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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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meine, seine... «
    »Ja, nur zu. Was bin ich für Sie, wenn nicht Ihre Frau? «
    Er schwieg.
    Carrie seufzte wieder. »Schön, König Joshua, ich habe meine erste Aufgabe erfüllt — nicht ganz nach den Regeln, das gebe ich zu, aber ich habe alles getan, was Sie von mit verlangt haben. Wie sieht die zweite Aufgabe aus, die Sie mir stellen? Ich hoffe, daß es nicht mehr als drei sein werden. «
    Josh sah sie verwirrt an.
    »In den Märchen werden den Prinzessinnen immer drei Aufgaben gestellt«, erklärte Carrie. »Heute morgen haben Sie mir eine Liste von Arbeiten gegeben, die ein einzelner Mensch niemals hätte ausführen können, aber ich habe es fertig gebracht, daß alles erledigt ist — natürlich mit Hilfe von Rumpelstilzchen. Mein Rumpelstilzchen waren die Bewohner von Eternity. Also, Sire, wie sieht meine zweite Aufgabe aus? «
    Josh zog eine Grimasse, als ihm klarwurde, was sie meinte. »Es ist genauso, wie ich vermutet hatte. Für Sie ist das alles nur ein großer Spaß, und wenn Sie nach Maine zu Ihren Freunden zurückkehren, dann haben Sie viel zu erzählen und können Sie zum Lachen bringen. «
    »Und Sie scheinen alles im Leben trübsinnig zu finden. Was muß ich tun, um sie von der Aufrichtigkeit meiner Absichten zu überzeugen? « Sie hielt inne. »Nein, warten Sie. Eine Sache habe ich bei der Geschichte von Rumpelstilzchen nie verstanden: Mir ist schleierhaft, warum die junge Frau den König überhaupt zum Mann haben wollte. Er hat ihr doch angedroht, sie zu töten, wenn sie das Stroh nicht zu Gold spinnen könnte. Wie konnte sie glücklich sein, wenn sie an der Seite eines solchen Widerlings leben mußte? «
    »Es gibt kein Glück nach solchen Ereignissen, das versuche ich ja die ganze Zeit, Ihnen zu erklären. «
    »Mag sein, daß Sie nicht daran glauben, aber ich tue es«, versetzte Carrie heftig. »Und ich bin sicher, daß ich glücklich werde. Ich bitte Sie vielmals um Entschuldigung, Mr. Greene, daß ich Ihnen so übel mitgespielt, sie angelogen und geheiratet habe. Da Sie dem Geld offenbar eine so große Bedeutung beimessen, bitte ich Sie, das, was ich für Ihr Haus angeschafft habe, als Wiedergutmachung für meine Machenschaften anzusehen. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen, ich muß meine Sachen packen. «
    Bevor sie ins Haus laufen konnte, ergriff Josh ihren Arm. »Mitten in der Nacht können Sie nirgendwohin gehen. «
    »O doch, ich kann. Wenn Sie mir Ihr Pferd borgen, reite ich in die Stadt. Nachdem ich heute so viel Geld an die Stadtbewohner bezahlt habe, wird mir sicherlich jemand ein Bett für die Nacht zur Verfügung stellen. Denken Sie nur daran, Sir, wie zufrieden Sie sein können, wenn Sie Ihren Kindern erzählen, daß ich fort bin. Sie können Ihnen eine wertvolle Lektion über die Untreue der Frauen erteilen. «
    »Carrie«, sagte Josh und streckte die Hand nach ihr aus.
    »Oh, Sie kennen also meinen Namen? Ich hatte ja keine Ahnung, daß ich das überhaupt wert bin. Ich war doch tatsächlich der Meinung, daß ich für Sie nur Miss Montgomery bin. Aber jetzt, nach allem, was geschehen ist, wird mein Name das einzige sein, was Sie von mir kennenlernen werden. «
    Als Carrie über die Veranda marschierte und die Tür aufriß, sahen ihr zwei blasse, erschrockene Kindergesichter entgegen. Offensichtlich hatten sie jedes Wort ihrer Auseinandersetzung gehört.
    »Du gehst doch nicht weg? « fragte Dallas mit tränenerstickter Stimme.
    Nach einem kurzen Blick auf Josh, dessen Gesicht auszudrücken schien: >Habe ich’s nicht gleich gesagt? <, entschied sich Carrie, den Kindern die ganze Wahrheit zu sagen. Sie hatte schon oft darüber nachgedacht, daß Erwachsene den Kleinen Angst einjagten, wenn sie behaupteten, daß es Dinge gab, für die sie zu jung seien. Wenn sie Bescheid wußten, konnten sie vielleicht alles besser verstehen.
    »Wenn ihr euch brav hinsetzt und mir zuhört, werde ich euch alles erklären«, sagte sie.
    Genau wie sie es vorausgesehen hatte, erhob Josh Einwände, aber sie wies ihn wütend zurecht. »Ob es Ihnen gefällt oder nicht, ich bin vor dem Gesetz ein Teil dieser Familie. «
    Die Kinder setzten sich an den Tisch und hörten Carrie schweigend zu. Sie erzählte ihnen ganz genau, weshalb und wie sie zu ihnen nach Eternity gekommen war.
    »Du hast uns auf dem Bild gesehen und mochtest uns sofort? « fragte Dallas.
    »Ja«, antwortete Carrie. »Aber jetzt muß ich wieder fort, weil euer Vater Angst hat, daß ich euch sehr weh tue, wenn ich noch

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