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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Gedanken, die einen ganz schwindelig werden lassen und einem ein Hochgefühl vermitteln wie eine wilde Karussellfahrt. Mit einem Mal würde ich am liebsten durch das Zimmer rennen und »Fünfundzwanzig Millionen! Fünfundzwanzig Millionen!« rufen und dabei mit Geldscheinen um mich werfen wie in einer Hollywoodkomödie.
    Aber ich tu’s nicht. Natürlich tu ich das nicht. Ich sage »Hi,Tarquin« und schenke ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Hi, Becky«, sagt er. »Du sieht phantastisch aus.«
    »Danke«, sage ich und blicke scheu an meinem Kleid herunter.
    »Bleibt ihr noch eben auf einen Titchy?«, fragt Suze, die uns so liebevoll ansieht, als wenn sie meine Mutter wäre und ich mit dem beliebtesten Jungen der Schule zum Abschlussball gehen würde.
    »Ähmmmm... nein, ich glaube, wir gehen direkt los«, sagt Tarquin und sieht mir in die Augen. »Oder was meinst du, Becky?«
    »Auf jeden Fall«, sage ich. »Los geht’s.«

14
    Vor dem Haus wartet mit laufendem Motor ein Taxi, und Tarquin macht mir gentlemanlike die Tür auf und lässt mich einsteigen. Ehrlich gesagt, bin ich ja ein bisschen enttäuscht. Keine Limousine, kein Chauffeur - aber gut. Das hier ist auch nicht schlecht. Mit einem von Großbritanniens begehrtesten Junggesellen im Taxi davonbrausen nach... ja, wohin denn eigentlich? Zum Savoy? Claridges? Tanzen bei Annabe-Vs} Tarquin hat mir noch nicht verraten, wo wir hingehen.
    Oje, vielleicht in eins von diesen völlig überkandidelten Restaurants, wo alles unter einer riesigen silbernen Haube serviert wird und wo tausend Messer und Gabeln vor einem liegen und die blasierten Kellner nur darauf warten, dass man etwas falsch macht. Aber das macht gar nichts. So lange ich nicht in Panik verfalle. Ganz ruhig bleiben und sich an die Grundregeln der Etikette erinnern. Kein Problem. Wie war das doch gleich? Besteck: von außen nach innen. Brot/Brötchen: nicht aufschneiden, sondern in kleine Stücke zupfen und jedes Stück einzeln mit Butter bestreichen. Ketchup: auf keinen Fall danach fragen!
    Und was, wenn es Hummer gibt? Ich habe noch nie Hummer gegessen. Mist. Ich wette, wir essen Hummer. Und ich weiß nicht, wie man den isst und werde mich bis auf die Knochen blamieren. Warum habe ich noch nie Hummer gegessen? Warum? Meine Eltern sind schuld. Sie hätten mich von klein auf in teure Restaurants mitnehmen seilen, damit ich ein nonchalantes Savoirfaire mit heiklem Essen entwickle.
    »Ich dachte, wir gehen irgendwohin, wo es ganz ruhig und entspannt zugeht«, sagt-Tarquin und sieht mich an.
    »Gute Idee«, sage ich. »Ruhig und entspannt. Perfekt.«
    Gott sei Dank. Das heißt dann wohl, dass der Kelch mit dem Hummer und den silbernen Hauben an mir vorübergeht. Dass wir in irgendein kleines, verborgenes und relativ unbekanntes Restaurant gehen. So eine Art Privatclub, in den man nur durch Klopfzeichen an eine ganz normal aussehende Hintertür hineingelangt und in dem unzählige schillernde Persönlichkeiten auf Sofas sitzen und sich wie ganz normale Leute benehmen. Ja! Und Tarquin kennt sie wahrscheinlich alle.
    Natürlich kennt er sie alle. Er ist schließlich Multimillionär.
    Als ich aus dem Fenster sehe, fahren wir gerade an Harrods vorbei. Und für einen kurzen Augenblick zieht sich mein Magen schmerzhaft zusammen. Dieser vermaledeite Koffer. Dieser vermaledeite Luke Brandon. Hm. Ich wünschte, er würde uns jetzt über den Weg laufen, dann könnte ich ihm mit einem herablassenden, »Ich-gehe-mit-dem-fünfzehntreichsten-Mann-Großbritanniens-essen«Lächeln zuwinken.
    »Gut«, sagt Tarquin zum Taxifahrer. »Sie können uns hier rauslassen.« Er grinst mich an. »Quasi direkt vor der Tür.«
    »Super«, sage ich.
    Quasi direkt vor welcher Tür? Ich steige aus, sehe mich um und frage mich, wo zum Teufel er mit mir hin will. Wir stehen an der Hyde Park Corner. Was gibt es schon an der Hyde Park Corner? Ganz langsam drehe ich mich um, entdecke ein Schild - und durchschaue Tarquins Plan. Wir gehen ins Lanesborough).
    Wow. Das hat richtig Klasse. Abendessen im Lanesborough. Ja, natürlich. Wo sonst sollte das erste Rendezvous stattfinden?
    »Ja, dann«, sagt Tarquin und taucht an meiner Seite auf. »Ich dachte mir, wir essen erst mal einfach einen Happen und dann... sehen wir weiter.«
    »Hört sich gut an«, sage ich, und dann marschieren wir los.
    Genial! Abendessen im Lanesborough und danach in einen von diesen schicken Nachtclubs. Das wird ein Abend der Extraklasse.
    Wir gehen schnurgerade am Eingang des

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