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Die Schnelligkeit der Schnecke

Die Schnelligkeit der Schnecke

Titel: Die Schnelligkeit der Schnecke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Malvaldi
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der Ermittlungen noch auf unsicherem Boden. Das Einzige, was die Ermittler in den Händen haben, scheint der Computer des Opfers zu sein, den selbiges in den zurückliegenden Tagen offenbar erwähnt hat: Angeblich habe Asahara darauf hingewiesen, dass sein Inhalt einen Kollegen in Schwierigkeiten bringen könne. Im Licht dieser Tatsachen nimmt der Computer des Professors somit eine Schlüsselrolle in dem Fall ein. Daher haben die Ermittler heute Morgen eine genaue Analyse des Computerinhalts veranlasst. Sie wird in Zusammenarbeit mit Experten der Universität durchgeführt, und ihre Ergebnisse könnten entscheidend für den Ausgang der Ermittlungen sein. In der Tat schätzt man ...‹«
    »Schon gut, Gino, wir haben’s verstanden«, unterbrach ihn Del Tacca.
    »Wenn ihr wollt, lese ich noch zu Ende vor.«
    »Nein, nein, ist nicht so wichtig.« Del Tacca blickte Massimo an. »Siehst du, es stand in der Zeitung.«
    »Ich hab’s verstanden. Und – in Klammern – ich finde es erschreckend, dass man in diesem Land nicht einmal auf dem Kommissariat in der Lage zu sein scheint, ein Geheimnis zu bewahren. Da muss irgendwas in der Luft liegen. Aber da steht doch überhaupt nichts über mich.«
    »Massimo, wir sind doch nicht erst seit gestern auf der Welt«, sagte Aldo.
    »Ich weiß. Man sieht’s.«
    »Jetzt stellst du mich als alt hin? Wie fein, was soll man da noch sagen? Wie auch immer, da ich nun mal alt bin, erweise mir Respekt und höre mir zu. Gestern warst du im Kommissariat. Heute Morgen hat jemand den Computer zur Universität gebracht, zu Leuten, die damit was anzufangen wussten. Also, von allen, die gestern im Kommissariat waren, wer war da der Einzige, der die Universität und die elektronischen Rechenmaschinen gut genug kennt, um sofort jemand Geeigneten zu finden? Fusco?«
    Sieh an, die Alten. Manchmal unterschätze ich sie.
    »Okay, okay, erwischt. Heute Morgen bin ich mit Turturro, einem der Beamten vom Kommissariat, zur Universität gefahren. Wir haben den Computer aufgemacht, und das einzig Interessante darin waren zwei Textdokumente. Sahen aus wie Notizen. Ich sage, sie sahen so aus, weil sie auf Japanisch waren. Fusco hat mich vorhin angerufen, um mich zu fragen, ob wirklich nichts anderes im Computer war.«
    »Und was stand da drin in diesen Notizen?«
    »Ha, gute Frage. Fusco hat’s mir nicht verraten wollen. Aber das macht nichts, wenn er mich gefragt hat, ob nichts anderes im Computer war, bedeutet das, es war nichts Entscheidendes.«
    »Das ist nicht gesagt«, sagte Aldo. »Wenn er dir nicht erzählen wollte, was in den Notizen stand, dann stand da vielleicht doch was Wichtiges drin.«
    »Da hast du auch wieder recht. Aber es bleibt die Tatsache, dass ich nicht weiß, was in den Notizen stand. Und ihr auch nicht. Deshalb glaube ich, dass ihr heute Abend nur über Fußball reden werdet, denn es gibt keine Neuigkeiten über das Verbrechen.«
    »Sei mir nicht böse, Massimo«, bat Del Tacca, »aber wenn die Notizen auf Japanisch waren, wie hat Fusco dann rausbekommen, was drinstand?«
    »Er hat sie einem Japaner zu lesen gegeben. Einem vom Kongress, der gestern bei den Vernehmungen als zusätzlicher Dolmetscher dabei war. Ach, und wenn du dich umdrehst, kannst du ihn auch sehen. Er hat sich gerade an den Tisch unter der Ulme gesetzt.«
    Kolossaler Fehler. Tiziana und die Alten drehten sich um, um zu dem Tisch hinüberzusehen, an dem gerade ein junger Japaner in T-Shirt und mit superschmaler Brille Platz genommen hatte, nachdem er mit großer Sorgfalt seinen eigenen Computer aufgeklappt hatte.
    Jeder Mensch interagiert mit anderen menschlichen Wesen gemäß der Rolle, die er jedem von ihnen beimisst. Gegenüber dem Lehrer gibt es welche, die zuhören, und welche, die sich ablenken, und angesichts des Papstes gibt es welche, die sich verneigen, und welche, die sich aufregen. Auf dieselbe Weise rief Kawaguchis Anwesenheit ziemlich unterschiedliche Reaktionen in der Bar hervor. Da sie den jungen Mann unter der Rubrik »Gast« eingeordnet hatte, nahm Tiziana die Karte und einen Block und kam hinter dem Tresen hervor. Die Alten hingegen hatten den Japaner sofort unter »unser Gesandter vom Unglücksort« eingeordnet und zeigten gierig mit den Fingern auf ihn. Der Erste, der sich wieder fasste, war Ampelio. Er drehte sich um und sagte zu Massimo: »Na, dann fragen wir ihn doch einfach!«
    »Ja gut«, sagte Massimo. »Geh nur.«
    »Mann, seh ich aus, als könnte ich Japanisch?«
    »Schon gut, das ist

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