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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Läden geschlossen sind, lässt sich das Haus leichter sauber halten.“
    „Verdammt!“ Die Augen zusammengekniffen, wandte sich Lord Rathford wieder an Adam. „Also möchten Sie mit meiner Tochter reden?“
    „Wenn es gestattet ist“, lautete die höfliche Antwort. Helena beobachtete, wie ihr Vater an seiner Unterlippe kaute - ein untrügliches Zeichen. Jetzt dachte er nach. Er warf ihr einen kurzen Blick zu, dann erwiderte er: „Offenbar will das Mädchen nichts mit Ihnen zu tun haben, Mr Mannion.“ „Das ... habe ich bereits gemerkt, Sir.“
    „Die Frauen können furchtbar hartherzig sein. Verstehen Sie was vom weiblichen Geschlecht?“
    Überrascht starrte Helena ihren Vater an. Das war nicht die wortkarge Verabschiedung, mit der sie gerechnet hatte. Jetzt las sie sogar ein gewisses Amüsement in den blassen Augen des alten Mannes.
    „Leider viel zu wenig“, erwiderte Adam Mannion.
    Welch eine kluge Antwort, dachte sie.
    „Wer kennt die Frauen schon ...?“, seufzte Seine Lordschaft. „Möchten Sie mich in die Bibliothek begleiten ... nachdem Sie die weite Reise auf sich genommen haben und meine Tochter Sie nicht empfangen will? Ich will meine trockene Kehle benetzen. Vielleicht könnten Sie auch einen Schluck vertragen.“ „Vater!“, rief Helena schockiert.
    Während Mannion ihrem Vater folgte, warf er ihr einen kurzen Blick über die Schulter zu - einen kampflustigen Blick. „Tut mir leid, Lady Helena, Sie müssen noch etwas warten, bis Sie an die Reihe kommen.“ Und dann verschwanden die Männer hinter der eichenen Bibliothekstür.
    Verwirrt wandte sie sich zu ihrer Dienerin Kimberly, die nachdenklich auf die geschlossene Tür starrte.
    Zu Helenas Bestürzung räusperte sich die Irin vielsagend. „Gehen wir nach oben.“

2. Kapitel
    Nehmen Sie Platz!“, befahl Lord Rathford bärbeißig.
    Adam sank in einen Sessel. Die Fußknöchel gekreuzt, schlang er seine Finger vor der Brust in einander. Der Raum wirkte kaum angenehmer als der frostige Empfang, den man ihm in der dunklen Halle bereitet hatte. Wenigstens war es hier etwas heller. In den Regalen standen unzählige Bücher, wie graue Geister, von einer dicken Staubschicht überzogen. Doch die Einrichtung sah sehr komfortabel aus. „Whisky oder Port?“, fragte Rathford.
    „Whisky, bitte. Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft... und die Zeit, die Sie mir opfern.“
    „Freut mich, dass ich Ihr Wohlgefallen errege“, erwiderte der Hausherr und füllte zwei Gläser.
    Schweigend nahm Adam den Sarkasmus zur Kenntnis. „Jetzt könnte ich Sie fragen, was Sie von meiner Tochter wollen“, fügte George Rathford hinzu. „Aber da würden Sie mir wahrscheinlich eine Menge Unsinn erzählen.“ Er reichte dem Besucher ein Glas, dann setzte er sich ans Fenster und schaute in den verwilderten Garten hinaus. „Also lassen Sie mich sagen, was Sie von meiner Tochter wollen ... ihr Vermögen.“ Beinahe verschluckte sich Adam an seinem Whisky, und der alte Mann grinste, ohne seinen Blick von der Aussicht abzuwenden. „Das weiß sie natürlich auch. Glauben Sie etwa, Sie wären der Erste? Keineswegs! Und falls Sie Helena mit Ihrem Charme zu betören hoffen ... vergessen Sie’s. Dafür ist sie unempfänglich.“
    Bevor Adam antwortete, entstand eine kurze Pause. „Wenn das so ist, warum schicken Sie mich nicht einfach weg?“
    „Weil Sie sich vielleicht nützlich machen können, Sie arroganter Bursche.“
    Der bittere Unterton in Lord Rathfords Stimme ließ Adam aufhorchen. „Was erwarten Sie von mir?“
    Da begann der alte Mann zu lachen und prostete ihm zu. „Nun, ich wünsche mir dasselbe wie Sie.“ Als Adam verblüfft die Brauen hob, erklärte der Earl: „Jeder Vater einer Tochter möchte seinen Schwiegersohn respektieren. Sie sind doch hierhergekommen, um Helena zu heiraten, nicht wahr?“
    Natürlich war es sinnlos, Ausflüchte zu suchen. „Nun... ja ...“, stammelte Adam.
    „Brauchen Sie Geld?“
    Adam nippte an seinem Whisky. „Ja.“
    „Warum? Eine anspruchsvolle Geliebte? Spielschulden? Zu viel Alkohol?“
    „Neuerdings hat mich die Glücksgöttin verlassen“, erwiderte Adam vorsichtig, „und das wirkt sich am Spieltisch aus.“
    „Wie hoch sind Ihre Schulden?“
    „Viertausend.“
    „Großer Gott! Jetzt verstehe ich, warum Sie den weiten Weg nach Northumberland nicht gescheut haben.“ Rathford holte tief Luft. „Fünftausend gebe ich Ihnen sofort. Damit begleichen Sie Ihre Schulden. Außerdem bekommen Sie vierteljährlich

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