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Die-Schnaeppchenjaegerin

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Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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4
    Als ich bei meinen Eltern ankomme, streiten sie sich gerade. Dad steht im Garten auf einer Trittleiter und stochert in der Dachrinne herum, während Mum an dem schmiedeeisernen Gartentischchen sitzt und in einem Past-Times-Katalog blättert. Keiner von beiden sieht auch nur auf, als ich durch die Terrassentür trete.
    »Ich sage doch nur, dass sie mit gutem Beispiel voran gehen sollten!«, sagt Mum gerade.
    »Und du meinst, dass es ein gutes Beispiel wäre, sich bewusst allen möglichen Gefahren auszusetzen, ja? Du meinst, das würde das Problem lösen?«
    »Gefahren!«, schnaubt Mum verächtlich. »Nun übertreib mal nicht so, Graham. Was hast du denn für eine schlechte Meinung von den Briten?«
    »Hi, Mum«, sage ich. »Hi, Dad.«
    »Becky ist da ganz meiner Ansicht, stimmt’s nicht, mein Liebling?«, sagt Mum und deutet in den Past-Times-Katalog. »So ein hübscher Cardigan«, wechselt sie sotto voce das Thema. »Sieh dir mal die Stickerei an!«
    »Natürlich ist sie nicht deiner Ansicht!«, erwidert Dad ziemlich scharf. »Das ist doch die hirnverbrannteste Idee, die du jemals gehabt hast!«
    »Nein, ist es nicht!«, wehrt Mum sich beleidigt. »Becky, du meinst doch auch, dass es eine gute Idee wäre, wenn die Königsfamilie die öffentlichen Transportmittel benutzen würde, oder?«
    »Na ja...«, sage ich vorsichtig. »Ich habe da noch nicht so richtig...«
    »Meinst du, dass die Queen mit dem 93er Bus zu offiziellen Empfängen fahren sollte?«, spottet Dad.
    »Warum denn nicht? Vielleicht würde der 93er dann endlich mehr benutzt werden!«
    »Also«, sage ich und setze mich neben Mum. »Wie läuft’s so?«
    »Siehst du denn nicht, dass dieses Land kurz vor dem Verkehrsinfarkt steht?«, sagt Mum, als hätte sie mich gar nicht gehört. »Wenn die Leute nicht langsam anfangen, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, werden die Straßen hoffnungslos verstopfen.«
    Dad schüttelt den Kopf.
    »Und du glaubst allen Ernstes, dass das Problem damit gelöst würde, dass die Queen mit dem 93er Bus fahrt? Mal ganz abgesehen davon, was das für Sicherheitsprobleme mit sich bringt, und ganz abgesehen davon, dass sie viel weniger Termine wahrnehmen könnte...«
    »Ich meine ja nicht unbedingt die Queen«, erwidert Mum und schweigt einen Moment. »Aber ein paar von den anderen. Prinzessin Michaela von Kent, zum Beispiel. Die könnte doch ab und zu mal mit der U-Bahn fahren, oder? Und überhaupt könnten die ruhig alle mal was vom echten Leben mitkriegen.«
    Das letzte Mal, dass meine Mum mit der U-Bahn gefahren ist, war 1983.
    »Soll ich uns Kaffee machen?«, schlage ich fröhlich vor.
    »Also, wenn du mich fragst, ich halte dieses ganze Verkehrsinfarkt-Gerede für völligen Blödsinn«, sagt Dad. Er springt von der Trittleiter und klopft sich den Dreck von den Händen. »Die reine Propaganda.«
    »Propaganda?«, ruft meine Mum empört.
    »Okay«, werfe ich schnell ein, »ich setze dann mal Wasser auf.«
    Ich gehe ins Haus zurück, schalte den Wasserkocher ein und setze mich am Küchentisch in die Sonne. Ich habe schon wieder vergessen, worüber Mum und Dad sich eigentlich streiten. Früher oder später werden sie sich ohnehin nur noch im Kreis drehen und sich darauf einigen, dass alles Tony Blairs Schuld ist. Na ja, ich habe über wichtigere Dinge nachzudenken. Ich überlege nämlich, wie viel von meinem Lottogewinn ich Philip, meinem Chef, abgeben soll. Schließlich kann ich ihm nicht

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