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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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Leben.“
    Erschrocken rang Helena nach Atem. „Wie kannst du nur so kaltblütig sein, Howard?“
    „Kaltblütig? Dieses Wort aus deinem Mund? In deinem unermesslichen Reichtum warst du immer sicher und geborgen. Niemals musstest du dich fragen, wie du die Rechnungen der Schneider oder Schuster bezahlen solltest, weil sie dir keinen Kredit mehr gaben für die neue Mode aus Frankreich und deine alten Sachen rettungslos passe waren.“
    „Also wolltest du meinen Mann und mich töten und mir das einzige Glück meines Lebens nehmen - nur um deine idiotischen Extravaganzen zu finanzieren?“, stieß Helena wütend hervor.
    Lässig zuckte Howard die Schultern. „Das hast du treffend formuliert. Und bemüh dich nicht, mich zu beleidigen. Dagegen bin ich immun. Geht jetzt zum Bett hinüber, alle beide“, befahl er und schwenkte die Pistolen.
    Adam stellte sich schützend vor seine Frau. „Mit diesem Doppelmord würden Sie nicht davonkommen.“
    „Seien Sie nicht albern. Natürlich komme ich davon. Ihre Anwesenheit ändert nicht viel, Mannion. Mal sehen ... Wie soll ich mich herausreden? Ah, jetzt hab ich’s! Einfach großartig!“ Freudestrahlend fuhr er mit seinen Waffen durch die Luft. „Da Sie wegen des Mordes an Kimberly im Gefängnis saßen, war Ihr Leben ohnehin verwirkt. Und weil Sie’s nicht ertrugen, Ihre Liebste allein auf dieser Welt zurückzulassen, ergriffen Sie die Flucht und kamen hierher, um gemeinsam mit ihr ins Jenseits zu gehen. Erst haben Sie Helena erschossen, dann sich selbst. Oh, das ist genial!“
    Schaudernd malte sich Helena aus, wie mühelos er diesen Plan verwirklichen könnte. Nein, das würde sie nicht zulassen. Nachdem sie in ihrer ganzen Kindheit und Jugend für die Chance gekämpft hatte, zu leben - wirklich zu leben -, durfte dieser habgierige Schurke ihr Glück nicht zerstören. Plötzlich sah sie, wie Adam eine seltsame Bewegung vollführte. Sein Fuß berührte eine der Pistolen, die am Boden lagen, und schob sie nach hinten zu Helena. Gegen Howards Blick abgeschirmt, lag die Waffe direkt vor ihr. Jetzt musste sie nur noch Mittel und Wege finden, um danach zu greifen.
    Bis sie auf die rettende Idee kam, dauerte es nicht lange. Stöhnend sank sie auf die Knie. „Oh Adam ... ich glaube, mir wird übel ...“, stammelte sie. Unter dem gebauschten Stoff ihres Nachthemds ergriff sie die Pistole und wollte sie ihrem Mann zustecken.
    Aber da forderte Howard ihn auf, von ihr wegzutreten, und Adam gehorchte.
    Als sie seinen Blick auffing, nickte er fast unmerklich. Dann schaute er Howard an. Oh Gott, er wollte die Pistole nicht entgegennehmen ...
    „Steh auf, Helena!“, fauchte Howard, das Gesicht hochrot vor Zorn. „Keine faulen Tricks!“ Da erkannte Helena, dass er keinen Ungehorsam dulden würde. Deshalb war Adam sofort zur Seite gewichen. Howard war am Ende seiner Nervenkraft. „Da hinüber!“ Hektisch gestikulierte er mit seinen Pistolen. „Stellen Sie sich auf die eine Seite des Betts, Mannion. Und Helena geht auf die andere! “
    Sie erhob sich und schaute Adam an, der ihr wieder zunickte. Inständig wünschte Helena, sie könnte ihm die geladene Pistole geben. Aber er entfernte sich immer weiter von ihr. Mit schmalen Augen starrte er Howard an. „Wie wollen Sie denn davonkommen? Das Personal wird die Schüsse hören und unverzüglich hier hereinstürmen.“
    „Nach jahrelanger Übung kann ich mühelos in diesen Räumen ein und aus gehen. Darin habe ich’s zu einer wahren Meisterschaft gebracht. Überlegen Sie doch, die Leute liegen in ihren Betten, werden von einem Geräusch geweckt und fragen sich, was zum Teufel sie gehört haben. Wenn sie erkennen, dass es Schüsse waren, liegt ihr mausetot am Boden, und ich laufe die Hintertreppe hinab, die niemand mehr benutzt.“ Helena beobachtete, wie er mit seiner Zunge über die Lippen fuhr. Oh ja, seine Nervosität wuchs.
    Adam begann wieder zu sprechen, lenkte Howards Aufmerksamkeit auf sich, und da erriet sie die Absichten ihres Mannes.
    Offenbar wollte der Schurke sie beide so postieren, dass er von der richtigen Stelle aus schießen und später behaupten konnte, Adam habe zuerst Helena und dann sich selbst getötet. Die eine Pistole würde er in Adams Nähe abfeuern und ihn mit der anderen töten, aus einer Distanz, die einen Selbstmord glaubhaft erscheinen ließ. Gleichzeitig musste Howard möglichst nahe an die Tür herankommen, um rechtzeitig zu fliehen.
    Aber Adam bewegte sich in eine Richtung, die Howard zwang, seine

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