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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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weit wie möglich von Carrie zu entfernen, aber sie ließ es nicht zu — sie lehnte sich an sein Knie, und ihm blieb nichts anderes übrig, als sich wieder ihrem Haar zu widmen.
    Tem und Dallas starrten sie immer noch verblüfft an, und Carrie bemühte sich, ein mütterliches Lächeln zustande zu bringen. »Manchmal tun verheiratete Leute... «, begann sie.
    »Schweigen Sie«, schnitt Josh ihr das Wort ab. »Gibt es heute abend denn überhaupt etwas zu essen? Hier, ich denke, Ihr Haar ist schön genug gekämmt. « Er sah Tem an. »Was ist mit deiner Schwester? «
    Tem war immer noch sprachlos vor Staunen. Er wußte, daß sich etwas Wichtiges zwischen den Erwachsenen abgespielt hatte, aber er hatte keine Ahnung, was das bedeuten sollte.
    »Hast du deine Schwester fertig gekämmt? « erkundigte sich Josh mit lauter scharfer Stimme, um Tem aus der Erstarrung zu reißen.
    »O ja«, murmelte Tem und sah seinen Vater an.
    »Sehr schön, dann können wir ja essen. « Josh fuhr noch einmal beinahe geschäftsmäßig mit dem Kamm durch Carries Locken. »Das Essen ist doch fertig, oder? «
    »Natürlich«, erwiderte Carrie freundlich und begann, als hätte sie ihr Leben lang nicht anderes getan, ihrer Familie das Essen zu servieren. Fast wie am Abend zuvor bestritt Carrie die Unterhaltung während der Mahlzeit allein, aber heute fiel es ihr leichter, weil die Kinder Fragen stellten und, statt ihr Interesse an dem, was sie von den Reisen ihrer Brüder erzählte, zu verbergen, zeigten sie ihre Neugier ganz offen.
    Später, als die Kinder gute Nacht wünschten, schlang Dallas die Arme um Carries Hals und küßte sie ebenso wie ihren Vater. Tem stand verlegen daneben und vergrub die Hände in den Taschen seiner schmutzigen Hose.
    »Komm schon«, knurrte Josh barsch und deutete mit dem Kopf auf Carrie, was offenbar soviel war wie eine Erlaubnis, ihr einen Kuß zu geben.
    Schüchtern beugte sich der Junge vor und drückte einen raschen Kuß auf Carries Wange. Er war ein wenig rot geworden, aber sein Lächeln wirkte selbstsicher und auch ein wenig stolz, als er die Leiter hinaufhuschte.
    Als die Kinder weg waren, herrschte tiefes Schweigen im Wohnzimmer. Josh stand auf und ging zum Kamin, um stumm in die Flammen zu starren. Carrie räumte den Tisch ab und stellte das schmutzige Geschirr in die Spüle. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt damit anfangen sollte, und ganz bestimmt auch keine Lust, es zu lernen. Sie mochte schöne Dinge, und dreckiges Geschirr war beileibe nichts Schönes.
    Schließlich wandte sie sich Josh zu. »Möchten Sie mit mir hinausgehen? « fragte sie.
    »Weshalb? « erkundigte sich Josh argwöhnisch. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und machte den Eindruck, als wäre er wild entschlossen, keinerlei Gefühle mehr preiszugeben.
    »Draußen können Sie mich anschreien. Ich habe doch deutlich gespürt, daß Sie sich nichts mehr gewünscht haben, als Sie nach Hause kamen. Sie haben das doch inzwischen nicht vergessen, oder? Vielleicht haben Sie ja auch Ihre Meinung geändert, oder Sie wollen mir hier im Haus eine Standpauke halten, wo unsere Kinder alles mit anhören können. «
    »Meine Kinder. «
    »Also, wollen Sie, daß sie zuhören? «
    Josh ergriff Carries Arm und zerrte sie aus dem Haus in die kühle, sternenfunkelnde Nacht.
    Sie strebte dem Schutz der Bäume zu, aber Josh blieb wie angewurzelt stehen. Sie kehrte zu ihm zurück und seufzte. »Also, ich bin bereit. «
    »Was Sie getan haben, war falsch«, fing er an. »Sie haben mich vor der ganzen Stadt lächerlich gemacht. «
    »Ich glaube eher, daß die Leute Sie für einen beneidenswert glücklichen Mann halten, aber sie haben ja auch keinen so tiefen Einblick in meinen Charakter, wie Sie ihn zu haben glauben«, entgegnete sie höhnisch.
    »Ihr Charakter hat mit all dem nichts zu tun. Sie hätten ebensogut allen erzählen können, daß ich nicht in der Lage bin, selbst für meine Familie zu sorgen. «
    »Sie lieben Ihre Kinder mehr als sonst jemand, den ich kenne. Sie scheinen nur nicht genügend Geld zu besitzen, um ihnen mehr zu bieten. Ich hingegen habe mehr Geld als Liebe. «
    Josh wußte nicht, ob er sie erwürgen oder anbrüllen sollte. Es war ganz gleichgültig, was er sagte, sie schien nie richtig zuzuhören, und erst recht begriff sie nicht, was er meinte. Als er erneut zu sprechen begann, klang seine Stimme gefährlich ruhig. »Ein Mann muß das Gefühl haben, daß er seine Familie nähren und kleiden kann und daß seine Frau... ich

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