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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Frau, die kochen, saubermachen und Farmarbeit leisten konnte, gebeten hatte. Er hatte das Beste für seine Kinder gewollt und hätte sein eigenes Glück geopfert, nur um ihnen das zu verschaffen, was sie brauchten.
    Aber er war sich nur allzu bewußt, daß das alles nur eine Illusion war, das war nicht die Wirklichkeit, und es würde nicht lange Bestand haben. Josh merkte, daß Tem schon halb in dem Schaukelstuhl schlief, und dachte daran, daß er die Tränen seiner Kinder trocknen und ihnen neuen Mut machen mußte, wenn Carrie das Leben auf einer Farm langweilig wurde und sie sie verließ. Josh hatte dann die Pflicht, den beiden zu erklären, wie selbstsüchtig manche Erwachsene sein konnten, und er war sicher, daß er diese Aufgabe diesmal genauso gut bewältigen könnte wie damals, als ihn die Mutter der Kinder im Stich gelassen hatte.
    Josh sah auf, als sich die Schlafzimmertür öffnete und Dallas in einem sauberen weißen Baumwollnachthemd, das sicherlich heute morgen noch im Regal des Kaufmanns gelegen hatte, erschien. Wieder machte sich Wut in Josh breit. Es war schon lange her, seit er das letzte Mal so viel Geld besessen hatte, um seinen Kindern Geschenke machen zu können.
    Aber Josh vergaß seinen Ärger, als er Carrie in ihrem altrosafarbenen Seidennachthemd, über dem sie einen Morgenrock aus Kaschmir trug, sah. Ihre feuchten Locken fluteten über ihren Rücken. Josh schluckte schwer bei ihrem Anblick, und seine Hände umklammerten die Armlehnen des Schaukelstuhls so fest, daß seine Knöchel weiß hervortraten. Mehr als alles andere in der Welt wünschte er sich, er könnte diesen Seidenstoff von ihren Schultern streifen und ihren frischen weißen Hals küssen.
    »Und jetzt«, sagte Carrie und hielt zwei Schildpattkämme in die Höhe, »frisieren uns die Männer. « Sie sah von Josh zu Tem, dann wieder zu Josh und lächelte, als sie sein langes Gesicht musterte.
    Tem protestierte. »Das kann ich nicht tun. Das ist doch nur was für Mädchen. «
    Josh befahl seinem Sohn, still zu sein. »Es gibt keinen vernünftigen Grund, der dagegen spricht, daß du deiner Schwester das Haar kämmst. «
    Dallas strahlte, als sie es sich zwischen den Knien ihres Bruders bequem machte und er vorsichtig ihr feuchtes Haar entwirrte.
    Carrie stand noch immer in der Tür und hielt Josh auffordernd den Kamm hin.
    »Ich glaube nicht... «, begann Josh, hielt aber inne, als er Tems fragenden Blick bemerkte. Es war klar, daß er sofort aufhören würde, Dallas zu kämmen, wenn sich sein Vater nicht mit Carries Haar beschäftigte.
    Carrie ging zu Josh, reichte ihm den Kamm und setzte sich auf den Boden zwischen seine Knie. Obwohl sich Josh nach Kräften bemühte, nur mit ihren Haarsträhnen und nicht mit ihrer Haut in Kontakt zu kommen, wurden Carrie bei seiner ersten Berührung zwei Dinge klar: Sie spürte erstens, daß die Luft zwischen ihnen vibrierte, und zweitens merkte sie, daß er nicht zum erstenmal das Haar einer Frau frisierte. Er zog den Kamm so geschickt und vorsichtig durch ihre verwirrten Locken, daß er seine Erfahrung in diesen Dingen nicht verbergen konnte.
    Carrie beobachtete Tem aus den Augenwinkeln und sah, daß er seinem Vater sehr genau zuschaute, um zu lernen, was er tun mußte. In diesem Augenblick berührte Joshs Hand versehentlich ihre Stirn, und Carrie vergaß augenblicklich alles andere. Sie lehnte sich an ihren Mann, schloß die Augen und hielt den Atem an, als sie fühlte, wie ihr Körper bebte.
    Josh strich ihr das Haar aus dem Gesicht, und als seine Fingerspitzen ihre Wange streiften, erstarrten beide. Nach einer Weile drehte Carrie ihren Kopf ein wenig, und Joshs Finger berührten federleicht ihren Mundwinkel. Carrie verspürte ein seltsames inneres Zittern, und nach ein paar endlos scheinenden Sekunden faßte sie sich ein Herz und hauchte einen Kuß auf seine Fingerkuppe.
    Josh fuhr langsam die Konturen ihrer Lippen nach. Carrie öffnete ihren Mund ein wenig, und Josh strich ber die Innenseite ihrer Lippen und die Zähne.
    »Josh«, flüsterte Carrie atemlos und knabberte vorsichtig an seinen Fingerspitzen, dann küßte sie seine Handfläche und liebkoste sein Handgelenk.
    Er beugte den Kopf, bis sein Mund an ihrem Ohr war, und sein Atem, der warm über ihre Haut strich, erregte Carrie mehr als alles andere.
    »Toll«, sagte Dallas und sah den Erwachsenen mit kugelrunden Augen zu.
    Plötzlich wurde sowohl Carrie als auch Josh bewußt, wo sie sich befanden. Josh unternahm den Versuch, sich so

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