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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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Das Geländer war dort fast brusthoch. »Da stürzt man nicht einfach so.«
    »Grüß Gott«, sagte jetzt ein älterer Herr in Tracht, der den Weg hochgekommen war.
    »Servus, Alfons«, sagte Mader. »Fesch schaust du aus.«
    Kriminalhauptkommissar Alfons Eisenhut tippte sich an die filzige Kopfbedeckung. »Nicht mal in die Kirche kannst gehen, ohne dass wer stirbt. Wer is des, der Tote?«
    »Ein Arzt aus Prien. Möglicher Zeuge in einem Münchner Mordfall. Sind wir irgendwo ungestört?«, fragte Mader.
    Die Spurensicherung rückte an, und weitere Beamte und Leute von der Bergwacht kamen, um die Leiche zu bergen. Gesine blieb am Fundort, um sich mit dem gerade eingetroffenen Garmischer Kollegen die Leiche anzuschauen. Mader & Co. verzogen sich ins Wirtshaus am Eingang der Klamm.
    ZWEIHUNDERTTAUSEND VOLT
    Dr. Herbert Koslik, wie sich der Garmischer Rechts­mediziner vorgestellt hatte, begann, mit Gesine die Leiche zu untersuchen. Angesichts des reichlich desolaten Zustands war es nicht ganz einfach zu entscheiden, ­wonach sie wirklich schauen sollten.
    »Was ist das?«, fragte Gesine schließlich und deutete auf zwei schwarze Punkte am Hals von Sammer.
    »Ein Vampirbiss?«, riet Koslik.
    »Sehr witzig.«
    Koslik holte ein starkes Vergrößerungsglas aus seinem Koffer und prüfte die Hautstelle. »Könnten Brandwunden sein. Sieht aus wie von einem Elektroschocker, Para­lyzer. Die Dinger haben bis zweihunderttausend Volt. Die machen solche Flecken.«
    Gesine nickte. »Aber warum? Es hätte doch gereicht, ihn runterzustürzen …«
    »Dann hätte er geschrien. Das wäre ein bisschen auffällig gewesen. Kommen Sie mit in die Rechtsmedizin?«
    »Nein, vielleicht komm ich nach.«
    »Schade.«
    Sie sah ihn erstaunt an. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Koslik ein attraktiver Mann war. Hochgewachsen, jugendlich, Dreitagebart. Durchaus ihr Typ. Sie lächelte.
    SMOKE GETS IN YOUR EYES
    Auf dem großen Tisch im Hinterzimmer der Wirtschaft standen Weißwursthaferl und mit schnurpseligen Wursthäuten und braunen Senfflecken verzierte Teller. Die Tischdecke war übersät mit Hagelsalz und Breznbröseln. Die durch das kleine Fenster hereinfallende Sonne erleuchtete Weißbier auf Halbmast in schlierigen Gläsern. Im Raum stank es wie in einer Räucherkammer. Das Rauchverbot war also nicht bis in die letzten Winkel Bayerns vorgedrungen, wie Hummel begeistert festgestellt hatte. Eisenhut entzündete gerade ein neues Zigarillo. Mader und Hummel hatten Eisenhut und Untermeier einen Abriss des Falls gegeben.
    »Dr. Sammer, also der Tote, wollte jedenfalls heute Vormittag eine Aussage machen«, sagte Hummel. »Er hat angedeutet, dass er jemanden im Beautygeschäft auffliegen lässt. Und dass das einigen gar nicht schmecken würde. Und er hatte Angst, weil Weinmeier ja …«
    »Wer ist des jetzt noch mal?«, unterbrach ihn Eisenhut.
    »Der tote Bestsellerautor«, erklärte Mader. »Mit dem Buch über die Schönheitsindustrie.«
    »Und wegen so was bringt man Leute um?«
    »In München schon«, sagte Mader.
    Hummel fuhr fort: »Weil Weinmeier tot und ein befreundeter Arzt, Dr. Hanke, spurlos verschwunden ist, wollte er offenbar auspacken.«
    Gesine trat ein und rieb sich die kalten Hände.
    »Und, wie schaut’s aus?«, fragte Mader.
    »Der Mann wurde vor seinem Sturz mit einem Elek­troschocker ausgeschaltet.«
    Eisenhut stieß beißenden Zigarillorauch aus. »Sauber, dann hamma tatsächlich an Mord.«
    Mader lächelte. »Vielleicht könnt’s ihr des touristisch nutzen. Die Mordsklamm, Partnachtod … Oder: Sterben, wo andere Urlaub machen. Na, des gibt’s schon. Oder?«
    Eisenhut sah ihn schräg an. »Und ihr meint’s, dass wir euch bei uns ermitteln lassen? Aber des kost a Maß.« Er stand auf.
    »Chef?«, fragte Untermeier.
    »Sie helfen den Münchnern, ich hab noch Termine.«
    »Stammtisch«, murmelte Untermeier, als sein loden­umhüll­ter Chef den Raum verlassen hatte.
    EINEN SCHRITT VORRAUS
    Fränki langweilte sich. Er war natürlich nicht in seine Pension nach Klais zurückgekehrt, sondern hatte es sich in Dosis Zimmer auf dem Doppelbett bequem gemacht. Nachdem er alles durchschnüffelt hatte. Er hatte sogar im Badezimmermülleimer nachgesehen, aber keinen Beleg für unbotmäßige Handlungen gefunden. Die zwei leeren Bierflaschen, die auf dem Sideboard standen, gaben nichts her. Die konnte Dosi auch alleine verdrückt haben. Und wenn nicht, dann hatten die beiden eben ein Bier zusammen getrunken. Na und? Fränki spähte in den

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