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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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gemütlichen, freundlichen Eindruck, wie so ein netter Sitcom-Onkel.
    »Ich habe mir ja schon so oft überlegt«, erzählt Erica Parnell, »dass man mal eine Undercover-Reportage über eine Bank machen sollte.« Sie sieht mich erwartungsvoll an, und ich nicke heftig.
    »Sehr gute Idee!«, sage ich. »Ich glaube, das könnte richtig interessant werden.«
    »Sie sollten mal sehen, mit was für Gestalten wir teilweise zu tun haben bei uns! Es gibt Leute, die einfach absolut nicht mit Geld umgehen können. Stimmt’s nicht, Derek?«
    »Sie würden aus dem Staunen nicht mehr herauskommen«, pflichtet Derek ihr bei. »Es ist einfach unglaublich, was die Leute sich so alles einfallen lassen, nur um ihr Konto nicht ausgleichen zu müssen! Oder nur, um nicht mit uns zu reden!«
    »Ach, ja?«, spiele ich die Überraschte.
    »Sie würden es nicht glauben!«, sagt Erica. »Ich frage mich ja manchmal -«
    »Rebecca!« Entsetzt fahre ich herum und sehe mich Philip gegenüber, der ein Glas Sekt in der Hand hält und mich angrinst. Was macht der denn hier?
    »Hi«, sagt er. »Die Marketing-Leute haben das Meeting abgesagt, also dachte ich mir, komme ich doch noch eben vorbei. Wie läuft’s?«
    »Super«, sage ich und trinke einen Riesenschluck Sekt. »Das ist Derek... Erica... das ist unser Chefredakteur, Philip Page.«
    »Aha, Endwich Bank«, sagt Philip, nachdem er sich Dereks Namensschild angesehen hat. »Dann kennen Sie doch sicher Martin Gollinger.«
    »Wir sind leider nicht von der Hauptgeschäftsstelle«, sagt Derek und lacht ein wenig. »Ich leite die Zweigstelle in Fulham.«
    »Fulham!«, freut Philip sich. »Trendy Fulhaml«
    Da schrillen bei mir auf einmal sämtliche Alarmglocken. Kreisch! Ich muss etwas unternehmen! Ich muss irgendetwas sagen, ich muss das Thema wechseln. Aber da ist es schon zu spät. Ich stehe oben auf dem Berg und muss hilflos dabei zusehen, wie die Züge im Tal ineinanderrasen.
    »Rebecca wohnt in Fulham«, verrät Philip. »Welches ist denn Ihre Hausbank, Rebecca? Wer weiß, vielleicht gehören Sie zu Dereks Kunden!« Er schüttelt sich vor Lachen über seinen Witz, und Derek lacht aus Höflichkeit mit.
    Mir ist gar nicht zum Lachen. Ich bin wie zur Salzsäule erstarrt, während ich beobachte, wie sich Erica Parnells Gesichtsausdruck verändert. Wie es ihr langsam dämmert. Sie sieht mir in die Augen, und mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter.
    »Rebecca Bloomwood«, sagt sie mit völlig veränderter Stimme. »Ich wusste doch, dass ich den Namen kenne. Wohnen Sie in der Burney Road, Rebecca?«
    »Volltreffer!«, sagt Philip. »Woher wissen Sie denn das?« Dann trinkt er noch einen Schluck Sekt.
    Halt’s Maul, Philip, denke ich panisch. Halt’s Maul.
    »Da wohnen Sie also?« Sie klingt freundlich, aber unnachgiebig. Oh, Gott, jetzt sieht Philip mich auch noch an und wartet auf eine Antwort.
    »Ja«, würge ich hervor und weiß, dass ich gerade puterrot anlaufe.
    »Derek, sind Sie sich eigentlich im Klaren darüber, wer das hier ist?«, fragt Erica ausgesucht freundlich. »Rebecca Bloomwood, eine unserer Kundinnen. Ich meine, Sie hätten erst kürzlich mit ihr telefoniert. Wissen Sie noch?« Ihre Stimme wird kalt. »Die mit dem toten Hund?«
    Schweigen. Ich wage es nicht, Derek Smeath anzusehen.
    Ich wage es nicht, irgendetwas anderes anzusehen als den Fußboden.
    »Na, das ist ja ein Zufall!«, sagt Philip. »Möchte noch jemand Sekt?«
    »Rebecca Bloomwood«, sagt Derek Smeath. Er hört sich ganz matt an. »Das glaube ich nicht.«
    »Ja!«, sage ich und schütte in meiner Verzweiflung den letzten Rest Sekt hinunter. »Hahaha! Die Welt ist ein Dorf, was? So, jetzt muss ich aber weiter und noch ein paar Interviews -«
    »Halt!«, ruft Erica in einem Ton, der keine Widerrede duldet. »Wir wollten uns eigentlich gerne mal mit Ihnen zusammensetzen, Rebecca. Richtig, Derek?«
    »Vollkommen richtig«, sagt Derek Smeath. Ich sehe auf, begegne seinem Blick - und verspüre einen Schauder der Angst. Dieser Mann hat keine Ähnlichkeit mit einem gemütlichen Sitcom-Onkel mehr. Er erinnert mich vielmehr an eine Furcht einflößende Klausurenaufsicht, die einen gerade beim Spicken erwischt hat. »Das heißt«, fügt er spitz hinzu, »natürlich nur, wenn Ihre Beine beide wieder funktionstüchtig sind und Sie nicht an irgendeiner ansteckenden Krankheit leiden.«
    »Wie bitte?«, wundert Philip sich fröhlich.
    »Wie geht es Ihrem Bein denn nun eigentlich?«, erkundigt Erica sich zuckersüß.
    »Gut«,

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