verdient haben. Ich wünschte, sie hätten sie bekommen.«
    Das kann doch nicht sein. Luke Brandon ist meiner Meinung. Wie kann er denn meiner Meinung sein?
    »Verstehe«, sagt Emma leicht beleidigt. »Das heißt, Sie haben Ihre Meinung geändert?«
    Luke betrachtet schweigend sein Glas Wasser. Dann sieht er auf und sagt:
    »Mein Unternehmen wurde von Flagstaff Life damit beauftragt, das Firmenprofil in der Öffentlichkeit zu pflegen. Das bedeutet aber weder, dass ich über alles informiert bin, was Flagstaff Life tut, noch, dass ich persönlich mit allem einverstanden bin.« Er hält inne. »Um ehrlich zu sein - ich hatte keine Ahnung, was da vor sich ging, bis ich Ms. Bloomwoods Artikel in der Daily World gelesen habe. Im Übrigen ein Musterbeispiel für guten investigativen Journalismus«, fügt er hinzu und nickt in meine Richtung. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Ich starre ihn völlig hilflos an und bin nicht mal in der Lage, »Danke« zu murmeln. Ich habe das Gefühl, völlig verkannt zu werden. Ich will eine Pause haben, ich will die Hände vors Gesicht schlagen und das alles ganz langsam und sorgfältig durchdenken - aber das kann ich nicht, ich bin nämlich live im Fernsehen. 2,5 Millionen Menschen im ganzen Land sehen mir zu.
    Hoffentlich sehen meine Beine nicht zu fett aus.
    »Wenn das mir als Flagstaff-Kunde passiert wäre, wäre ich sehr wütend«, spricht Luke weiter. »Selbstverständlich gibt es etwas, dass sich Loyalität den Kunden gegenüber nennt; und selbstverständlich gibt es etwas, dass sich Fair Play nennt. Und ich hoffe eigentlich, dass alle von mir in der Öffentlichkeit vertretenen Unternehmen sich an diese beiden Prinzipien halten.«
    »Verstehe«, sagt Emma und wendet sich der Kamera zu. »Tja, da hat unsere Diskussion ja eine überraschende Wendung genommen! Luke Brandon, der hier sitzt, um Flagstaff Life zu vertreten, sagt jetzt, dass das von ihm repräsentierte Unternehmen im Unrecht ist. Möchten Sie noch mehr dazu sagen, Mr. Brandon?«
    »Offen gestanden«, sagt Luke mit einem schiefen Lächeln, »bin ich mir nicht sicher, ob ich für Flagstaff Life nach dieser Geschichte noch arbeiten werde.«
    »Ach«, sagt Rory und lehnt sich interessiert nach vorne, »und würden Sie uns wohl verraten, warum?«
    »Also, wirklich, Rory!« Emma klingt ungeduldig. Sie verdreht die Augen, und Luke schnaubt ein zaghaftes Lachen.
    Und dann, auf einmal, lachen alle, sogar ich falle leicht hysterisch in das Konzert ein. Ich begegne Lukes Blick, verspüre ein Flackern in der Brust und sehe schnell wieder weg.
    »Tja, gut, also dann«, sagt Emma plötzlich. Sie hat sich zusammengerissen und lächelt in die Kamera.
    »Das war’s von den Finanzexperten. Nach der

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