Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
zu ihm zu sein - allein sein Anblick bringt mich völlig durcheinander.
    »Hi«, brumme ich und sehe zu Boden. Warum sage ich überhaupt Hi zu ihm?
    »Ich hatte gehofft, dass Sie kommen würden«, sagt er in gedämpftem, sehr ernsthaftem Ton. »Ich wollte mich nämlich gerne -«
    »Ja«, falle ich ihm ins Wort. »Also, so ein Pech, ich habe gar keine Zeit, ich muss mich hier unters Volk mischen. Ich bin nämlich hier, um zu arbeiten, wissen Sie.«
    Ich versuche, ausgeglichen und beherrscht zu klingen, merke aber, dass meine Stimme gefährlich schwankt. Außerdem spüre ich, wie meine Wangen rot anlaufen, während er mich weiter ansieht. Ich wende mich also schnell ab, bevor er noch irgendetwas sagen kann, und flüchte mich auf die andere Seite des Zeltes. Ich weiß zwar nicht, was mich da erwartet, aber ich muss jetzt einfach weitergehen, bis ich jemanden finde, mit dem ich mich unterhalten kann.
    Das Problem ist nur, dass ich niemanden entdecken kann, den ich kenne. Überall stehen wie Banker aussehende Leute in Grüppchen zusammen und unterhalten sich über Golf. Sie sind alle so groß und breitschultrig, dass es mir unmöglich ist, auch nur Blickkontakt mit jemandem herzustellen. Oh, Gott, ist das peinlich. Ich komme mir vor wie eine Sechsjährige auf einer Erwachsenenparty. In der einen Ecke sehe ich Moira Channing vom Daily Herald, die mich wiederzuerkennen scheint - aber mit der möchte ich ganz bestimmt nicht reden. Okay, einfach weitergehen, Rebecca.Tu so, als hättest du ein Ziel. Keine Panik.
    Dann erblicke ich Luke Brandon am anderen Ende des Zeltes. Kaum hat er mich gesehen, setzt er sich auch schon zielstrebig auf mich zu in Bewegung. Oh, Gott, schnell. Schnell. Ich muss jemanden finden, mit dem ich mich unterhalten kann.
    Gut, wie wär’s mit dem Pärchen da drüben? Der Typ ist mittleren Alters, die Frau ein ganzes Stück jünger, und die beiden sehen auch nicht aus, als wenn sie hier viele Leute kennen würden. Gott sei Dank. Wer auch immer die beiden sind, ich werde sie fragen, wie sie die ganze Veranstaltung finden, ob sie meinen, dass sie informativ ist und so weiter. Ich werde so tun, als würde ich mir Notizen für meinen Artikel machen. Und wenn Luke Brandon sich nähert, bin ich einfach viel zu sehr in die Unterhaltung vertieft, als dass ich ihn bemerken könnte. Okay. Los.
    Ich trinke einen ordentlichen Schluck Sekt, gehe auf den Mann zu und strahle ihn an.
    »Schönen guten Tag«, sage ich. »Rebecca Bloomwood von Successful Saving.«
    »Guten Tag«, sagt er, wendet sich mir zu und reicht mir die Hand. »Derek Smeath von der Endwich Bank. Und das hier ist meine Assistentin, Erica.«
    Ach, du heilige Scheiße.
    Ich kann nichts sagen. Ich kann ihm nicht die Hand geben. Ich kann nicht weglaufen. Ich bin wie gelähmt »Hü«, sagt Erica und lächelt mich freundlich an. »Ich bin Erica Parnell.«
    »Ja«, sage ich nach einer viel zu langen Pause. »Ja - hü«
    Bitte, mach, dass ihnen mein Name nicht bekannt vorkommt. Bitte, mach, dass ihnen meine Stimme nicht bekannt vorkommt.
    »Sie sind wohl Journalistin?«, sagt sie und späht auf mein Namensschild. Dann runzelt sie die Stirn. »Ihr Name kommt mir so bekannt vor.«
    »Ja«, würge ich hervor. »Ja, Sie... haben möglicherweise einige meiner Artikel gelesen.«
    »Das wird es sein«, sagt sie und nippt ganz unbekümmert an ihrem Sekt. »Wir bekommen ja alle diese Finanzmagazine ins Büro. Sind ein paar richtig gute dabei.«
    Ganz langsam beginnt das Blut in meinem Körper wieder zu zirkulieren. Es wird alles gut, sage ich mir. Sie haben keine Ahnung, wer ich bin.
    »Als Journalist muss man sich doch mit fast allem perfekt auskennen, könnte ich mir vorstellen, oder?«, plänkelt Derek, der es aufgegeben hat, mir die Hand schütteln zu wollen, und stattdessen seinen Sekt herunterkippt.
    »Ja, da haben Sie in der Tat Recht«, antworte ich und wage ein zaghaftes Lächeln. »Man muss sich im Laufe der Zeit mit allen Bereichen der persönlichen Finanzplanung beschäftigen - vom Bankwesen über Investmentfonds bis hin zu Lebensversicherungen.«
    »Und wie eignen Sie sich all das Wissen an?«
    »Ach, wissen Sie, das kommt so ganz nebenbei«, sage ich gewandt.
    Wissen Sie was? Das macht richtig Spaß, jetzt, wo ich mich entspannt habe. Sie zvissen nicht, wer ich bin!, würde ich am liebsten trällern. Sie wissen nicht, wer ich bin! Und Derek Smeath in Fleisch und Blut ist auch gar nicht so Furcht einflößend. Eigentlich macht er eher einen richtig

Weitere Kostenlose Bücher