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Die schöne Betrügerin

Die schöne Betrügerin

Titel: Die schöne Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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verrückt gemacht. Sie hatte das genau gewusst und ihn an Stellen aufgetragen, wo die meisten Frauen nicht ans Parfümieren dachten.
    Er hatte von ihrem wilden, verrucht duftenden Körper nicht genug bekommen können. Oft war er erschöpft und mit weichen Knien nach Hause gekommen, nachdem sie stundenlang miteinander im Bett gewesen waren, nur um an seinen Kleidern ihren Dufthauch zu riechen und auf der Stelle wieder hart zu werden.
    Jetzt machte ihn der geringste Gedanke an diese Lust krank. Er schluckte gegen den Ekel an, doch so sehr ihm auch vor Lavinia graute, er war sich der Tatsache bewusst, dass die dreifache Menge dieses Abscheus seiner eigenen Anfälligkeit als Mann galt.
    Es war Zeit, nach Hause zu gehen.
    Phillipa brachte Robbie zu Bett, obwohl sie sicher war, dass das nicht zu den Aufgaben eines Hauslehrers gehörte. Doch wenn nicht sie, wer dann? Mr. Cunnington bestimmt nicht.
    »Er geht wieder aus.« Robbies Gesicht war völlig ausdruckslos, der Inbegriff der Verlassenheit. »Er geht immer aus.«
    Phillipa wusste nicht, was sie sagen sollte. Robbies Beschützer schien den Jungen durchaus zu mögen, aber sie war noch nicht lange genug hier, um sich eine Meinung bilden zu können.
    Zeit, das Thema zu wechseln. »Du wirst jedenfalls eine ganze Zeit lang nicht ausgehen, Robert«, sagte sie und drohte ihm mit dem Finger. »Nicht nach dem Streich, den du mir heute gespielt hast.«
    Sein kleines Gesicht wurde blass. »Verprügeln Sie mich jetzt mit dem Rohrstock?«
    Ihn verprügeln? Weil er wegen seines Hungers in Mr. Cunningtons Club verschwunden war? Gütiger Himmel, wo kam dieses Kind her?
    Trotzdem konnte sie nicht zulassen, dass er jeden Tag solche Ausflüge unternahm. Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und sah tadelnd auf ihn hinab.
    »Du, mein Junge, wirst jetzt die patentierte Walters-Kitzel-Strafe erleben.« Sie hob die Arme und bog ihre Finger in der Luft wie zu Klauen.
    Robbie sprang auf und wollte davonlaufen, während durch die gespielte Angst schon das erste Gekicher drang. Phillipa erwischte ihn noch vor der Tür. Er schien sich nicht wirklich zu bemühen, denn in seinen Jahren auf der Straße hatte er gewiss eine größere Schnelligkeit erworben.
    Sie schwang ihn durch die Luft und ließ ihn auf den Teppich vor dem Feuer sinken, während ihre Finger schon seine knochigen Seiten bearbeiteten.
    Robbie kreischte. Sein eingerostetes Gelächter erinnerte Phillipa wieder an das harte Leben, das er geführt haben musste, und sie widmete sich ihrer Aufgabe ob dieser Vorstellung mit umso größerer Inbrunst. Robbie hatte von seiner Kindheit das meiste verpasst, aber das hier konnte sie ihm nun geben. Sie ließ ihn grinsend Luft holen, bevor sie wieder anfing.
    »Du bist Robbie, der Rebell, oder Robbie, der Große Alleswisser. Du siehst eher nach Robbie, dem In-den-Teppich-Kicherer aus, wenn du mich fragst!«
    Zeit für das große Finale. Die Lautstärke seines Gekichers erreichte das Niveau eines Straßenkampfes. Phillipa nahm dahinter noch ein anderes Geräusch wahr, aber sie identifizierte es erst als Fußgetrappel, als die Zimmertür schon aufflog.
    »Was, zum Teufel, machen Sie denn da mit ihm?«
    Bevor Phillipa sich noch umdrehen konnte, wurde sie schon am Kragen gepackt und von Robbie weggezerrt.
    Sie fand sich in James Cunningtons Griff wieder und würgte gegen die Halsbinde an, die sich offenkundig um die Stelle als Adamsapfel bewarb.
    Dann richtete sie den Blick auf James, und ihre Augen traten noch weiter vor. Es war vermutlich gut, dass sie nicht sprechen konnte, denn der Mann war mehr als nur halb nackt. Genau genommen war er nackt bis auf das Handtuch, das um seinen Hals hing, und die kurzen Unterhosen, die wie Farbe an seiner vom Bad nassen Haut klebten.
    Er war ihren Blicken in all seiner kraftstrotzenden Schönheit enthüllt. Sein mächtiger Oberkörper sah aus diesem Winkel wie eine Wand aus Muskeln aus, verunziert nur von einer sternförmigen Narbe auf der Schulter, die ziemlich frisch schien. Ihr Blick wanderte nach unten, über den muskulösen Bauch den dunklen Pfad aus Haar entlang, der das Auge unter den Bund seiner triefend nassen Unterhose führte.
    Unterhosen, die nichts dazu taten, seine muskulösen Oberschenkel zu verbergen – und das, was nur
er
sein konnte.
    Ihr großen griechischen Götter! Die zarte Neugier und die Anziehung, die sie die letzten beiden Tage verspürt hatte, war offenkundig nur eine Vorwarnung gewesen. Plötzlich überkam sie eine derartige Woge der

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