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Die schoene Luegnerin

Die schoene Luegnerin

Titel: Die schoene Luegnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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großen Schüssel ins Haus gekommen war, hatte Josh sie geweckt, indem er seine Kinder ermutigt hatte, zu ihr ins Bett zu springen.
    Tem und Dallas machten einen riesigen Krawall, und Carrie blieb nichts anderes übrig, als aufzustehen und sich anzuziehen. Dann stöberte sie mit Hilfe der Kinder in ihren Koffern herum. Zu Mittag war der Tisch mit einem Tuch aus feinstem irischen Leinen bedeckt, auf dem französisches Porzellan hübsch angeordnet war. Der Tafelaufsatz bestand aus reinem Silber. Die Schüsseln, die mit Speisen gefüllt waren, die verschiedene Frauen aus Eternity zubereitet hatten, waren ebenfalls aus Silber oder hauchdünnem Porzellan.
    »Toll«, schwärmte Dallas — sie konnte sich nicht daran erinnern, je etwas so Wundervolles wie diese Tafel gesehen zu haben.
    Um Punkt ein Uhr trafen Hiram und seine Frau in einer, wie Carrie auf Anhieb bemerkte, sehr edlen und teuren Kutsche ein. Hiram war ein großer Mann mit einem enormen Bauch, auf den er sehr stolz zu sein schien. Carrie warf Tem einen verschwörerischen Blick zu und lächelte — die Imitation des Jungen war tatsächlich mehr als nur zutreffend gewesen.
    Josh und die Kinder standen bedrückt neben der Tür, aber Carrie bahnte sich nach einem mißbilligendem Schnauben den Weg zur Kutsche, um Hiram und seine Frau zu begrüßen. Als sie näher kam, konnte sie Alice genauer betrachten. Alice war dürr und ziemlich klein, und sicher war sie noch nicht so alt, wie sie aussah. Sie wirkte so erschöpft und schwächlich, daß Carrie sie am liebsten behutsam ins Haus geführt und auf einen Sessel gesetzt hätte, damit sie sich erholen konnte.
    Carrie strahlte beide an und streckte die Hand zur Begrüßung aus. Obwohl Josh seinen Bruder als furchteinflößende Person geschildert hatte, empfand Carrie kein bißchen Angst. In ihrem kurzen Leben hatte sie bis jetzt jeder Mensch, dem sie begegnet war, mit Respekt oder sogar liebevoll behandelt. Ihre Familie war die vermögendste von Warbrooke, und niemand hatte es gewagt, sich ihr gegenüber ungebührlich zu benehmen. Außerdem war sie hübsch, großzügig und aufgeschlossen, und bis sie Josh kennengelemt hatte, war ihr Charme niemals ohne Wirkung geblieben.
    »Guten Tag«, sagte sie freundlich zu Hiram. »kann ich Ihnen helfen? « bot sie Alice an.
    Alice sah Carrie so verschreckt an, als könnte sie gar nicht fassen, daß ihr jemand Beachtung schenkte, aber einen Augenblick später lächelte sie erfreut.
    Hiram neigte sich ein Stück nach hinten, um Carrie eindringlich von Kopf bis Fuß zu mustern. Wenn Carrie zu Hause gewesen wäre und ein Seemann sie auf diese unverschämte Weise taxiert hätte, wäre einer ihrer Brüder oder ein Bediensteter losgestürmt, um den Mann niederzuschlagen.
    Hiram ignorierte Carries dargebotene Hand und wandte sich an Josh. »So, das ist also die kleine Frau, die du dir hast kommen lassen« sagte er mit einem bösartigen Grinsen. »Ich habe gehört, daß sie in der Küche ungefähr so erfolgreich ist wie du auf den Feldern. Es sieht dir ähnlich, daß du eine nichtsnutzige Frau heiratest. «
    Nach diesen Worten rauschte Hiram, ohne die Kinder eines Blickes zu würdigen, ins Haus.
    »Was soll das heißen? « begann Carrie und lief ihm nach. Keine Menschenseele konnte es sich erlauben, so von ihr zu sprechen.
    Josh hielt sie am Arm zurück. »Bitte nicht«, flehte er sie an. »Er geht in genau zwei Stunden und zwanzig Minuten wieder nach Hause, und ich glaube, es ist nicht zuviel verlangt, ihn so lange zu ertragen. «
    »Ich bezweifle, daß ich das kann«, sagte Carrie.
    »Jemand, der so viel Geld hat wie du, ist auch nicht dazu gezwungen«, versetzte Josh. »Du wirst nie verstehen, was wir armen Leute alles auf uns nehmen müssen, um zu überleben. «
    Jetzt hatten beide Brüder sie beleidigt. Sie bedachte ihren Mann mit einem hochmütigen Blick und ging ins H aus.
    »Hat deine reiche Frau das alles mitgebracht? « hörte sie Hiram fragen. Er schielte über seinen dicken Bauch auf den Tisch, mit dem sie sich solche Mühe gegeben hatte. »Gib Acht, daß sie nicht alles wieder mitnimmt, wenn sie dich verläßt«, empfahl er Josh und lachte schallend über seinen eigenen Witz.
    Als Carrie ihm eine passende Antwort geben wollte, sah Josh sie flehentlich an. »Wenn er uns von der Farm jagt, kaufst du uns dann eine andere? « flüsterte Josh so spöttisch, daß sie lieber den Mund hielt. In diesem Augenblick wußte sie nicht, welchen von beiden sie mehr verabscheute.
    Carrie war

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