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Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Die Schockwelle: Thriller (German Edition)

Titel: Die Schockwelle: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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belastet mich wirklich, du hast alles durcheinandergebracht. Markku hat dein Handy. Ist es garantiert sauber?«
    »Ja. Ich rufe dich später wieder an.«
    »Gib mir eine Nummer, unter der ich dich erreichen kann!«
    Riku überlegte eine Sekunde, dann nannte er die Nummer, die er auswendig gelernt hatte. Er musste Mira vertrauen. Alleine würde er aus der Sache nicht herauskommen.
    Nach dem Gespräch rief er die Auskunft an und bat darum, mit Elina Aro verbunden zu werden. Der Autobahnring 3 lag hinter ihm, Helsinki rückte immer näher.
    Elina Aro schien überrascht von seinem Anruf.
    »Gut, dass Sie sich melden, ich habe Sie auf dem Polizeirevier nicht gesehen …«
    »Können wir uns kurz treffen? Unter vier Augen, absolut vertraulich, ohne dass jemand etwas davon erfährt?«
    »Kannten Sie Vera Dobrina?«, wollte Jalava von der Abgeordneten Kirsti Laaksonen wissen, die ihm gegenübersaß.
    Die Politikerin hatte ihre Miene vollkommen unter Kontrolle, oder aber sie sagte die Wahrheit, als sie gelassen antwortete: »Nein. Warum, in aller Welt, werde ich so etwas gefragt?«
    »Sie sind sich nie begegnet?«
    »Nein.«
    Jalava hatte ein Blatt Papier vor sich liegen, auf das er die Namen aus dem Notizbuch von Vera Dobrina geschrieben hatte, so wie Elina Aro sie ihm genannt hatte.
    »Aber sie hat mich vor einigen Tagen angerufen«, erklärte Kirsti Laaksonen.
    Jalava musterte sie. Die Abgeordnete wirkte völlig entspannt. »Warum hat sie sich gemeldet?«
    »Um ein Treffen zu vereinbaren. Ich habe sie gefragt, warum, aber sie hat es mir nicht verraten. Ich war nicht sehr begierig darauf, mich mit ihr zu treffen, also habe ich ihr gesagt, ich hätte zu viel zu tun. Sie hat meiner Meinung nach viel Mist geschrieben und den Demokratisierungsprozess in Russland schwer unterschätzt. Aber sie war hartnäckig. Also vereinbarten wir ein kurzes Treffen im Café Strindberg … aber dazu kam es ja nun nicht mehr.«
    Jalava zog ein Foto von Vera Dobrinas Mörder, Andrej Nowikow, aus einem Kuvert und reichte es der Abgeordneten. »Kennen Sie diesen Mann?«
    Im Blick von Kirsti Laaksonen blitzte Überraschung auf. »Ich bin ihm schon einmal begegnet, aber ich kann nicht sagen, dass ich ihn kenne.«
    Die Frau war intelligent – sie stritt nichts ab, für das es Beweise geben konnte.
    »Erzählen Sie mir alles, was Sie über ihn wissen.«
    »Nowikow … so hieß er doch?«
    Jalava reagierte nicht, sondern wartete ab, dass sie weiterredete.
    »Nowikow arbeitete in den Achtzigerjahren in der russischen Botschaft. Ich habe ihn ein paarmal in Begleitung seines Vorgesetzten gesehen.«
    »Wann sind Sie sich zum letzten Mal begegnet?«
    »Irgendwann Ende der Achtzigerjahre.«
    »Trotzdem haben Sie ihn auf dem Foto sofort erkannt.«
    »Es scheint keine besonders neue Aufnahme zu sein.«
    »Haben Sie noch immer keine Idee, warum sich Vera Dobrina mit Ihnen treffen wollte?«
    »Nicht die geringste Ahnung. Leider.«
    »Danke für Ihren Besuch. Wir melden uns, wenn sich etwas Neues ergibt.«
    Frau Laaksonen stand auf. »Ich werde Ihnen helfen, so gut ich kann.«
    Sie war bereits an der Tür, als Jalava noch fragte: »Sagt Ihnen der Name Olga Rybkina etwas?«
    »Ich kann mich nicht erinnern, den Namen schon einmal gehört zu haben.«
    Nachdem sie gegangen war, rief Jalava bei der Sicherheitspolizei an und berichtete vom Verlauf des Gesprächs.

24
    Der Elektriker Henryk Dombrowski betrachtete voller Berufsstolz die neuen hohen Silos von Olkiluoto 3. Er war beim Bau des ersten EPR-Reaktors der Welt dabei gewesen!
    Kein Wunder, dass das Kraftwerk ein erstklassiges Objekt für Industriespionage war. Die zahlenden Instanzen hinter Didier – wer immer sie auch waren – agierten mit hohen Summen und gingen hohe Risiken ein, weshalb Henryk beschlossen hatte, für seine Dienste etwas mehr als ursprünglich vereinbart zu verlangen. Das war nur recht und billig. Immerhin konnte er sich auf dem Kraftwerksgelände beinahe überall frei bewegen, ohne dass ihm jemand Fragen stellte.
    Solange er auf der Baustelle gearbeitet hatte, waren überhaupt nur sehr wenige Fragen gestellt worden. Manche Subunternehmer hatten Leute auf ihrer Gehaltsliste stehen, die Henryk nicht einmal engagiert hätte, um sich eine Garage bauen zu lassen. Es war unfassbar, mit welch geringer Arbeitsmoral und Fachkompetenz man eine so gefährliche Anlage bauen ließ.
    Henryk stammte aus Gdynia. Er hatte an vielen Stellen Europas alle Arten von Baustellen gesehen, aber keine war mit

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