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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Hochverräter-Karriere der Lady Lavinia Winchell anstellte.
    Außerdem hatte er sich um etwas Neues zu kümmern. Jemand Neues, genau genommen. Atwaters Tochter konnte überall sein, aber Atwater war weit länger ein Brite und Londoner gewesen als ein Nomade. Miss Atwater konnte sich also sehr wohl ganz diskret hier in London aufhalten, direkt vor ihrer Nase. Und wenn dem so war, würde James sie finden.
    Dalton nickte, als hätten sie eine Art Einigung erzielt. »Gut. Ruhen Sie sich aus. Werden Sie gesund. Und bringen Sie Stubbs bei, was Sie wissen, damit ich der Krone mit einem weiteren exzellenten Saboteur dienen kann.«
    Fisher sah auf. James hatte ganz vergessen, dass der Mann im Raum war, so ruhig hatte er sich während der kleinen Auseinandersetzung gehalten. Guter Trick.
    »Da wir schon von Lehrlingen sprechen«, sagte Fisher, »haben Sie einen geeigneten Jungen gefunden, der lesen und gut mit Zahlen umgehen kann? Ich brauche Hilfe, und zwar gleich.«
    Dalton zog wegen Fishers Tonfall eine Augenbraue hoch, was den jüngeren Mann erröten ließ, doch er hielt dem Blick des Spionagechefs stand.
    »Bei allem Respekt, Sir, aber ich habe die letzten Tage kaum Schlaf bekommen. Es ist Wochen her, seit ich zuletzt in meinen eigenen vier Wänden war. Wenn ich in diesem Tempo weitermache, hat der Club bald gar keinen Codeknacker mehr.«
    Dalton sah den Mann nun geradewegs an. James beneidete Fisher nicht. Diese silbernen Augen waren ein wenig zu scharf. »Ich dachte, Sie seien viel zu beschäftigt, um jetzt noch jemanden auszubilden«, meinte Dalton. James runzelte die Stirn. »Und wobei sollte Ihnen ein ungelernter Bursche behilflich sein können?«
    »Nun, von den einfacheren Codes sind manche leicht zu lernen«, erklärte Fisher. »Oder zumindest die Fähigkeit, sie als Code zu erkennen. Und wenn schon sonst nichts, könnte er sie mit den archivierten Dokumenten abgleichen, sodass ich nicht jedes System an jedem Stück ausprobieren muss.« Sein Drängen erlahmte, und Fisher fiel in den gewohnten Trübsinn zurück. »Es würde mir helfen. Ein klein wenig.«
    Dalton nickte zufrieden. »Ich spreche mit Lady Raines. Sie wird bestimmt in ihrer Klasse den passenden Lehrling für Sie finden.«
    »Jemanden, der lesen kann«, erinnerte ihn Fisher. »Und weiter als bis zehn zählen.«
    Dalton nickte. Er war recht geduldig, wie James feststellte. Sie erhoben sich alle. Nachdem der Spionagechef das Dechiffrierzimmer verlassen hatte, klopfte James Fisher auf die Schulter. »Und jetzt zu den Briefen, an denen Sie gearbeitet haben, Fish…«
    »Ich kann nicht an einem geschlossenen Fall arbeiten, James. Es tut mir Leid.«
    James rieb sich das Gesicht. »Die Akten sind nicht geschlossen, nicht offiziell. Wir vermuten, dass Lady Winchell unser Sicherheitsnetz unterlaufen hat. Wir wissen, dass sie mich entführt und unter Drogen gesetzt hat. Wir sind sicher, dass sie auf den Premierminister geschossen hat. Jetzt müssen wir es beweisen.«
    Er ließ sich auf den leeren Stuhl Fisher gegenüber fallen und seufzte. »Wir brauchen Beweise. Beweise, die die Geheimhaltung des Clubs nicht unterminieren. Beweise, damit Lavinia nicht mit Hilfe ihres Charmes freikommt oder sich aus allem herauslügt. Wir können die Akten nicht schließen, solange der Frau, die unsere Kameraden auf dem Gewissen hat, keine Gerechtigkeit widerfahren ist, Fisher. Solange wir nicht beweisen können, dass der Schuss auf mich mehr als die Tat einer verschmähten Geliebten war, können wir sie nicht ordentlich verhören – wie es Hochverrätern gebührt. Die Briefe, die sie aus dem Gefängnis an ihren Liebhaber geschrieben hat, sind alles, was wir haben. Sie müssen irgendwie codiert sein!«
    Fisher tippte sich gedankenverloren mit dem Federhalter an die Nase. James entschied, ihm nicht zu sagen, dass seine Nase bereits wie die eines Schornsteinfegers aussah.
    »Jetzt werden Sie nicht gleich wütend, James, aber Sie sehen Lady Winchell vielleicht nicht richtig – nach allem, was Sie durchgemacht haben. Was, wenn sie wirklich nur eine verschmähte Geliebte ist, die einen Eifersuchtsanfall hatte?«
    James zog die Augenbrauen hoch. »Sie hat meine Schwester entführt und ihr alles erzählt, bevor sie versucht hat, sie umzubringen. Wollen Sie wirklich Agathas Wort in Frage stellen?«
    Da James’ Schwester die Gattin des ehemaligen Spionagechefs des Liar’s Club war und die Schule leitete, in der insgeheim die nächste Generation von englischen Spionen ausgebildet

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