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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sauber war.
    Tem räusperte sich. »Ich kann dir zeigen, wie man Geschirr abwäscht«, sagte er.
    Carrie lächelte. »Ich bin fast sicher, daß ich es kann, wenn ich es tun muß, aber jetzt habe ich keine Lust dazu. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Tem. Hier wird heute noch alles saubergemacht, ich habe eine Frau aus der Stadt gebeten, sich um alles zu kümmern. «
    Tem gab sich damit nicht zufrieden. »Aber glaubst du denn nicht, daß du das Geschirr spülen solltest? «
    »Ich bin sicher, daß dein Vater das von mir erwartet, aber genauso sicher bin ich, daß ich es ihm nie recht machen könnte, auch wenn ich die ganze Woche das Haus schrubben und alles waschen würde. Wenn ein Mensch beschlossen hat, einen anderen nicht zu mögen, dann kann ihn nichts umstimmen. Außerdem kann ich nur noch ein paar Tage mit euch zusammen sein, und mir wäre es lieber, wenn wir fischen gehen würden. « Carrie beobachtete Tem, als er über ihre Worte nachdachte, dann fuhr sie fort: »Tem, du triffst die Entscheidung. Wenn du lieber hierbleiben und putzen möchtest, dann bleiben wir, aber wir gehen sofort los, wenn du es willst. «
    »Tem«, jammerte Dallas und flehte ihn mit einem Blick an, ihnen den Spaß nicht zu verderben.
    Tem war sich im klaren, daß er sich für das Putzen entscheiden müßte, da sein Vater ganz offensichtlich von einer Frau verlangte, daß sie so etwas tat — das schien ihm sogar ausgesprochen wichtig zu sein —, aber er fragte sich gleichzeitig, ob Carrie nicht recht hatte. Wäre sein Vater tatsächlich glücklicher, wenn das Haus sauber und alles aufgeräumt war? Gestern abend, als Josh nach Hause gekommen war, das Licht und all die hübschen neuen Dinge gesehen hatte, war er eher wütend geworden, und deshalb bezweifelte Tem ernsthaft, daß ein gewischter Boden ihm ein Lächeln entlocken konnte. »Wir gehen fischen«, sagte Tem schließlich, und Dallas machte einen Freudensprung. Sogar Choo-choo war außer Rand und Band.
    Tem versuchte nicht an die Schwierigkeiten, die sein Vater und Carrie miteinander hatten, zu denken, aber je weiter der Tag voranschritt, desto mehr Sorgen machte er sich. Es mochte ja stimmen, daß Carrie nicht gut kochen konnte, aber dafür konnte sie bestimmt andere Dinge tun.
    Zuerst ging Carrie mit den Kindern in die Scheune, in der ihre Koffer aufgestapelt waren. Als sie diese öffnete, erschien es den beiden, als hätten sie wie Aladin einen riesigen Schatz entdeckt. Es dauerte fast eine Stunde, bis Carrie die Angeln gefunden hatte, die, wie sie den Kindern erzählte, in England angefertigt worden waren.
    Nachdem Carrie alle Koffer wieder geschlossen hatte, machten sie sich auf den Weg zum Fluß. Tem war richtig beeindruckt von Carrie, weil sie sehr viel vom Angeln verstand. Sie schien genau zu wissen, wo sich die Forellen versteckten, und sie hatte kein bißchen Angst, die Würmer auf den Angelhaken zu spießen. Während sie angelten, erzählte Carrie, wie sie im Meer gefischt und Hummer und andere seltsame Lebewesen aus dem Wasser geholt hatte.
    »Mutter hat uns auch Hummer zu essen gegeben«, sagte Dallas, aber gleich darauf schrie sie gellend auf, weil Tem sie in die Seite boxte.
    »Hat man euch verboten, über eure Mutter zu sprechen? « wollte Carrie wissen.
    Dallas nickte, und Tem warf ihr einen warnenden Blick zu.
    »Macht es euren Vater traurig, wenn ihr eure Mutter erwähnt? « forschte Carrie weiter.
    »Nicht traurig«, begann Dallas, verstummte aber sofort, als Tem sie wieder eindringlich ansah.
    Tem versuchte den Schaden, den seine Schwester angerichtet hatte, wiedergutzumachen. »Sehr traurig«, behauptete er. »Vielleicht sagt er deshalb so gemeine Sachen zu dir. «
    Carrie nickte, vielleicht dachte Josh ja wirklich, daß niemand den Kindern die Mutter ersetzen konnte.
    »Oh, es ist schon spät« rief Carrie plötzlich. »Wir haben fast das Mittagessen versäumt. «
    »Papa hat nichts zu essen mitgenommen«, sagte Dallas. »Er hat bestimmt Hunger. «
    »Dann sollten wir schnell nachsehen, was Mrs. Emmerling uns zu essen gemacht hat. Ihr könnt eurem Vater etwas davon bringen. «
    Als sie zum Haus zurückkamen, sahen sie, daß es immer noch genauso aussah, wie sie es verlassen hatten. Die Frau, die Carrie angestellt hatte, war noch nicht hier gewesen, und Tem fragte sich ernstlich, ob sie überhaupt kommen würde. Wenn ihr Vater nach Hause kommen und die Unordnung vorfinden würde, wurde er sicher böse, und wenn er Hunger hatte und kein Essen vorbereitet

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