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Die Schöne des Herrn (German Edition)

Die Schöne des Herrn (German Edition)

Titel: Die Schöne des Herrn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Cohen
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hatte dieses Hinter-dem-Wagen-Herrennen schon einen gewissen Charme. Ein entzückendes junges Mädchen eben. Impulsiv, das war es. Ansehen also unbeschädigt und zurück unter die Bettdecke. Mit einem Sprung war sie im Bett, kuschelte sich hinein und deckte sich bis zum Hals zu.

    »Reizend, hörst du, du siehst also, dass ich recht hatte, als ich dir sagte, du bildest dir das nur ein, beschreiben wir ihn uns also ein bisschen, o ja, bitte, warte, ich muss mich besser zudecken, ja, so ist es gut, also, zunächst einmal ist er groß, größer als ich, so muss es auch sein, im Grunde sind wir alle kleine Ladenmädchen, aber warum hat er mich heute Abend nicht genommen, warum nur Küsse, erklär mir das, nur Küsse, und auch auf meine junge Brust, und ich natürlich zu wohlerzogen, um was zu sagen, aber trotzdem, na ja, hoffen wir, dass morgen, nein, Pardon, heute Abend, aber einmal gemeinsam in eine Kirche gehen, wir werden daknien und uns an den Händen halten, aber wir werden auch zusammen reiten und auch Wasserski laufen, er muss fabelhaft sein im Wasserski, glaubst du nicht? ja, ich glaube, na ja, immerhin hat es vorgestern Abend gegeben, das entschädigt, zweimal haben wir es gemacht, es ist eine Schande, wie ich darüber Buch führe, im kleinen Salon bitte gründlich saubermachen, und gründlich saugen, wenn ich bitten darf, ich erwarte eine Jugendfreundin, sie ist gerade aus Australien zurückgekehrt, ich muss sie gleich nach dem Mittagessen loswerden, um frei in meinen Bewegungen zu sein, ohne spionierende Blicke und innere Überlegungen, und dann den Salon noch schöner machen, sag mal, wie wär’s, wenn ich in einen Schönheitssalon ginge, nein, das traue ich mich nicht, all diese geschminkten Weiber, die sich um einen kümmern, außerdem könnten sie mich ruinieren, aber wenn er einmal auf Dienstreise ist, werde ich es versuchen, denn falls es schiefgeht, habe ich noch Zeit, mich wieder in Ordnung bringen zu lassen, nieder mit, Tod den, nein, absolut nicht, im Gegenteil, Früchte im Salon, nein, das wirkt zu sehr vorbereitet, übertrieben unterwürfig, ihn einfach fragen, ob er Obst will, und es ihm dann holen, das Gute am Obst ist, dass, wenn man kurz vor den inneren Unterwasserküssen davon isst, die Zunge herrlich frisch ist und einen guten Geschmack hat, obwohl meine Zunge immer gut schmeckt, auch ohne Obst, wenn es warm ist, ziehe ich das bäuerliche Gestreifte mit dem viereckigen Ausschnitt an, oder lieber das aus Leinen, das sich vorn der Länge nach aufknöpfen lässt, das muss ich um acht Uhr fünfzig anziehen, damit es sich nicht zerdrückt, nein, es ist zu sehr ein Tageskleid, besser ein sommerliches Abendkleid, aber sehr, sehr schlicht, oder mein Ensemble für kleine Diners, das viel unauffälliger wirkt, das Tolle daran ist, dass man die Jacke ausziehen kann, und darunter ist dann das dekolletierte Kleid, nicht allzu dekolletiert übrigens, aber wenn ich mich leicht bücke, dann geht es, nun ja, ich muss unbedingt das Problem mit der Gräfin klären, ist sie wirklich definitiv abgereist, neulich im Ritz, als er mir den neuen Rasierpinsel zeigte, den er gekauft hat, dieser kindliche Blick, mit dem er mir erklärte, dass dieser einzigartige Rasierpinsel seine Haare nicht verliert, diese Begeisterung, ich fühlte mich so erwachsen neben ihm, ich liebe ihn bedingungslos, und doch eine eine eine Angst und Ekel vor, tja, dem Verlangen des Mannes, aber nicht immer, nur ab und zu, manchmal beeindruckt er mich, verblüfft mich, sein Weibchen, mit seiner scharfen Intelligenz, und ich sage mir, darauf wäre ich von selbst nie gekommen, die Frauenzimmer sind eben immer ein bisschen zurückgeblieben, aber trotzdem bin ich zu geheimen Bemerkungen fähig, komm, hör auf mit deiner Angeberei, oder sogar, du verhedderst dich, aber nie mit Warwara, ihr gegenüber war ich immer voller Rücksicht, ihn liebe ich weitaus mehr, aber zwischen ihr und mir herrschte Einvernehmen, ich mag es, wenn er mich auszieht, und wenn mein Verlangen am größten ist, bin ich schamhaft und bleibe schamhaft in meiner Ecke, manchmal habe ich ein solches Verlangen nach seinen Lippen, wenn er gleichgültig und ganz weit weg ist, ich gehe auch gern, wenn er angezogen ist, mit den Armen unter sein Jackett und drücke ihn fest an mich, damit er weiß, dass er mir gehört, und besonders liebe ich es, wenn, aber das kann ich nicht laut sagen, im Grunde glaube ich, dass ich, was die nächtlichen Dinge im Bett betrifft, überhaupt kein

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