Die-Schnaeppchenjaegerin
etwa zehn Millionen Pfund gewonnen.«
Mir wird ganz schwindelig. Was mache ich mit zehn Millionen Pfund? Womit soll ich anfangen?
Ach, am besten mit einer riesigen Party. Irgendwo in einem angesagten, coolen Lokal, mit massenweise Champagner und Tanz und einem Taxiservice, damit niemand selbst fahren muss. Und mit kleinen Geschenken für die Gäste, wenn sie nach Hause gehen - ein richtig tolles Schaumbad oder so. (Gibt es eigentlich Schaumbad von Calvin Klein? Muss ich unbedingt drauf achten, wenn ich das nächste Mal bei Boots bin.)
Dann kaufe ich natürlich Häuser für alle Verwandten und Freunde. Ich lehne mich an das Lottopult und schließe die Augen, um mich besser konzentrieren zu können. Wenn ich nun zwanzig Häuser a 250 000 Pfund kaufen würde. Dann hätte ich noch... fünf Millionen übrig. Dazu kämen zirka fünfzigtausend Pfund für die Party. Und dann würde ich mit allen so richtig fett in Urlaub fahren, nach Barbados oder so. Das kostet auch noch mal... na, hunderttausend Pfund, wenn wir alle Erste-Klasse fliegen.
Bleiben 4 850 000 Pfund. Ach, und dann brauche ich ja noch sechstausend, um meine Kreditkartenschulden zu bezahlen und mein Konto auszugleichen. Plus dreihundert für Suze. Also sagen wir siebentausend. Bleiben... 4 843 000 Pfund.
Selbstverständlich werde ich auch für irgendeinen wohltätigen Zweck spenden. Möglicherweise werde ich sogar selbst eine wohltätige Stiftung einrichten. Mit der werde ich dann all die weniger populären Stiftungen unterstützen, die von der Öffentlichkeit ignoriert werden, wie zum Beispiel die zur Förderung der Erforschung von Hautkrankheiten oder die, die älteren Menschen Haushaltshilfen finanzieren. Und ich werde meiner ehemaligen Englischlehrerin, Mrs. James, einen mehr als großzügigen Scheck zukommen lassen, damit sie die Schulbücherei ordentlich aufstocken kann. Vielleicht wird sie dann sogar nach mir benannt. Die Bloomwood Bücherei.
Ach, und dreihundert für den Swinger bei Whistles. Den muss ich kaufen, bevor sie alle weg sind. Also, wie viel bleibt dann übrig? Vier Millionen, achthundertdreiundvierzigtausend, minus »Entschuldigen Sie«, unterbricht mich eine Stimme. Leicht benebelt sehe ich auf. Die Frau hinter mir streckt die Hand nach dem Kugelschreiber aus.
»Tut mir Leid«, sage ich und mache wohlerzogen Platz. Doch die Unterbrechung hat mich aus dem Konzept gebracht. Wo war ich stehen geblieben mit meiner Rechnung? Bei vier Millionen oder bei fünf Millionen?
Dann sehe ich, wie die Frau den Zettel beäugt, auf dem ich die ganzen Zahlenreihen notiert hatte, und mir kommt ein furchtbarer Gedanke. Wenn nun eine der Zahlenreihen gewinnt, die ich verworfen habe? Wenn nun 1 6 9 16 23 44 gezogen wird und ich keinen Schein dafür abgegeben habe? Das würde ich mir doch den Rest meines Lebens nicht verzeihen! Ich würde mich hassen! Ich würde dasselbe tun wie der Typ, der vergessen hatte, seinen Totoschein abzugeben -ich würde mich umbringen.
Also fülle ich je einen Schein für alle meine Zahlenreihen auf dem Zettel aus. Macht neun Scheine. Neun Pfund. Eigentlich ganz schön viel Geld. Ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, dass ich das so einfach ausgebe. Aber andererseits erhöhen sich damit meine Gewinnchancen schließlich um das Neunfache, richtig?
Jetzt habe ich auch ein richtig gutes Gefühl mit der 169162344-Reihe. Warum sind mir ausgerechnet diese Zahlen in den Kopf geschossen und haben sich dort festgesetzt? Vielleicht versucht mir ja irgendjemand von irgendwo ein Zeichen zu geben.
Brompton’s Store
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London SW6 8FD 02. März 2000
Sehr geehrte Ms. Bloomwood,
laut unseren Unterlagen haben wir bisher keinen Zahlungseingang für die letzte Abrechnung Ihrer Brompton Gilt Card verzeichnet. Sollten Sie die Zahlung in den letzten Tagen veranlasst haben, betrachten Sie dieses Schreiben bitte als gegenstandslos.
Der ausstehende Gesamtbetrag beläuft sich zurzeit auf £235,76. Wir bitten um baldestmöglichen Ausgleich, in jedem Fall aber umgehend um den erforderlichen Mindestbetrag i. H. v. £43,00. Die Zahlung kann in bar, per Scheck oder per beiliegendem Überweisungsträger erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen Brompton’s Store
John Hunter
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