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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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er eigentlich ganz in Ordnung.
    Ich seufze aus tiefstem Herzen, stehe auf und gehe wieder weiter. Im Großen und Ganzen war das nicht gerade ein toller Tag. Ich habe einen Job verloren und bin von Tom Webster herablassend behandelt worden. Und ich habe heute Abend nichts vor. Ich war davon ausgegangen, dass ich heute Abend völlig erschossen sein würde von der Arbeit, darum habe ich mich gar nicht erst verabredet.
    Aber ich habe immerhin zwanzig Pfund.
    Zwanzig Pfund. Ich gönne mir jetzt einen leckeren Cappuccino und einen Schokoladenbrownie. Und ein paar Zeitschriften.
    Und vielleicht eine Kleinigkeit von Accessorize. Oder ein Paar Stiefel. Und Stiefel brauche ich tatsächlich. Ich habe ein paar schöne bei Hobbs gesehen, mit eckiger Kappe und niedrigem Absatz. Da gehe ich gleich hin, nachdem ich meinen Cappuccino getrunken habe. Und wenn ich schon da bin, kann ich mir auch ansehen, was sie an Kleidern da haben. Mann, nach dem heutigen Tag habe ich mir wirklich eine Belohnung verdient. Außerdem brauche ich neue Strumpfhosen fürs Büro und eine Nagelfeile. Und vielleicht ein Buch, das ich in der Bahn lesen kann...
    Als ich mich bei Starbucks an die Schlange hinten anstelle, geht es mir schon wieder viel besser.

PGNI First Bank Visa
    7 Camel Square
Liverpool LI 5NP
    Ms. Rebecca Bloomwood
Plat-S
4 Burney Rd.
London SW6 8PD 15. März 2000
PGNI First Bank VISA Kartennr. 1475839204847586
    Sehr geehrte Ms. Bloomwood,
    vielen Dank für Ihr Schreiben vom 11. März und Ihr Angebot für ein Gratisabonnement der Zeitschrift Successful Saving sowie Ihre Einladung zum Abendessen im »The Ivy«. Angestellte der PGNI First Bank dürfen solche Zuwendungen leider nicht annehmen.
    Bitte überweisen Sie umgehend den ausstehenden erforderlichen Mindestbetrag von & 105,40.
    Mit freundlichen Grüßen
PGNI First Bank Visa
John Peter Johnson
Abteilungsleiter Kundenkonten

10
    Montag Morgen wache ich schon ziemlich früh auf und fühle mich ganz miserabel. Ich riskiere einen sehr kurzen Blick auf die unausgepackten Einkaufstüten, die sich in meinem Zimmer stapeln. Ich weiß, dass ich am Samstag zu viel Geld ausgegeben habe. Ich weiß, dass ich mir nicht zwei Paar Stiefel hätte kaufen sollen. Ich weiß, dass ich mir das lila Kleid nicht hätte kaufen sollen. Insgesamt habe ich... Ach, ich will gar nicht darüber nachdenken, wie viel ich ausgegeben habe. Schnell, schnell, denk an etwas Anderes, sage ich mir. Irgendetwas Anderes. Ganz egal, was.
    Mir ist sehr wohl bewusst, dass das leise, stete Pochen ganz hinten in meinem Kopf das Entsetzen im Doppelpack ist: Schuld und Panik.
    Schuld-Schuld-Schuld-Schuld.
    Panik-Panik-Panik-Panik.
    Wenn ich es zuließe, würden sie sich blitzschnell ganz nach vorne drängen und die Kontrolle übernehmen. Dann wäre ich vor Angst und Not völlig gelähmt. Der Trick ist daher, einfach nicht darauf zu hören. Ich schotte den hinteren Teil meines Gehirns vollständig ab - und schon gibt es nichts mehr, das mir Sorgen macht. Das ist so eine Art Selbstverteidigung. Habe ich mir schon ziemlich gut verinnerlicht.
    Dann gibt es auch noch den Trick, sich mit anderen Gedanken abzulenken oder sich zu beschäftigen. Ich stehe also auf, mache das Radio an, dusche und ziehe mich an. Das Pochen im Hinterkopf ist immer noch da, wird aber immer schwächer. Bis ich in die Küche gehe, um Kaffee zu kochen, höre ich es schon fast gar nicht mehr. Ganz langsam wage ich es, Erleichterung zu empfinden - so, wie wenn die Kopfschmerztablette, die man genommen hat, endlich anfängt zu wirken. Ich kann mich entspannen. Alles wird gut.
    Auf dem Weg zur Wohnungstür überprüfe ich mein Erscheinungsbild im Spiegel (Top: River Island. Rock: French Connection. Strümpfe: Pretty Polly Velvets. Schuhe: Ravel.) und greife nach dem Mantel (Mantel: House of Fräser, Ausverkauf.). Im gleichen Moment plumpst die Post auf die Fußmatte. Ein handschriftlich adressierter Brief und eine Postkarte von den Malediven für Suze. Zwei ominöse Fensterumschläge für mich. Einer von VISA, einer von der Endwich Bank.
    Mein Herz setzt kurz aus. Warum schreibt die Bank mir denn schon wieder? Und VISA? Was wollen die von mir? Können die mich nicht einfach in Ruhe lassen?
    Ich lege Suzes Post sorgfältig auf den Sims im Flur und stopfe mir meine beiden Briefe in die Tasche, um sie auf dem Weg zur Arbeit zu lesen. Ich werde sie aufmachen, wenn ich in der U-Bahn sitze, und ich werde sie lesen, ganz gleich, wie unangenehm sie sein mögen.
    Das nehme ich mir

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