Die schöne Ballerina (German Edition)
erstickter Stimme, während sie sein Gesicht mit Küssen bedeckte. »Ich liebe dich so sehr, Andy.«
Zuerst schien es, als wollte Andy für immer im Schnee liegen bleiben, doch dann setzte er sich auf. Er wiegte Monika in seinen Armen, sah ihr in die Augen und küsste sie noch einmal.
»Komm, lass uns zu mir nach Hause gehen.«
Lindsay fuhr auf ihrem Weg nach Cliff House an Monika und Andy vorbei und winkte ihnen zu. Aber die beiden waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie es nicht bemerkten.
Bis kurz vor Weihnachten war Seth in Neuseeland gewesen. Er hatte Lindsay vor seiner Abreise nicht angerufen und ihr später auch nicht geschrieben. Lindsay hatte zwar nicht damit gerechnet, aber gehofft hatte sie doch darauf, von ihm zu hören. Nun wusste sie, dass die glücklichen Stunden mit ihm endgültig der Vergangenheit angehörten und sie nicht mehr hoffen sollte.
Aber sie durfte Ruth nicht vergessen. Ihretwegen musste sie noch einmal mit ihm sprechen, denn für deren Zukunft war es unbedingt nötig, dass sie nach New York durfte. Lindsay wollte sie mitnehmen, da sie nach ihrer Unterhaltung mit Nick mehr denn je davon überzeugt war, dass keine Zeit mehr vergeudet werden durfte. Lindsay hatte sich vorgenommen, die Unterhaltung mit Seth rein sachlich zu führen, ihn von der Notwendigkeit einer speziellen Ausbildung für seine Nichte zu überzeugen und sich von ihren eigenen Gefühlen nichts anmerken zu lassen.
Als sie vor Cliff House aus dem Wagen stieg, klammerte sie sich an ihre Handtasche, um das Zittern ihrer Hände zu verbergen. Sie wartete einen Augenblick, bevor sie auf den Klingelknopf drückte, und nahm sich vor, sich nicht von Erinnerungen überwältigen zu lassen.
Es dauerte nicht lang, bis Worth die Tür öffnete.
»Guten Morgen, Miss Dunne«, sagte er formell, und seiner Stimme war keine Überraschung wegen des frühen Besuchs anzumerken.
»Guten Morgen, Mr Worth. Ist Mr Bannion zu Hause?«
»Er arbeitet, glaube ich, Miss.« Worth trat höflich einen Schritt zurück und ließ Lindsay eintreten. »Wollen Sie bitte im Wohnzimmer warten? Ich sehe nach, ob er zu sprechen ist.«
»Ja, danke, das ist nett von Ihnen.«
»Wollen Sie inzwischen ablegen?«
Wortlos schlüpfte Lindsay aus dem Mantel und übergab ihn Worth. Das Feuer prasselte im Kamin, und sofort erinnerte sie sich schmerzlich der Zärtlichkeiten, die sie und Seth ausgetauscht hatten.
»Miss?«
»Ja? Oh, Entschuldigung, ich habe nicht verstanden, was Sie sagten.«
»Möchten Sie eine Tasse Tee trinken, während Sie hier warten?«
»Nein, vielen Dank.«
Lindsay ging zum Fenster. Ich muss mich zusammennehmen, bevor ich Seth sehe, ermahnte sie sich. Und gleichzeitig fühlte sie sich den Erinnerungen, die nun auf sie einströmten, hilflos ausgeliefert.
»Lindsay.«
Sie drehte sich um. Von allen Gefühlen, die sie überfluteten, war das der Freude am stärksten. Sie konnte nicht anders, als lächelnd auf ihn zuzugehen und ihm ihre Hände entgegenzustrecken.
»Seth! Wie schön, dich wiederzusehen!«
Er nahm ihre Hand und drückte sie heftig, ließ sie aber sofort wieder los. »Du siehst gut aus.«
Das sagte er in so beiläufigem Ton, dass ihr die Worte, die ihr auf der Zunge gelegen hatten, nicht über die Lippen kamen.
»Danke.« Sie trat an den Kamin. »Ich hoffe, ich störe dich nicht zu sehr.«
»Nein.« Seth blieb, wo er stand. »Du störst mich nicht, Lindsay.«
»Ist in Neuseeland alles nach Wunsch verlaufen?«, zwang sie sich zu fragen. »Ich glaube, das Klima ist dort ganz anders.«
»Ein bisschen schon«, stimmte er zu und kam ein wenig näher, hielt aber immer noch gebührenden Abstand. »Anfang des Jahres muss ich wieder hin. Für ein paar Wochen. Dann werden die restlichen Dinge wohl geregelt sein. Ruth erzählte mir, dass du euer Haus verkauft hast.«
»Ja. Ich bin in die Schule gezogen. Das ist für mich bequemer. Es hat sich einiges geändert, nicht wahr?«
Er neigte zustimmend den Kopf.
»Es wird auch leichter für meine Vertreterin sein, dort zu wohnen, wenn ich in New York bin.«
»Du gehst nach New York.« Seine Stimme klang so scharf, dass Lindsay leicht zusammenzuckte.
»Nächsten Monat.« Sie wischte mit der Hand über die Fensterscheibe, um irgendetwas zu tun. »Dann fangen die Proben zu Nicks Ballett an. Ich habe mich schließlich doch überreden lassen.«
»Verstehe.« Seth war nun ruhig und sachlich. »Du hast dich also entschlossen, zurückzugehen.«
»Nur für eine Vorstellung.« Sie
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