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Die schoene Muenchnerin

Die schoene Muenchnerin

Titel: Die schoene Muenchnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kaemmerer Harry
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Glühwein.«
    Hummels Handy piepste. SMS. Er las: »Freu mich auf morgen. Chris.« Die Hitze stieg ihm ins Gesicht. Er sah zu Dosi hinüber. Sie war am Glühweinstand. »Ich auch«, simste er zurück und ließ das Handy verschwinden.
    »Da«, sagte Dosi und drückte ihm einen Becher Glühwein und eine Serviette in die Hand. Darin war etwas eingewickelt. »Kletzenbrot«, erklärte sie.
    Hummel hatte Hunger und biss in das süße Brot. Dazu der Glühwein. Er wurde schlagartig müde. Und jetzt den ganzen Weg zu Fuß zurück? Mitnichten. Hinauf ging es mit der altmodischen Kabinenbahn, und bei Graseck warteten bereits mehrere Pferdekutschen auf die erschöpften Wanderer. Dosi grunzte zufrieden, als sie neben Hummel auf die Bank sank und das Gefährt sich schwankend in Bewegung setzte. Sie zog die gemeinsame Decke weiter zu sich.
    SPITZ WIE HUBERS WALDI
    Gesine erwachte mit einem schweren Brummschädel. Sie versuchte sich an den gestrigen Abend zu erinnern. Ihr Schoß brannte. Hatte sie …? Ihr Blick fiel auf den Nachttisch. Ihr »Beautycase«: eine Kanüle mit Blut. Jetzt fiel es ihr ein. Das hatte sie sich selbst abgezapft. Weil sie wissen wollte, was in ihrem Blut war. Nose hatte ihr irgendwas in ihren Manhattan getan. Sie hatte es gemerkt, als ihr Unterleib heftig zu kribbeln begonnen hatte. Etwas sehr Durchblutungsförderndes. Und ihre Gedanken waren Achterbahn gefahren. Sie war spitz wie Hubers Waldi gewesen, hatte die Lage aber noch überrissen. Im Zustand höchster körperlicher Erregung hatte sie bei Nose eine dringliche SMS vorgetäuscht, die sie sofort nach München zurückbeorderte. Was er etwas konsterniert, aber doch professionell aufgenommen hatte. »Schade«, war sein letztes Wort.
    Gesine war natürlich nicht nach München, sondern zum Zipflwirt gefahren, wo sie jetzt gerade völlig ge­rädert aufgewacht war. Sie nahm zwei Kopfschmerztabletten und sank zurück ins Kissen. Zehn Minuten, dann eine heiß-kalte Dusche.

DAS UNIVERSUM
    Zankl saß beim Frühstück und biss lustlos in die lappige Aufbacksemmel. Er war immer noch schockiert, dass sich Gesine mit diesem Typen eingelassen hatte. Ihre Hände auf seinen Mondhälften. Diese Erkenntnis schmeckte noch schlechter als die Tiefkühlbackwaren und der Billigfilterkaffee hier. Umso größer war sein Erstaunen, als Gesine den Frühstücksraum betrat. »Gesine, ich dachte, du …«
    »Was dachtest du?«
    »Ich, ich hab euch gesehen. Dich und Nose, er hatte die Hosen unten.«
    »Mich? Wohl kaum.«
    »Ich war auf dem Balkon. Ich hab gesehen, was da auf dem Sofa passiert ist. Sein nackter Hintern im Mondschein. Und deine Hände drauf.«
    Gesine sah ihn perplex an. »Welche Uhrzeit?«
    »So halb acht.«
    Gesine schüttelte den Kopf und lachte. »Da war ich schon lange weg. Der lässt nichts anbrennen!«
    Hummel sah sie irritiert an. Sie erzählte ihm ihre Geschichte und schloss: »Und dann holt sich der Typ einfach eine seiner vielen Konkubinen und zeigt ihr das Universum!«
    Zankl sah sie zweifelnd an.
    »Hey, Zankl, echt nicht!«
    Er nickte. »Sorry, die ganze Geschichte kommt mir total bescheuert vor.«
    »Ist sie auch. Der hat mir was in den Drink getan. Da hab ich den Abgang gemacht. So ein Mist, wir sind keinen Schritt weitergekommen.« Sie schenkte sich Kaffee nach.
    Zankls Handy klingelte. Er nahm das Gespräch an, horchte angestrengt, nickte. »Ja, wir kommen gleich.« Er legte auf. »Hummel. Die haben ein Problem. Ein Kongressteilnehmer ist verschwunden. Der wollte heute eine Aussage machen.«
    EINFACH WEG
    Mader und Fränki waren auf Dosis und Hummels Zimmer. Dosi hatte nicht schlecht gestaunt, als Mader ihren Lover im Schlepptau hatte. Erst war sie sauer auf Fränki, aber irgendwie schmeichelte es ihr auch, dass er ihr nachgereist war. Auch, dass sein Kontrollblick jetzt eifersüchtig das zerwühlte Bett und die Couch scannte.
    »Gut, halten wir fest«, sagte Mader, »dieser Dr. Sammer wollte euch heute wegen Weinmeiers Arbeit sprechen. Nach der Tagung. Und jetzt ist er weg?«
    »Ja, einfach weg. Verschwunden. Sein Auto ist noch da. Als er nicht zum Frühstück kam, bin ich auf sein Zimmer. Das Bett ist unberührt«, berichtete Hummel. »An sein Handy geht er nicht.«
    »Wann haben Sie ihn zuletzt gesehen?«, fragte Mader.
    »Gestern Abend auf der Nachtwanderung zur Partnachklamm. Also am Anfang, vor dem Hotel. Mit den Asiaten. Aber die wissen nix, ich hab sie gefragt.«
    »Ist er ins Hotel zurückgekehrt?«
    Hummel zuckte mit den Achseln.
    »Gut«,

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