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Die schöne Ballerina (German Edition)

Die schöne Ballerina (German Edition)

Titel: Die schöne Ballerina (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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tun. Und ich muss es tun, um dieses wichtige Kapitel meines Lebens mit etwas Schönem zu beenden. Es soll nicht der Tod meines Vaters sein, der meine Karriere als Tänzerin beendet hat, deswegen muss ich noch einmal auf die Bühne.«
    Schweigen. Dann Seths leise Worte: »Du wirst also gehen, gleichgültig, wie ich mich fühle.«
    »Ich gehe und bitte dich, mir zu vertrauen. Und ich bitte dich, Ruth mit mir kommen zu lassen.«
    »Nein!«
    »Aber Nick hat auch gesagt, dass sie mit ihm arbeiten soll. Sie braucht das Training und …«
    »Nein! Du verlangst zu viel von mir. Du hast mir beschrieben, welch hartes Leben ihr bevorsteht, wenn sie Tänzerin wird. Solange ich für sie verantwortlich bin, wird sie hier bleiben.«
    »Aber in ein paar Monaten wird sie mündig. Du bringst sie in eine Lage, in der sie sich gegen dich entscheiden muss.«
    »Dich kann ich nicht zurückhalten. Du musst tun, was du für richtig hältst. Aber Ruths Leben sollst du nicht zerstören.«
    »Also das glaubst du von mir, dass ich Ruths Leben zerstören will!« Lindsay war kreidebleich geworden.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll. Ich verstehe dich nicht.«
    »Bitte, lass mich gehen.« Jetzt war Lindsays Stimme ganz ruhig, obgleich sie innerlich zitterte.
    Als Seth sie losließ, blieb sie eine Weile vor ihm stehen und musterte ihn. »Alles, was ich dir gesagt habe, ist wahr. Alles. Würdest du Worth bitten, mir meinen Mantel zu bringen. Ich glaube, wir haben uns nichts mehr zu sagen.«

13. K APITEL
    Die Tage waren hart und machten die Nächte leichter zu ertragen. Lindsay arbeitete schwer. Unterricht, Proben und wieder Unterricht. Die Muskeln gewöhnten sich wieder an Schmerzen und Krämpfe. Der Januar ging in den Februar über. Die tägliche Routine war so, wie sie auch früher gewesen war: unerträglich.
    Nick war ein guter Freund, aber als Tänzer unerbittlich in seinen Forderungen. Auch wenn Lindsay erschöpft war, kannte er kein Pardon, sondern forderte das letzte von ihr, wie er es auch von sich selbst verlangte. Oft schrie er sie an, und sie schrie zurück.
    Nur einmal, als sie einen besonders schlimmen Tag hinter sich hatte, ihre Füße blutig getanzt waren und ihre Muskeln nicht mehr gehorchen wollten, brach sie bei einer Probe in Tränen aus und lief von der Bühne weg in den Umkleideraum. Dort ließ sie sich auf eine Bank fallen und schluchzte bitterlich.
    »Lindsay.« Nick berührte sie an der Schulter.
    »Nick, ich fühle mich so miserabel. Ich habe noch nie eine Probe geschmissen. Bitte, sei mir nicht böse.«
    »Ich kann dir doch nicht böse sein, mein Vögelchen. Wir lieben uns doch. Ich schreie dich an, und du schreist mich an, aber was wäre ich ohne dich?« Sie lachte unter Tränen und küsste ihn. »Es ist nicht die Probe. Ich habe dich schon oft erschöpft erlebt. Du bist traurig, Vögelchen, gib es doch endlich zu. Es ist dieser Architekt, nicht wahr? Willst du nicht endlich darüber reden?«
    »Nein«, antwortete sie und gleich darauf, als sie sah, wie er die Augenbrauen hochzog: »Ja.« Sie musste ihm die Wahrheit sagen. »Er sagt, er liebt mich. Aber Liebe ist wohl nicht genug. Er vertraut mir nicht. Verstehen, Vertrauen – eins geht doch nicht ohne das andere.«
    Nikolai wartete geduldig, bis sie fortfuhr: »Er konnte sich nicht damit abfinden, dass ich wieder nach New York fahren wollte, weil er nicht glaubte, dass ich nur für eine Vorstellung zurückgekommen bin, und er verlangte, dass ich bei ihm bleibe.«
    »Das war sehr egoistisch.«
    »Er ist ein egoistischer Mann.«
    »Aber vielleicht ist Liebe immer ein bisschen egoistisch. Ich weiß es nicht.«
    »Aber das Schlimmste war, dass er glaubte, ich wolle Ruths Leben zerstören, weil ich sie zu dir bringen wollte. Er sagte, das Dasein einer Tänzerin sei unmenschlich, und er wünsche sich kein solches Leben für Ruth.«
    »Du musst verstehen, dass er anders fühlt als wir.« Nick dachte eine Weile nach und versuchte den Eindruck, den Seth Bannion auf ihn selbst gemacht hatte, mit dem zu verbinden, was er gerade gehört hatte. »Ich glaube, er ist sehr verletzt«, sagte er schließlich. »Er hat nur so gesprochen, weil er dich liebt. Du wirst ihn wiedersehen, wenn die Premiere vorüber ist. Du wirst mit ihm sprechen, und er wird verstehen.«
    »Ich weiß nicht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn er wieder solche Dinge sagt.«
    »Warte nur, Vögelchen. Du wirst sehen, dass Davidov immer recht hat. Und nun geh und wasch dein Gesicht. Es ist Zeit, wieder auf der

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