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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dass ich auf das Vermögen meiner Eltern oder sonst irgendeine Geldquelle zurückgreifen kann?
    »Rebecca«, meldet sich Cläre mit der Hand auf der Muschel des Telefonhörers. »Ein Anruf für dich. Ein-Tarquin.«
    Philip grinst mich an, als wolle er sagen »Alles klar!«, und verzieht sich an seinen Schreibtisch. Völlig frustriert sehe ich ihm nach. Das darf doch nicht wahr sein. Wenn Philip glaubt, dass ich Nutznießerin eines Privatvermögens bin, bekomme ich doch nie eine Gehaltserhöhung!
    Aber wie kommt er denn bloß auf die Idee?
    »Becky«, sagt Cläre bedeutungsschwanger und deutet auf mein klingelndes Telefon.
    »Oh«, sage ich. »Ja. Okay.« Ich nehme ab und sage: »Guten Tag, Sie sprechen mit Rebecca Bloomwood.«
    »Becky«, ertönt-Tarquins unverwechselbare, schrille Stirnme an meinem Ohr. Er hört sich ziemlich nervös an. Als hätte er sich tagelang mental auf diesen Anruf vorbereitet. Vielleicht hat er das sogar. »Schön, deine Stimme zu hören. Ich habe ziemlich viel an dich gedacht in letzter Zeit.«
    »Ach, ja?«, sage ich so gelassen wie möglich. Ich meine, gut, er ist Suzes Cousin und alles, aber mal im Ernst »Ich... Ich würde wirklich gern etwas mehr Zeit mit dir verbringen«, sagt er. »Darf ich dich zum Abendessen einladen?«
    Oh, Gott. Was soll ich denn jetzt dazu sagen? So eine unschuldige Bitte. Ich meine, es ist ja nun nicht so, als hätte er gefragt: »Kann ich mit dir schlafen?« oder gar »Darf ich dich küssen?« Wenn ich zu einem Abendessen Nein sage, heißt das doch quasi: »Du bist derartig unerträglich, dass ich dich nicht mal zwei Stunden neben mir am Tisch ertragen kann.«
    Das kommt der Wahrheit zwar ziemlich nahe - aber das kann ich doch nicht sagen, oder? Wo Suze doch so lieb zu mir gewesen ist in der letzten Zeit... Wenn ich ihren geliebten Tarkie jetzt so einfach abserviere, ist sie bestimmt böse mit mir.
    »Warum nicht?«, sage ich, achte aber darauf, nicht zu begeistert zu klingen. Außerdem überlege ich mir, gleich zur Klärung der Fronten noch hinten dranzuhängen: »Aber ich steh nicht auf dich«. Doch irgendwie bringe ich das nicht über mich. Ehrlich gesagt, sollten wir es einfach beim Essengehen bewenden lassen. Und so schlimm kann das ja nicht werden.
    Und überhaupt muss ich ja nicht wirklich hingehen. Ich werde ihn in letzter Minute anrufen und absagen. Ganz einfach.
    »Ich bin noch bis Sonntag in London«, sagt-Tarquin.
    »Wie wäre es dann mit Samstagabend?«, schlage ich fröhlich vor. »Dein Abschiedsabend.«
    »Sieben Uhr?«
    »Acht?«, feilsche ich.
    »Gut«, sagt er. »Acht Uhr.« Dann legt er auf, ohne einen Treffpunkt zu nennen. Aber da ich mich ja letztendlich ohnehin nicht mit ihm treffen werde, kann mir das ja herzlich egal sein. Ich lege ebenfalls auf, seufze ungeduldig und tippe weiter.
    »In den meisten Fällen ist es das Vernünftigste, einen unabhängigen Finanzberater zu konsultieren, der Sie hinsichtlich Ihrer ganz persönlichen Rentenbedürfnisse beraten und Ihnen entsprechende Anlagemöglichkeiten empfehlen wird. Ganz neu auf dem Markt ist in diesem Jahr...«Ich höre auf zu tippen und nehme mir eine der Broschüren. Irgendeine alte Broschüre, »...der >Lebensabend    »Na, wollte der Typ mit dir ausgehen?«, sagt Cläre Edwards.
    »Ja, genau das wollte er«, sage ich und blicke gelangweilt auf. Ich kann nichts dafür, aber irgendwie triumphiere ich ein wenig. Schließlich weiß Cläre ja nicht, wie Tarquin ist. Soll sie sich doch einen unglaublich gut aussehenden, wortwitzigen jungen Mann vorstellen. »Wir haben uns für Samstag Abend verabredet.« Ich lächele sie gelassen an und tippe weiter.
    »Ah, ja«, sagt sie und lässt ein Gummiband um einen Stapel Briefe schnappen. »Weißt du, Luke Brandon hat mich nämlich neulich gefragt, ob du eigentlich einen Freund hast.«
    Einen Moment lang kann ich mich überhaupt nicht bewegen. Luke Brandon will wissen, ob ich einen Freund habe?
    »Wirklich?«, sage ich und bemühe mich, normal zu klingen. »Wann... wann war denn das?«
    »Ach, vor ein paar Tagen«, sagt sie. »Ich war bei einem Briefmg bei Brandon Communications, und da hat er mich gefragt. Nur so nebenbei. Du weißt schon.«
    »Und was hast du gesagt?«
    »Ich habe Nein gesagt«, sagt Cläre und grinst mich an. »Du stehst doch nicht auf ihn, oder?«
    »Natürlich nicht«, sage ich und verdrehe die Augen.
    Ich muss aber gestehen, dass ich mich deutlich beschwingter wieder meinem Computer

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