Die schöne Hira und ihr Verführer: Nächte voller Sinnlichkeit (German Edition)
Arme um die Knie geschlungen, und das Haar fiel ihr wie ein Vorhang übers Gesicht.
Vielleicht sollte ich sie lieber allein lassen, wenn sie weinen muss, dachte Marc zunächst. Aber dann sagte ihm eine innere Stimme, dass er seine Frau in ihrer Verzweiflung nicht allein lassen durfte.
Als er den Arm um sie legte und sich neben sie setzte, zuckte sie zusammen. Sie schien ihn erst jetzt zu bemerken. Mit tränennassem Gesicht fuhr sie ihn an: „Lass mich in Ruhe!“
„Nein!“ Er zog Hiras Kopf an seine Schulter. „Weine nur, Prinzessin, wenn es dir guttut. Aber ich werde dich nicht allein lassen.“
Sie trommelte mit der Faust gegen seine Brust. „Ich wei…weine doch nicht, um meinen Willen zu bekommen.“
„Das weiß ich.“ So etwas hätte Marc auch nie von seiner stolzen Frau gedacht. Aber offensichtlich traute sie ihm noch nicht genug, um sich von ihm trösten zu lassen.
Ich muss ihr zeigen, dass ich immer für sie da bin, ging es ihm durch den Kopf. „Ich möchte aber bei dir sein, wenn du so traurig bist“, flüsterte er.
Darauf sagte Hira nichts mehr, sondern lehnte sich an seine Schulter, während sie leise weiterweinte. Marc hielt sie nur fest und strich ihr beruhigend über den Rücken, bis ihre Tränen langsam versiegten.
„Besser?“ Er wollte ihr die Tränen von den Wangen wischen.
Sie nickte und gab ihm ein Taschentuch, damit er ihr das Gesicht abtrocknen konnte. Eine süße, vertrauensvolle Geste, über die Marc sich sehr freute. Dann hörte er Hiras schwache Stimme. „Ich hatte mir Brian schon als unser Kind vorgestellt.“
„Ich auch, Chérie, ich auch.“
Spontan legte Hira die Arme um seinen Hals. „Die Zwillinge werden bei den Kellers glücklich sein, nicht wahr? Es sind gute Menschen.“
„Ja, ich habe sie überprüfen lassen. Sie führen eine vorbildliche Ehe, aber sie können selbst keine Kinder bekommen“, erklärte Marc. „Mit Brian und Becky erfüllen sich ihre Träume.“
„Es ist schön, wenn man zusammen Träume hat, die plötzlich wahr werden“, flüsterte Hira.
„Und warum weinst du allein?“, fragte er. Warum vertraust du mir deinen Kummer nicht an, fügte er im Stillen hinzu.
Eine Weile schwieg sie, sodass Marc schon dachte, Hira würde ihm überhaupt nicht antworten. Schließlich gestand sie ihm: „Mein Vater hat meine Mutter oft nur zu seinem Vergnügen zum Weinen gebracht. Da habe ich mir geschworen, dass ich mich niemals so demütigen lassen werde.“
„Aber ich würde doch niemals …“
Sie umfasste sein Gesicht liebevoll und sah ihn mit ihren großen bernsteinfarbenen Augen an. „Nein, Marc, ich weiß. Du würdest mir so etwas nie antun.“
„Warum hast du dann heimlich geweint?“
„Nur so, aus alter Gewohnheit“, antwortete Hira. „Weil ich nie jemanden hatte, dem ich mich ganz anvertrauen konnte.“
Wenn Marc nur an ihre heißen Tränen dachte, die sie heute Abend vergossen hatte, tat ihm das Herz weh. „Glaub mir, es ist nicht gesund, sich zu verstecken und einsam zu weinen.“
„Weinst du auch manchmal?“, wollte sie wissen.
„Nein.“
„Das ist aber auch nicht gesund.“
Marc fühlte sich in die Enge getrieben und versuchte, Hira schnell abzulenken. „Ich bin dein Mann. Gibt es in Zulheil nicht eine Vorschrift, dass Frauen ihren Männern ohne Einwände gehorchen sollen?“
„Das gilt nur noch bei den Traditionalisten“, erwiderte sie. „Ich habe mich für den modernen Weg entschlossen, auch wenn mein Vater das missbilligt. In den aufgeschlossenen Kreisen in Zulheil heißt es, dass eine Frau ihrem Mann widersprechen darf, wenn sie gute Gründe dafür hat.“
„So, so.“ Marc schmunzelte. „Am Ende wirst du dich noch in eine amerikanische Frau verwandeln.“
„Vielleicht, zumindest teilweise. Würde dich das ärgern, lieber Mann?“
Er überlegte kurz. „Ich glaube, selbst wenn es so wäre, würdest du dich nicht davon beeindrucken lassen.“ Dann fing er leise an zu lachen. „Es würde sich ja auch nicht viel ändern. Mache ich dir das Leben nicht sowieso schon zur Hölle, Chérie?“ Er hatte gehofft, Hira damit ebenfalls zum Lachen zu bringen. Aber sie lehnte nur stumm an seiner Schulter. „Sag schon was! So schlimm bin ich doch auch nicht, oder?“
„Nein, du bist nicht grausam zu mir“, antwortete sie nach einer Weile. „Ich hatte gar nicht erwartet, so einen netten Mann zu bekommen. Dennoch hätte ich dich nicht geheiratet, wenn ich frei hätte wählen können.“
Ihre Worte waren wie eine
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