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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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beste.«
    Phillipa setzte die Aussage fassungslos auf die Informationsliste. James Cunnington verkehrte mit Dieben. Sie würde noch eine Menge erfahren, wenn sie sich hier im Club aufhielt.
    Trotzdem war sie froh, als Robbie schließlich gehen wollte. Dieser Club hatte etwas Seltsames an sich. Als sie durch die Vordertür nach draußen traten, entdeckte Phillipa an der Seite des Hauses einen winzigen Durchgang. Instinktiv ging sie hinein.
    Die Gasse führte am Haus entlang und um die Rückseite herum, wo sie immer enger wurde, bis Phillipa mit ausgestreckten Armen fast die hohen Ziegelmauern zu beiden Seiten berühren konnte. Es war eine sehr lange Gasse – viel länger als gedacht, wenn man den Club von innen gesehen hatte.
    Es sei denn, man hatte nur die Hälfte des Clubs gesehen.

7. Kapitel
    Als James sich in dem alten Palast dem Zimmer näherte, das Lady Winchell als Zelle diente, sah er, wie am anderen Ende des Ganges der Premierminister höchstpersönlich das Haus verließ. »Mylord!«, rief er und hastete los, um zu Liverpool aufzuschließen.
    Es waren noch zwei andere Männer dabei, ein Wachmann und Liverpools Sekretär. Als James die drei erreichte, zog Liverpool irritiert eine Augenbraue nach oben.
    »Wahren Sie Würde, Mann«, sagte Seine Lordschaft mit sanftem Tadel in der Stimme, doch eine Rüge aus dem Munde des mächtigsten Mannes Englands klang niemals wirklich sanft.
    James zügelte seine ungestüme Eile, aber es gingen ihm zu viele Fragen durch den Kopf, um sich groß um seine Würde zu scheren. »Mylord, haben Sie mit Lady Winchell gesprochen?«
    Liverpool schürzte die Lippen und runzelte in Richtung seiner Begleitung die Stirn. Dann trat er einen Schritt beiseite und bedeutete James, zu ihm zu kommen. Mit gesenkter Stimme sagte er: »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen: ja. Ich komme gerade von einer Unterredung mit Ihrer Ladyschaft.«
    »Hat sie etwas gesagt? Haben Sie irgendetwas Neues erfahren?«
    Liverpool wartete ab, sah James nur an. James fing sich und neigte den Kopf. »Ich bitte um Verzeihung, Mylord. Ich will nur wissen, ob sie irgendwelche Hinweise geliefert hat, die eine Verurteilung ermöglichen.«
    Liverpool schüttelte kurz und schroff den Kopf. »Das wird sie kaum tun, fürchte ich. Nein, sie ist sich der Gefahr nur allzu bewusst. Sie behauptet immer noch, sie habe nicht auf mich gezielt, sondern nur geschossen, weil Sie sie zurückgewiesen haben.«
    Die Stelle an seiner Schulter, wo er die Kugel abgefangen hatte, die für den großen Mann bestimmt gewesen war, brannte. Und sein Herz brannte in Erinnerung an die Männer, die Lavinia getötet hatte. »Wir müssen sie mürbe machen, Mylord! Sie ist eine Hochverräterin und kaltblütige Mörderin!«
    »Das sagen Sie, und ich glaube Ihnen. Aber wenn eine schöne Frau von Rang vor einen Richter und seine Geschworenen tritt, werden ihre Tränen und ihr hübsches Flehen alle rühren, meinen Sie nicht? Solang wir über keine Beweise und keine richtigen Zeugen verfügen, haben wir auch keinen Fall. Dann bleibt es bei Ehebruch, und den wird Lord Winchell nicht weiter verfolgen, weil seine junge schöne Frau ihn wieder völlig vereinnahmt hat.«
    »Ganz zu schweigen von seinem Ruf«, sagte James bitter. »Ich kann Beweise beibringen. Ich weiß es. Unser Codeknacker ist schon dabei, Lady Winchells Korrespondenz auf die entsprechenden Hinweise zu durchforsten.«
    Liverpool betrachtete ihn unterkühlt. »Sie hatten wochenlang Zeit, Ihren Fall vorzubringen, Cunnington. Ich kann Lord Winchells Bitten, seine Frau freizulassen, nicht länger ignorieren. Und im Oberhaus äußern schon mehrere Lords ihren Unmut.«
    Liverpools Sekretär hüstelte mahnend. Liverpool nickte dem Mann zu und wandte sich wieder an James. »Ohne Zeugen oder konkretes Beweismaterial kann ich sie nicht länger hier halten.«
    Die Vorstellung, Lavinia könne ihr privilegiertes Leben und ihre lasterhaften Vergnügungen ungeschoren wieder aufnehmen, machte James krank. »Aber was ist mit der Aussage meiner Schwester? Lavinia hat ihr gegenüber alles gestanden!«
    »In Anbetracht ihrer Verbindung zum Liar’s Club können wir Lady Raines genauso wenig als Zeugin vernehmen wie Sie selbst, Cunnington. Ausgerechnet Lady Winchells Weigerung, zu den Anklagepunkten Stellung zu nehmen, schützt Ihre Identität. Sie kann Ihr Doppelleben nicht enthüllen, ohne ihren eigenen Hochverrat einzugestehen. Sie wissen ganz genau, dass es wichtiger ist, den Liar’s Club geheim zu halten, als

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